Kapitel 158

5.7K 235 40
                                    

Nell's Sicht:
"...und das Glück scheint endlich perfekt. Elena Neuer ist wieder die, die die Fans kennen und lieben gelernt haben, mit ihrer natürlichen und-" "Mario bitte, mich interessiert es gerade herzlich wenig, was die Presse schreibt. Ich muss jetzt wirklich los, meine Termine abklappern." unterbrach ich seine Vorlese-Session aus der neuesten BILD-Zeitung und riss sie ihm daraufhin aus der Hand. Seit dem letzten Training lagen wir auf meinem Bett, ich in seinen Armen, und besprachen mal wieder unsere anstehende Hochzeit. Zumindest bis Marco aufgetaucht war, uns die Zeitung mit den Worten "Endlich schreiben die mal was Wahres." vor die Füße warf und dann einfach wieder abhaute. Mario holte sich die Zeitung derweil wieder von mir zurück. "Da bringen die schonmal keine Skandale über uns und dann interessiert es dich nicht." schmollte er. "Allein dass Marco die BILD gekauft hat unterstützt diese sensationsgeilen Journalisten doch." rechtfertigte ich mich. Mario verdrehte die Augen und schlug die Zeitung wieder auf. "Wenigstens haben sie das gut getroffen." meinte er und hielt mir das Bild von uns vor die Nase, auf dem ich ihn geküsst hatte. Ich lachte leise. "Jetzt leg die Zeitung doch mal weg." forderte ich. "Ich dachte du musst sowieso gleich los." entgegnete er entspannt. Ich riss ihm die BILD erneut aus der Hand und warf sie diesmal ans andere Ende des Zimmers. Als Mario verdutzt dreinblickte, rutschte ich etwas nach oben. "Du kannst doch auch 'nen echten Kuss haben. Oder ist dir das Foto etwa lieber?" Ein Grinsen erschien auf seinen Lippen. "Auf gar keinen Fall." raunte er mir verführerisch zu und zog mich dann zu sich herunter. Ein liebevoller, sanfter Kuss entstand, wurde aber mal wieder unterbrochen, als Miro das Zimmer betrat. Er lächelte amüsiert, als wir uns aufgrund seines Erscheinens voneinander lösten. "Nell, dir ist schon bewusst, dass du eigentlich andere Dinge zu tun hast?" ermahnte er mich dann aber. Murrend richtete ich mich auf. "Also als Spieler hast du mir besser gefallen, als als Trainerlehrling, oder was auch immer." beschwerte sich auch Mario, der mich wohl oder übel ziehen ließ. Miro lächelte entschuldigend. Ich seufzte laut. "Gut, dann geh ich mal, wir wollen ja bis morgen auch alle fit haben." Ich hatte mehr oder weniger einen vollständigen Medizincheck vor mir, weil jeder einzelne sich mit dem kleinsten Kratzer in die Liste eingetragen hatte, die mir nun vorlag. Ich ging nach Trikotnummern vor und rief jeden einzelnen in mein Behandlungszimmer. Eben hatte Toni den Raum verlassen, dessen verbrauchtem Müll ich jetzt wegräumte und währenddessen auf den nächsten wartete. Hinter mir ging die Tür auf. "Hey, was darf es diesmal sein?" fragte ich, ohne aufzusehen. "Ich hätte gerne eine große Portion Nell." Ich drehte mich um. Mario grinste mich an, dann kam er auf mich zu und legte die Hände auf meine Hüften. Als er versuchte, mich zu küssen, schob ich ihn kichernd weg. "Das ist ja echt süß, aber ich muss hier weitermachen." bedauerte ich und strich ihm gedankenverloren durch die Haare. "Komm schon, ich bin als nächster dran in der Reihenfolge." bettelte er. "In der Liste stehst du aber nicht. Du bist topfit. Oder woran leidest du, hm?" widersprach ich. "Ich leide an akuter Einsamkeit." schmollte er. "Du bist seit höchstens zwei Stunden alleine." lachte ich. "Aber...aber... man komm schon. Nur fünf Minuten. Oder zehn." meinte er wieder. Ich atmete tief durch. "Nach dem Spiel morgen, okay?" schlug ich vor. "Nach dem Spiel ist es zu spät. Du weißt, dass ich immer besser gespielt habe, wenn wir miteinander-..." "Ach und das hattest du jetzt vor? Sex hier und jetzt? Du weißt, dass ich das nicht möchte." unterbrach ich ihn. Er seufzte. Sein Blick rückte zum Kragen meiner Bluse. Dann begann er zu grinsen. "Was, wenn ich dich einfach rumkriege?" fragte er teuflisch grinsend. Ich verdrehte die Augen, da lagen seine Lippen bereits auf meinem Hals, um meine Schwachstelle zu suchen. "Mario, bitte." ermahnte ich ihn, meine Stimme klang schwächer, als es geplant war. Ich spürte sein Lächeln an meiner Haut, dann hob er die Hände, um langsam den ersten Knopf meiner weißen Bluse zu öffnen. Weil ich die beiden oberen sowieso offen hatte, reichte ihm das, um seine Küsse auf mein Dekoltée wandern zu lassen. Genervt versuchte ich, ihn weg zu schieben und den Knopf wieder zu schließen, da packte er meine Handgelenke und presste mich mit einem Ruck fester an die Liege. Ich schnappte leise nach Luft. Seine Rechte lag nun wieder an meinem Körper und wanderte langsam nach oben. Einhändig öffnete er den nächsten Knopf. Und den nächsten. Ich wollte ihn ja aufhalten, aber er hatte mich längst in seinen Bann gezogen, der mich nur noch genießen ließ. Somit schaffte er es, die Knöpfe bis unten zu öffnen. Er löste seine Lippen von meinem Hals und sah mich an. Er ließ nun auch meine rechte Hand los und führte seine eigene zu meinem Gesicht, um mir das Haar hinter mein Ohr zu streichen. Als seine Finger meine Schwachstelle berührten, schloss ich die Augen und atmete tief durch. Ruhig bleiben. Seine Fingerspitzen krabbelten nur ganz leicht über die Stelle, was mir Gänsehaut bereitete. In mir zog sich alles zusammen. Dann näherte er sein Gesicht langsam meinem Hals. Seine Finger wichen, aber seine Lippen verwöhnten meine Schwachstelle. Es war nicht nur eine angenehme Stelle, es machte mich vollkommen willenlos, dort berührt zu werden. Im selben Moment, als ich darüber nachdachte, spürte ich seine Zähne, die mir sanft in die Haut bissen. Mit entwich ein leises Stöhnen. Das sah Mario wohl als Aufforderung, so richtig ran zu gehen. Seine Hand wanderte blind zu meiner Brust, seine Finger ließ er unter den BH wandern. Ich schmiegte mein Gesicht an seine Halsbeuge und stieß den heißen Atem in abgehackten Abständen aus. Der Gummizug des BHs schnitt mir in den Rücken, doch dafür wurden meine Brüste umso sanfter berührt, was den unangenehmen in einen erregenden Schmerz verwandelte. Doch dann nahm er seine Hände weg. Ich hob den Kopf und schlug die Augen auf. "Zehn Minuten sind um." grinste Mario süffisant. "Was? Nein warte, das ist nicht dein Ernst!" rief ich aus, als er sich langsam zur Tür bewegte. "Tut mir leid, du wolltest es so." ärgerte er mich und verschwand aus der Tür. Ich stürmte ihm hinterher, um mich zu beschweren, da stieß ich beinahe mit Jerome zusammen, der als nächster auf der Liste stand. Ich sah zu ihm hoch, er zu mir herunter. Dann grinste er. "Alles in Ordnung?" fragte er und musste dabei sichtlich das Lachen unterdrücken. "Ich ähm... ja." Ich räusperte mich und ging zurück in den Behandlungsraum. Schnell rückte ich meinen BH zurecht und knöpfte meine Bluse zu. "Hast du Mario eben untersucht oder eher er dich?" schmunzelte Jerome, als ich meine Haare glatt strich und die Lanzetten heraussuchte, mit denen man Blut abnahm. "Spar dir deine Scherze oder ich werde dir dieses Teil versehentlich ganz woanders hinrammen." warnte ich ihn. Er grinste nur breit, als ich die Lanzette dieses Mal ohne jegliche Warnung mit einem gekonnten Stich im seinem Ohrläppchen versenkte. "Aua!" jammerte er beleidigt. "Fast 2 Meter groß aber memmen wie ein Kleinkind." meckerte ich, worauf er nun doch wieder grinste. "So vernünftig aussehen, aber rummachen wie ein Pornostar." gab er zurück. Ich schnitt nur eine Grimasse. Er wuschelte mir einmal durch die Haare. "Komm schon, ist doch voll süß, wie er dir hinterher läuft wie ein treues Hündchen." neckte er mich. "Ein treues Hündchen, das rammeln will." gab ich zurück, musste dann aber doch grinsen. Ein weiteres Mal strich ich nun meine Haare glatt und führte dann die Untersuchung fort.

Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt