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Zu Unrecht war ich so nervös gewesen. Patricia, Denis, sowie ihre Kinder Alex und Iggy freuten sich riesig für uns und gaben mir vom ersten Aufenblick das Gefühl, willkommen zu sein. Natürlich wurde auch das Thema Joelle, Maximilian und Patricks bevorstehende Scheidung angesprochen, aber sie sicherten uns Unterstützung zu.
Nach einem ausgiebigen Frühstuck verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg nach Greven. Patrick kam auf die Idee, meine Familie doch mit den Neuigkeiten zu überraschen und schlug vor, für sie abends zu kochen und seine Mousse au Chocolat Torte zu machen, darin versteckt, 2 Babyschnuller, um meine Familie so über meine Schwangerschaft zu informieren. Ich fand die Idee ganz süß und stimmte zu, obwohl ich noch aufgeregter auf ihre Reaktion war, als einen weiteren Teil von Patricks Familie kennen zu lernen.
„Angel relax! Everything gonna be Ok tonight!", versuchte Patrick mich zu beruhigen, als ich aufgeregt durch meine Wohnung lief, und nochmals alles kontrollierte. Bewusst hatte ich mich dazu entschieden, ein etwas luftigeres und lockeres Kleid anzuziehen, damit meine Familien nicht direkt den Braten roch. Als Grund für das gemeinsame Essen gaben wir Patricks Hauskauf an. „Sie sind schon fünf Minuten zu spät, und was ist, wenn sie komische Fragen stellen? Du weißt, ich kann nicht lügen und..." „Marlie calm down! Warum sollten sie? Wir haben sie eingeladen um uns für ihre Hilfe zu bedanken... der Kuchen ist fertig, die Stücke für Peter und Lotte markiert... und damit sie sich nicht wundern, warum du keinen Wein trinkst... ich hab dir Traubensaft eingeschüttet... und der „Wein", steht in der Küche... Süße, sie werden sich freuen...!" Patrick zog mich nochmal in seine Arme und küsste mich sanft. „Love you!", hauchte er gerade an meine Lippen, als es Klopfte.
Herzlich begrüßten uns meine Tante und mein Onkel, und bedankten sich für die Einladung. Sie waren erleichtert, als Patrick ihnen mitteilte, das das Thema um die ungeklärte Vaterschaft vom Tisch war, erzählten viel von meinem Cousin, zeigten uns Ultraschallbildern und waren voller stolz bald einen weiteren Stammhalter in der Familie begrüßen zu dürfen. Ungesehen der beiden drückte Patrick aufmunternd meine Hand, denn von Minute zu Minute wurde ich nervöser. Zudem plante meine Tante bereits ausgiebige Wohnshoppingtouren mit mir für das neue Haus. In ihren Augen hatten Männer nicht den nötigen Geschmack für die Gestaltung der Einrichtung und Akzentsetzung der Dekorationen. Patrick stimmte dem bedingungslos zu, alleine schon, da er eh keine Zeit dafür hätte und mir vertrauen würde. Mit einer einzigen Ausnahme. Das Schlafzimmer wollte er gemeinsam mit mir einrichten und sein Studio alleine.
Nun war es soweit und es gab keinen Weg zurück. Patrick hatte den Kuchen aufgeschnitten und auch serviert. Innerlich stockte mir der Atem. Beim Essen hatte ich schon kaum was runter bekommen, was meiner Familie nicht unentdeckt blieb, nun bekam ich nix mehr runter, und schob es darauf, das ich von dem ausgiebigen Frühstuck und dem Naschen bei den Vorbereitungen noch völlig gesättigt waren. Meine Tante war gefühlt nur Millisekunden schneller als mein Onkel und entdeckte den eingebackenen Schnuller, man sah richtig wie sie angestrengt nachdachte. Mein Onkel hingegen checkte gar nichts zuerst.
„Paddy, was ist das? Ist dir was in den Kuchen gefallen?!" Noch fast komplett mit der Kuchencreme bedeckt, schob er das „Ding" zur Seite und aß genüsslich weiter. Meine Tante hingegen begriff dann doch etwas schneller, entfernte grob die Creme, nahm eine Serviette zur Hilfe und schrie euphorisch auf.
„Lotte, sage mal, was ist denn los?!", entgegnete mein Onkel ihr erschrocken und Tante Lotte grinste wie ein Honigkuchenpferd. Abwechselnd blickte sie von Patrick zu mir und suchte nach einer Reaktion von uns beiden. „Peter, schau dir doch mal dein „Beiwerk" genauer an!", kicherte sie und blickte zu uns. Während Onkel Peter zwar völlig verdutzt der Aufforderung nach kam, griff Patrick unter dem Tisch erneut nach meiner Hand, die schon total schwitzig vor lauter Nervosität war, streichelte sie sanft und lächelte mich glücklich an. Inzwischen hatte er es geschafft und betrachtete den Schnuller. Er verstand es immer noch nicht, und sah hinüber zu seiner Frau. „Peter, seit wann bist du so begriffsstutzig. Verstehst du immer noch nicht, was Leni und Paddy uns damit sagen wollen?!" „Häh?! Nö... sollte ich?!" „Mein Gott... Leni ist schwanger! Paddy und sie werden Eltern!" Völlig regungslos blickte Onkel Peter auf den Schnuller, der auf seinem Teller lag, zu uns und wieder zu seiner Frau. „Wirklich?!", mehr brachte er nicht hervor. Patrick grinste nun bis über beide Ohren und ich nickte ihm zaghaft zu. Meine Tante war nun nicht mehr zu halten, sprang auf und umarmte zuerst mich und dann Patrick stürmisch. Noch immer starrte Onkel Peter auf den Schnuller, bis er sein schweigen brach. „Paddy, ich brauch nen Schnaps!" Nun wirkte Patrick verunsichert, flitze allerdings runter und holte wie gewünscht das harte Zeug. Meine Tante leierte inzwischen einen Fragenkatalog runter, dem ich irgendwann auch nicht mer folgen konnte und mein Onkel exte erstmal zwei Wacholder hintereinander und schüttelte sich. „Onkel Peter? Alles gut?", fragte ich nun, denn er sagte nichts, sondern Tränen füllten sich in seinen Augen, während er mich beobachte. Er griff über den Tisch und nahm meine Hände in seine. „Meine Kleine, stimmt das wirklich?" „Ja..." „Es ist ein Wunder, oder habt ihr nachgeholfen, ich mein..." „Nein Onkel Peter, es ist wirklich ein Wunder!" Er stand auf, kam zu mir rum und nun stand ich ebenfalls auf. Umgehend fanden Patrick und ich uns in einer innigen Umarmung meines Onkels wieder. „Ihr wisst gar nicht, wie glücklich ihr mich mit dieser freudigen Nachricht macht!", gab er unter Tränen von sich und auch meine Tante weinte inzwischen vor Rührung. „Ich wurde zweifacher Opa!", wiederholte er immer wieder, und auch wenn es ja eigentlich nicht so stimmte, denn richtiger Weise wurde er Großonkel, traf er damit auf den Punkt. Für mich war er längst wie ein Papa, somit auch der Opa für unser Kleines.
Lange saßen wir an diesem Abend noch zusammen und nach der Nachricht erhielt ich von meinem Onkel erstmal eine gehörige Standpauke, warum ich in meinem Zustand Wein trank, bis Patrick unsere kleine Täuschung mit dem Traubensaft zugab. Eins der Ultraschallbildern schenkten wir den beiden. Ehrfürchtig blickte Onkel Peter darauf und strich mit seinem Finger die Konturen des Babys nach. „Paddy? Auch wenn ich weiß, das du gut für meine Leni und euer Baby sorgen kannst, die Erstausstattung übernehmen wir, und da diskutier ich auch nicht!" „Alles klar!", gab Patrick zur Antwort, eine andere Option hatte er auch nicht.
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Love Affaire
FanfictionMarlene verbringt ein Wochenende mit ihrer Freundin und ihrer Cousine in Saarbrücken. Darauf haben sich die drei Mädels schon seit Wochen gefreut, die uber 300 Kilometer von einander entfernt wohnen. Gemeinsam ist ein Konzertbesuch geplant. Marlene...