Mario's Sicht:
Marco wiedersprach mir nicht. Er wusste genau so wie ich, dass ich recht hatte. Sie hasst mich. Und das aus gutem Grund. "Bist du eigentlich in sie verliebt?" fragte er plötzlich. "Ich... ich weiß nicht... Ich glaube schon." "Und weiß sie das?" hakte er nach. "Nein. Aber das macht doch jetzt auch keinen Unterschied mehr. Und vermutlich würde sie mir eh nicht glauben."
Nell's Sicht:Seit Stunden lag ich nur in meinem Bett, in Miro's Armen, den ich nicht mehr gehen ließ. Immer wieder fing ich an zu weinen und dann begann Miro, mir über den Rücken zu streicheln. Er wollte mich immer wieder dazu drängen, etwas zu essen, doch ich brachte einfach nichts runter. In der Nacht hatte ich dann garnicht, und wenn nur unruhig geschlafen. Ständig schreckte ich aus Albträumen hoch und weckte damit jedes mal Miro, der mich dann wieder beruhigte. Meine Schreie waren wahrscheinlich durch das halbe Hotel zu hören. So ging es noch 3 Tage weiter. Keinen Bissen hatte ich gegessen. Und das Zimmer nicht verlassen. Die Jungs wechselten sich ab um sich um mich zu kümmern. Eigentlich wollte ich das nicht, war ihnen aber trotzdem dankbar. Am 3. Abend war mein Bruder bei mir, der wohl selbst nicht im besten Zustand war. Er machte sich schreckliche Sorgen um mich. Gerade wollte er mich wieder zum Essen drängen, da klopfte es an der Tür. Marco wollte Manu ablösen. Bevor Manu ging, küsste er mich auf die Stirn und sagte zu Marco er solle gut auf mich aufpassen. Marco nickte und setzte sich dann zu mir. "Wie geht es dir?" "Wie soll's mir gehen? Hast du mich die letzten Nächte nicht gehört?" fragte ich ironisch und lachte auf, was ein bisschen hysterisch klang. Marco seufzte. "Nell, das willst du jetzt wahrscheinlich überhaupt nicht hören, aber Mario geht es auch nicht besser als dir. Ständig jammert er mich voll. Ich hab ihn so noch nie erlebt!" Ich sah weg. "Du hasst ihn, stimmt's?" sprach er weiter. Hasste ich ihn? "Ich, ... Nein. Ich hasse ihn nicht. Es tut nur so schrecklich weh." Wie so oft in den letzten Tagen, stiegen mir die Tränen in die Augen. "Verstehe..." meinte er und nahm mich dann in den Arm. "Ich glaube nicht, dass du das ehrlich verstehst. Er ist dein bester Freund..." nuschelte ich an seiner Brust. "Doch ich verstehe dich. Mario hat mir alles erzählt. Und er hat nicht geleugnet, dass er einen großen Fehler gemacht hat. Es tut ihm Leid, er macht sich daran kaputt, Nell. Genau wie du. Du isst nichts mehr, oder?" "Haben die Anderen dir das erzählt?" ewiderte ich. "Nein. Du bist eiskalt und schwach. Du als Ärztin solltest doch wissen, dass man ohne Essen abnimmt und krank wird. Du bist total zerbrechlich." sagte er und hob dabei meine Hand, sodass ich mein dünnes Handgelenk sah. "Ich bin nicht schwach" fuhr ich ihn an. "Schau!" Zum ersten Mal seit drei Tagen sprang ich aus meinem Bett. Doch prompt wurde mir schwarz vor Augen und meine Beine gaben nach. Schon war Marco aufgesprungen und fing mich auf. "Das sieht man!" sagte er ironisch und setzte mich wieder auf das Bett. "So geht das nicht weiter. Entweder wir gehen jetzt runter zum Abendessen oder ich bring dich direkt ins Krankenhaus!" fügte er dann hinzu. Natürlich wollte ich nicht ins Krankenhaus. So drückte mir Marco frische Klamotten in die Hand, half mir ins Badezimmer und wartete vor der Tür. Als ich mich ausgezogen hatte, sah ich an mir herunter. Ich war nicht mehr ich selbst. Ich war so dünn, dass meine Hüfte und Rippen hervorstanden. Ich musste mich am Waschbecken abstützen und trat dann mit frischen Sachen zu Marco. Auf dem Weg nach unten bestand er darauf, mich die ganze Zeit zu stützen. Marco führte mich an einen Tisch, die Jungs starrten mich besorgt an. Ich musste erbärmlich aussehen. Nachdem ich mich gesetzt hatte, stellte Marco schon einen Teller vor meiner Nase ab. Ich rührte ewig in der Suppe herum, bis er mich flehend ansah und ich schließlich ein paar Löffel hinunterwürgte. Er lächelte zufrieden. Genau in diesem Moment trat jemand an die Stirnseite des Tischs. Mario. Marco hatte Recht, er sah ziemlich schlecht aus. Als Marco meinen Blick bemerkte, schob er seinen Stuhl zurück und stand auf. Er schob Mario ein Stück vom Tisch weg und redete auf ihn ein. Die Anderen hatten nun auch die Situation erfasst und so kamen auch Mesut und Miro dazu. Ich saß still am Tisch und versuchte sie zu belauschen, aber ich vernahm nur Getuschel. Mir wurde das alles zu viel. Ich aß noch ein wenig Suppe und erhob mich von meinem Platz. Ich wäre unbemerkt davon gekommen, hätte mein Stuhl nicht so laut auf dem Boden gekratzt. In dem Moment, als Marco, Mesut und Miro mich erstaunt ansahen, reagierte Mario und befreite sich aus deren Mangel. "Nell, ich muss mit dir reden." Die Jungs lösten sich wieder aus ihrer Starre und während Marco seinen Arm um meine Schulter legte, führten Mesut und Miro Mario wie einen Verbrecher ab. Ich musste wieder daran denken, was Marco gesagt hatte, dass Mario sich kaputt machte. "Wartet!" platzte aus mir heraus. "Lasst ihn... Bitte." Sie zögerten, ließen ihn dann aber los. An Marco gewandt fragte ich "Kannst du bitte mitkommen?" Er nickte. Wir gingen also schweigend in mein Zimmer. Marco lief ins Bad "Wenn was ist holst du mich" sagte er. Kaum hatte er die Tür hinter sich zugezogen begann Mario zu sprechen. "Nell es tut mir so unendlich Leid. Ich weiß ich kann das nie wieder gut machen und ich hasse mich dafür. Kann ich dich was fragen?" Ich nickte. "Warum bist du erst weggelaufen nachdem ich dich geküsst hab?" "Wieso willst du das wissen?" Er zuckte nur verzweifelt mit den Schultern also begann ich zu erzählen "Damals, nachdem ich erfahren habe, was ... was du mit mir abgezogen hast war ich total am Boden. Ich hab alle Erinnerungen an dich verdrängt. Ich hab mir einfach verboten an dich zu denken. Ich wusste nicht mehr wer du warst. Aber... Als du mich geküsst hast, kam alles wieder hoch." Mario stützte den Kopf in die Hände "Scheiße..." murmelte er. Dann hob er den Kopf wieder. "Nell hör zu, ich verstehe, dass du mich hasst, aber ich muss dir trotzdem noch etwas sagen." Er kam zu mir, ich saß auf dem Bett. Dann nahm er meine Hände in seine. Zuerst wollte ich sie ihm entziehen aber er sah mich so flehend an, dass ich es bleiben ließ. Seine Stimme zitterte "Ich hab mich in dich verliebt. Damals, und heute wieder. Ich dachte du solltest das wissen."
Mario's Sicht:Jetzt war es raus. Sie sah mich geschockt an. Langsam stand sie auf, lief ein Stück von mir weg und verschrenkte die Arme. Was ging jetzt in ihr vor? Sie ließ mich nicht lange warten. "Ich brauch Zeit. Ich muss nachdenken." Ich nickte. Dann erhob ich mich und ging Richtung Tür. Ich war schon fast raus, da hielt sie mich zurück. "Mario?" "Ja?" "Du hast dich verändert." "Du dich auch." sagte ich und schloss hinter mir die Tür...
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Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}
FanfictionAuf ihrer Hüfte kam ein kleines tätowiertes M zum Vorschein. "Ich habe mir immer eingeredet, es würde für Manu stehen. Aber ich glaube es stand und steht nur für dich, Mario." FanFiction mit Mario Götze und vielen Anderen