Mario's Sicht:
Ich hatte das Gefühl, gleich einen Herzinfarkt zu bekommen, als der Arzt für uns die Tür öffnete. "Seien Sie bitte möglichst leise und überfordern Sie sie nicht." bat er uns noch und schloss dann die Tür hinter uns. Ich fühlte mich ein bisschen - wie soll ich sagen - verarscht, als ich sah, dass Nell ihre Augen geschlossen hatte. Manu schien ebenso zu denken und blieb stehen. Doch als ich trotzdem näher zu ihrem Bett ging, schlug sie die Augen auf. Ihre Wangen hatten wieder eine leichte Farbe angenommen und die Schläuche waren weg. Jetzt blieb auch ich stehen. Was sollte ich tun? Wusste sie, wer ich war? Sie schien wie vorher zu sein. Aber der ängstliche Ausdruck in ihren Augen, als ihr Blick auf mich fiel, verriet mir, dass etwas nicht stimmte. Ich war wie gelähmt. "Wo bin ich?" Ihre Stimme war kaum mehr als ein Wind, der sanft durch die Blätter eines Baumes raschelte. Manu löste sich aus seiner Starre und ging zu ihr. Sie sah ängstlich zu ihm auf. "Du hattest einen Unfall und lagst 2 Wo-... Du bist seit einer Weile im Krankenhaus hier in Brasilien." erklärte er vorsichtig. Ihre Augen wurden noch größer. "Brasilien?!" wiederholte sie. Schlimmste Befürchtungen breiteten sich in mir aus. Ich warf einen Blick zu Marco, der mich ebenfalls ansah. Er schluckte. Manu nickte. "W-weißt du denn, wer ich bin?" wollte er wissen. Nell sah verwirrt aus. "Ja natürlich, du bist Manuel Neuer...", sagte sie. Ach du Scheiße dachte ich sofort. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich konnte sehen, dass Manu schon mit den Tränen kämpfte. "...mein Bruder." fügte sie dann aber hinzu. Ich atmete erleichtert auf und merkte, dass ich die Luft angehalten hatte. Manu griff nach Nell's Hand. Tränen der Erleichterung kullerten über sein Gesicht. "Ich bin so froh, dass du aufgewacht bist." murmelte er und beugte sich zu ihr herunter. Sie stieß ein schmerzhaftes Stöhnen aus, als er sie umarmen wollte. Sofort ließ Manu sie los. "Tut mir leid. Hast du starke Schmerzen?" wollte er mit einem besorgten Gesichtsausdruck wissen. "Mir tut alles weh. Was für einen Unfall hatte ich denn? Ich kann mich nicht daran erinnern." meinte sie. "Ein Autounfall. Du hast viel Blut verloren. Sie mussten dich notoperieren und du bist ins Koma gefallen weil..." Er stockte. "Weil was?" bohrte sie nach. Manu hob seinen Kopf und sah mich an. Nell folgte seinem Blick. Ich ging mit zitternden Beinen auf sie zu. Dann wollte ich nach ihrer Hand greifen, doch sie entzog sie mir. Ich sah sie erschrocken an. "Was ist los?" fragte ich sie. "W-was willst du?" entgegnete sie. In mir zerbrach etwas. Nein falsch, in mir zerbrach alles. Schon spürte ich die salzigen Tränen auf meinen Wangen. "Weißt du nicht, wer er ist?" fragte Manu jetzt. Nell sah mir in die Augen. Erneut spürte ich einen Stich in der Herzgegend. So lange ich auch gesucht hätte, die Liebe in ihren Augen war weg. Langsam schüttelte sie den Kopf. "Aber..." brachte ich nur heraus. Sie sah mich nur verwirrt an. Ich griff nach ihrer Hand und ließ es diesmal nicht zu, dass sie sie wegzog. "Schau doch Nell, dein..." begann ich, doch dann sah ich, dass der Ring weg war, den ich ihr zur Verlobung an den Finger gesteckt hatte. War mir das die letzten zwei Wochen nicht aufgefallen? "Nell, ich bin's Mario. Wir... Wir sind verlobt und ich... Ich liebe dich!" sagte ich dann. Sie atmete heftig ein und aus. Sie schien nicht zu wissen, was sie tun sollte, ich konnte sogar Mitleid in ihrem Blick sehen, während sie mich ansah. Hilfesuchend blickte sie zu Manu. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, beugte mich über sie und küsste sie. Sie gab ein dumpfes Geräusch von sich und drückte mich an der Brust weg. Mit offenem Mund starrte sie mich an. Und dann - ... klatschte sie mir eine. Ich schreckte auf und hielt mir die Wange. "Manu, was will der von mir?!" fragte sie ängstlich. Meine Beine drohten nachzugeben. Im nächsten Moment spürte ich Marco's Hand auf meinem Rücken, der mich hinausschob.
Nell's Sicht:Ich fühlte mich wie ein Gestrandeter auf einer einsamen Insel. Ich wusste nur, dass ich aus dem Koma aufgewacht war und so erschöpft war, dass ich direkt wieder einschlief. Als ich das nächste Mal aufwachte stand mein Bruder vor mir. Und dieser Typ. Mario hieß er. Er hatte behauptet, wir wären verlobt, er würde mich lieben. Er hatte ja sogar geweint, deshalb tat er mir ein Wenig leid. Aber dass er mich einfach küsste ging zu weit. Wer auch immer der andere Typ war, ich war froh, dass er ihn rausgebracht hatte. "Manu, was geht hier ab?" fragte ich. Mein Bruder zögerte kurz. "Nell, er sagt die Wahrheit. Kannst du dich denn wirklich überhaupt nicht an ihn erinnern?" entgegnete er. Ich dachte noch einmal nach, aber es schien einfach nur Leere in meinem Kopf zu sein. Manu schien eine Idee zu kommen, denn er öffnete die Schublade des Nachttischs neben meinem Bett. Er kramte kurz darihn und fand dann anscheinend, was er suchte. Er bedeutete mir, die Hand aufzuhalten, was ich auch tat. Dann legte er mir einen silbernen Ring auf die Handfläche. Ich nahm ihn zwischen zwei Finger und betrachtete ihn. Ich konnte förmlich spüren, wie es in meinem Kopf ratterte. Als ich mir den Ring dann an den Finger steckte, sah ich es wieder vor mir. Nach dem Spiel gegen Ghana, als meine große Liebe mir diesen Ring an den Finger steckte. Und meine große Liebe war Mario.
Manu's Sicht:Ich sah, wie sich die Erkenntnis in ihrem Gesicht ausbreitete. "Mario..." murmelte sie leise vor sich hin. Der letzte Zweifel, dass sie sich erinnerte war ausgeräumt, als ihre Hand auf ihren Bauch rutschte. "Mein Baby...", murmelte sie dann weiter und sah mich aus traurigen Augen an, "Es ist weg, oder?" fragte sie leise. Ich brachte nur ein leichtes Nicken zu Stande. Die erste Träne kullterte über ihre Wange. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es jetzt in ihr aussah. Ich versuchte es zu vergleichen, wie ich mich fühlen würde, wenn Sarah unser Baby verlor. Sarah. Jetzt wo ich an sie dachte, fiel mir auf, wie sehr ich sie vernachlässigt hatte. Bei unserem letzten Telefonat vor mehr als einer Woche hatte ich nur kurz gesagt, was passiert war und mich seitdem nicht mehr gemeldet. "Ich muss zu Mario! Sofort!" riss Nell mich aus den Gedanken. Sie war schon dabei, sich aus der Bettdecke zu schälen. Ich stellte mich vor sie und drückte sie zurück in das Kissen. "Du kannst nicht aufstehen! Du hast schwere Verletzungen von dem Unfall und gerade erst dein Kind verloren!" wollte ich sie zurechtweisen. Sie weinte unaufhörlich. Jetzt bereute ich es wieder, dass ich ihr diese Tatsache so ins Gesicht gesagt hatte. Sie schluchzte und es tat mir selbst weh, sie so verletzlich zu sehen. Der Monitor machte sich schon mit einem leisen Alarm bemerkbar. Ich setzte mich halb auf ihr Bett und zog sie in meine Arme. Beruhigend wiegte ich sie hin und her und redete leise auf sie ein. "Du darfst dich nicht aufregen. Alles wird gut." Sie schluchzte erneut und kam kaum zu Atem. "Nichts wird gut! Ich hab Mario geschlagen! Und Marco hat ihn weggebracht! Ich muss mit ihm reden!"
Nell's Sicht:Immer wieder spürte ich Schmerzen am ganzen Körper, aber das war mir egal. Wie hätte ich mich gefühlt, wenn Mario mich nicht erkannt hätte? "Manu, ich muss hier raus, bitte!" flehte ich. Manu verzog das Gesicht. "Ich seh doch dass du Schmerzen hast! Du bist völlig am Ende und würdest keinen Schritt weit kommen!" meinte er. "Ich hab mein Kind verloren, ich kann jetzt nicht noch zwei Wochen warten, bis ich hier raus bin um Mario auch noch zu verlieren!" entgegnete ich.
Mario's Sicht:Ich kam mir vor wie innerlich eingefroren. Ich spürte einfach gar nichts mehr. Marco redete auf mich ein, aber ich hörte ihm nicht zu, konnte ihm garnicht zuhören. In meinem Kopf schwirrte nur ein Gedanke umher: Ich habe sie verloren. Endgültig. Während ich wie hypnotisiert neben Marco herlief, spürte ich einen heftigen Stoß und darauf blickte ich in Marco's Augen. Er hatte mich fest an den Schultern gepackt und ich nahm erst jetzt das Auto wahr, das die Straße entlangfuhr. "Mario, pass doch auf!" schrie er mich an. "Ich wäre lieber gestorben." murmelte ich. "Was ist denn aus dir geworden, dass du die Hoffnung so schnell aufgibst?! Du stürzt dich nicht von der nächsten Brücke, kapiert?!" meinte er weiter. "Ich hab die Hoffnung gerade erst aufgegeben, als ich in ihre Augen gesehen habe! Alle behaupten doch immer, wir würden uns so liebevoll ansehen! Was hast du gesehen, als sie mir nach dem Kuss eine gescheuert hat?!" schrie ich ihn jetzt an. Er sah weg. Ich hatte also recht. "Siehst du, es gibt keine Hoffnung mehr. Soll ich sie dazu bringen, sich nochmal neu in mich zu verlieben?" fuhr ich fort und fügte dann hinzu "Alles, was ich - und nicht nur ich sondern auch du - mit ihr erlebt habe ist für immer futsch! Verloren! Sie weiß nicht einmal von unserem Kind. Ich kann nicht mehr Marco. Ich halt das nicht mehr aus. Wenn mich nicht sofort jemand umbringt, dann tu ich es selbst." Marco sah mich verbittert an. "Nell ist nicht dein kompletter Lebensinhalt! Was bedeuten dir denn deine Familie, deine Freunde und alle die dich lieben?" Jetzt spürte ich die Wut, die in mir hochkochte. "Soll das heißen, ich soll mir einfach eine neue Frau suchen? Niemand könnte Nell ersetzen." zischte ich. Eigentlich wollte ich mich nicht mit Marco streiten. Wahrscheinlich war es einfach die beste Möglichkeit, nicht direkt an Nell zu denken. Marco aber fand diesen Streit anscheinend alles andere als sinnvoll. Plötzlich zog er mich in seine Arme. "Niemand soll Nell ersetzen. Mario, sie wird sich erinnern!" murmelte er entschlossen, was eher so klang, als wollte er sich selbst davon überzeugen. "Ich lauf hier gleich Amok..." sagte ich noch. Die nächsten Minuten sah ich nur noch in Zeitlupe vor mir. Marco brachte mich zum Auto und wir fuhren zurück ins Camp. Ohne Nell...
HEY LEUTE, ICH WEIß ES GAB KEINE TIPPS, ABER IRGENDWIE DENKE ICH ES HAT EH KEINEN SINN ALSO LASS ICH ES XD SCHREIBT DOCH MAL WAS IHR DENKT WIE ES JETZT MIT MARIO UND NELL WEITERGEHT. UND GROßES DANKESCHÖN AN ALLE, DIE IMMER SO FLEIßIG KOMMENTIEREN! DAS SOLL JETZT KEINEN FALLS EINGEBILDET KLINGEN ABER HABT IHR DENN GAR KEINE KRITIK? XD
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Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}
FanfictionAuf ihrer Hüfte kam ein kleines tätowiertes M zum Vorschein. "Ich habe mir immer eingeredet, es würde für Manu stehen. Aber ich glaube es stand und steht nur für dich, Mario." FanFiction mit Mario Götze und vielen Anderen