Mario's Sicht:
"Hey Felix, kannst du kurz Mum oder Dad ans Telefon holen?" fragte ich meinen Bruder, als er sich gemeldet hatte. Nell war schon schlafen gegangen, nachdem wir gemeinsam etwas gekocht hatten. Ich konnte nicht schlafen, also beschloss ich meine Eltern noch anzurufen, bevor es zu spät wäre und sie schon schliefen, beziehungsweise für Morgen andere Pläne machten. "Ja klar, warte kurz." sprach Felix. Man hörte ihn nach unserer Mutter rufen. "Mario ist dran." klärte er sie dann auf. Es blieb einen Moment still, dann erklang ihre Stimme. "Mario Schatz, wie geht's dir? Du hast dich nicht mehr gemeldet. Wir haben dich alle im Fernsehen gesehen wegen... wegen Nell und Felix hat auch irgendwas von ihr erzählt, aber von dir kam ja nichts." begann sie sofort. "Ich weiß Mum, tut mir leid. Es ist viel passiert in letzter Zeit. Aber genau darüber will ich mit euch sprechen. Was haltet ihr davon, wenn ihr einfach morgen vorbeikommt?" schlug ich vor. "Natürlich. Wenn unser Sohn schon mal Zeit hat, dann müssen wir das nutzen!" lachte sie. "Sehr witzig, Mum. Passt euch 14:30Uhr?" erkundigte ich mich. "Sicher! Wir freuen uns! Schlaf gut, Mario." verabschiedete sie sich. "Tschau, Mum." erwiderte ich und legte auf. Dann ging ich ins Schlafzimmer. Ich zog mich bis auf die Boxershorts aus und schlüpfte zu Nell unter die Decke. Ich schlang den Arm um sie. "Hast du mit deinen Eltern gesprochen?" flüsterte sie plötzlich. "Ja, ich hab sie für morgen herbestellt. Ist doch okay, oder?" fragte ich. Sie gab nur ein leises 'Ja' von sich, dann drehte sie sich zu mir und schmiegte sich an meine Brust. "Ich bin so müde." nuschelte sie und ich konnte dabei ihren Atem spüren. "Kein Wunder. Schlaf doch endlich, Süße." gab ich zurück. Sie seufzte lange und ich wartete, bis ich sie gleichmäßig atmen hörte und sie somit eingeschlafen war. Immer wenn ich mit ihr in einem Bett schlief, war das automatisch so. Ich konnte erst beruhigt schlafen, wenn ich wusste, dass sie - in Sicherheit - bei mir war. So wachte ich auch irgendwann automatisch auf und musste feststellen, dass Nell nicht neben mir lag. Ich setzte mich langsam auf. Auf dem großen, bequemen Sessel in meinem Zimmer saß sie mit einem Laptop auf dem Schoß, der ihre Umrisse in ein elektrisches, kühles Licht tauchten. Allerdings lag ihr Kopf auf der Rückenlehne. Ihr war vermutlich plötzlich etwas eingefallen, woran sie weiterschreiben musste. Aber die Müdigkeit hatte eben doch gesiegt. Ich schälte mich aus der Decke und schlich zu ihr. Dann nahm ich ohne sie zu wecken den Laptop von ihrem Schoß. Natürlich nicht ohne auf 'speichern' zu drücken, schloss ich diesen. Vorsichtig nahm ich sie hoch und trug sie ins Bett zurück, wo ich dann endlich bis zum nächsten Morgen durchschlafen konnte. Wobei das etwas weit hergeholt war. Ich wurde nämlich nur durch das Klingeln an der Wohnungstür wach. Nell regte sich ebenfalls neben mir. Ich tastete nach meinem Handy auf dem Nachttisch. Der Bildschirm leuchtete auf. "Ach du Scheiße!" entfuhr es mir, als ich die Uhrzeit auf dem Bildschirm prangen sah. 14:30Uhr. Hatten wir denn beide den halben Tag verschlafen?! Zu einer Art Bestätigung klingelte es nochmals. "Oh nein..." fluchte jetzt auch Nell. Ich sprang aus dem Bett, wobei mir kurzzeitig schwindlig wurde. Ein wenig taumelnd stolperte ich zur Tür hinaus. Als es zum dritten Mal klingelte, riss ich die Tür auf. "Siehst du immer so aus, wenn du jemanden einlädst?" warf mir meine Mutter direkt an den Kopf. Ich sah kurz selbst an mir herunter, um zu realisieren, dass ich gerade in Boxershorts hier stand und auch jeder andere vor der Tür hätte stehen können. "Sorry, ich... ich hab total verpennt. Wir haben bis eben geschlafen, weil die letzten Nächte immer...schlaflos...waren." begann ich zu erklären, wo mir ab der Hälfte schon auffiel wie falsch diese Aussage klingen musste. "Wir?" fragte Fabi jetzt und drängte sich an mir vorbei in meine Wohnung. "Äh ja, kommt erst mal rein." bat ich jetzt auch den Rest meiner Familie. "Sag bloß, du hast eine neue Freundin!" lachte Fabi, was eher klang wie: 'Bist du endlich über Nell hinweg?' Ich kratzte mich am Hinterkopf, bis Felix sich räusperte. Wir alle wandten uns ihm zu, doch er deutete nur mit dem Kinn Richtung Badezimmer. Ebenfalls synchron wandten wir uns diesem zu. Dort stand Nell offenbar frisch geduscht im Bademantel im Türrahmen. "Oh." brachte Fabi jetzt nur hervor. "Nell? Was...wie...?" stotterte mein Vater. Nell trat jetzt ein paar Schritte näher zu uns, schien dann aber doch zu zögern und blieb schließlich wieder wortlos stehen. "Ja, meine Güte, sie sind wieder zusammen!" verkündete Felix genervt. Die Blicke meiner Eltern und Fabian huschten zwischen Nell, Felix und mir hin und her. "Und warum sagst du uns nichts, wenn du doch offensichtlich schon davon weißt?" fragte mein Vater jetzt Felix. "Dad, das spielt doch jetzt überhaupt keine Rolle!" ermahnte ich ihn, aber er musste mir natürlich widersprechen. "Doch natürlich! Mario, dir ging es deswegen so lange schlecht, das wäre doch wichtig ge-..." "Herr Götze, Felix wusste es nur von mir, Mario hat es ihm nicht einmal offiziell gesagt. Er wollte Ihnen doch nicht absichtlich etwas verheimlichen." unterbrach Nell ihn. Der Blick meines Vaters wurde ein wenig sanfter. "Waren wir nicht längst beim Du?" fragte er dann Nell. Sie brachte nur ein leichtes Lächeln zu Stande. "Wollt ihr was trinken?" versuchte ich die Situation aufzulockern. Sie nickten nur, also holte ich zwei Flaschen Wasser, während Nell Gläser auftrieb. "Tut mir leid, dass ich immer in einem ungeeigneten Aufzug erscheine, das scheint irgendwie an der Götze-Familie zu liegen." entschuldigte Nell und grinste dabei schüchtern. "Das ist doch kein Problem. Wir sind froh, dass du überhaupt so ein großes Herz hast, unserem Chaos-Sohn immer wieder zu verzeihen." sagte meine Mutter und warf mir dabei einen gespielt drohenden Blick zu. Nell sah mich ebenfalls kurz an. "Es ist nicht alles Mario's Schuld. Ich habe auch viel Mist gebaut und es einfach nicht kapiert, dass euer 'Chaos-Sohn' nunmal der Richtige und Einzige für mich ist. Ich hätte wahrscheinlich allen Beteiligten einiges damit erspart." murmelte sie. "Den Denkzettel hab ich mehr als verdient." mischte ich mich ein. "Er hat gelitten, oder?" fragte Nell jetzt an meine Familie gewandt. "Wenn du es genau wissen willst, kann man erst seit eurem Wiedersehen in Österreich wieder mit ihm sprechen, ohne zu zweifeln ob er überhaupt zuhört und nicht mal wieder mit den Gedanken bei dir ist." erzählte Felix. "Es hat wehgetan, aber das ist ja nicht deine, sondern meine Schuld." wandte ich ein. "Okay, Schluss mit Diskussion!" unterbrach uns Fabi und fuhr dann fort. "Also ist es jetzt offiziell? Ihr seid wieder ein Paar?" "Offiziell wird es erst übermorgen auf dem Roten Teppich. Aber ja, wir sind wieder zusammen." sprach ich. "Gott, bin ich froh!" atmete Fabi erleichtert aus und erhob sich, um Nell einmal fest in die Arme zu schließen. "Ouh, ich muss wirklich ziemlich schlinn gewesen sein." lachte ich. Fabi umarmte jetzt auch mich kurz. "Du warst unerträglich, Bruderherz." lachte er ebenfalls. Ich ließ mich wieder auf die Couch fallen und diesmal rückte Nell etwas näher zu mir als vorher, wo sie ein wenig verschlossen schien. Ich konnte in dem Moment nicht anders, als sie zu mir zu ziehen, ihr Kinn anzuheben und sie liebevoll zu küssen. Sie erwiderte den Kuss und lächelte mich an, als wir uns voneinander lösten. Meine Mutter griff nach der Hand meines Vaters und hatte diesen 'Ach-Gott-wie-niedlich-Blick' drauf. "Aber eins noch, Mario: Inzwischen solltest du mehr als gut wissen, wie ein Mann seine Frau zu behandeln hat. Also reiß dich gefälligst zusammen!" warnte er mich. Ich nickte nur. "Er hat mir allein in den letzten Tagen oft genug gezeigt, dass ich ihm wichtig bin und das waren bisher die schönsten Tage meines Lebens." erzählte Nell. "Wichtig? Du bist mir mehr als wichtig, Nell!" erwiderte ich. "Das kann ich bestätigen. Dass er für dich sogar ins Fernsehen geht..." warf Fabi ein. Ich musste lachen.
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Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}
FanfictionAuf ihrer Hüfte kam ein kleines tätowiertes M zum Vorschein. "Ich habe mir immer eingeredet, es würde für Manu stehen. Aber ich glaube es stand und steht nur für dich, Mario." FanFiction mit Mario Götze und vielen Anderen