Mario's Sicht:
Als wir das letzte Stück bis zum Campo Bahia mit dem Bus fuhren, schlief Nell in meinem Arm ein. Wie immer wenn das so war, kuschelte sie sich an meine Brust und krallte sich leicht in mein Shirt. Außerdem hatte sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Im Camp angekommen weckte ich sie mit einem sanften Kuss. Es war bereits 5 Uhr morgens und wir waren alle so gut wie tot. Nachdem ich sie das dritte mal küsste und sie immernoch nicht wach war, überlegte ich, was ich machen könnte. Wenn ich sie rausgetragen hätte, würde das unschön enden, weil der Bus von Fans und Presse belagert wurde. Ich kannte ihre Schwachstelle. Auch wenn mich jetzt die komplette Mannschaft komisch anstarren würden, küsste ich sie hinter ihrem Ohr. Als sie weiterhin nicht reagierte, begann ich leicht an ihrer Haut zu knabbern. Sie kicherte leise und schob mich weg. "Was machst du denn da?" fragte sie und lächelte mich an. "Die einzige Möglichkeit, dich aus deinem Tiefschlaf zu holen. Wir sind da." erklärte ich. "Jetzt komm." sagte ich dann, stand auf und hielt ihr meine Hand entgegen, die sie ergriff. Mit gekreuzten Fingern liefen wir den Mittelgang nach vorne und stiegen dann aus. Ich sah kaum noch etwas, weil das Blitzlichtgewitter über uns hereinbrach. Ich zog Nell näher zu mir und legte den Arm um ihre Taille, weil sie offenbar genauso geblendet war. Als wir drinnen ankamen sah ich nur noch weiße Flecken vor meinen Augen. Somit rannte ich fast Mats über den Haufen, der plötzlich vor uns stand. "Ah, da seid ihr ja! Nell kann ich dich nochmal kurz sprechen?" fragte er und lächelte sie meines Erachtens mit seinem typischen Charmebolzen-Lächeln an. Sofort verkrampfte ich mich. "Kann das nicht warten?" mischte ich mich ein. "Nein, eigentlich nicht." meinte er und sah dann wieder Nell an. Ich drückte einmal ihre Hand. Sie warf mir einen Blick zu. "Ja okay, aber Mario kommt mit." sagte sie. Bevor ich etwas dagegen einwenden konnte schleppte sie mich mit, bis wir drei im Untersuchungsraum des Camps ankamen. Ich lehnte mich an die Wand, während Mats sich auf der Untersuchungsliege niederließ. Um Fragen zu stellen, was überhaupt los war, war ich unfähig, also blieb ich still und beobachtete die Beiden. Die Worte die sie sprachen gingen in meinem Kopf unter, weil ich nur Nell's Hand wahrnahm, die über Mats' Bein strich. Bei mir herrschte schon Alarmstufe Rot. Dunkelrot. "Mario?" holte Nell mich aus meiner Eifersucht und schipste mit den Fingern vor meinem Gesicht. "Hmm?" machte ich und sah sie fragend an. "Könntest du bitte Löw holen?" bat sie mich. Ich blieb noch kurz stehen. "Mhhmm..." gab ich dann von mir und öffnete langsam die Tür. Als ich den Beiden noch einen letzten Blick zuwarf, sprach Nell's Blick Bände. Sie merkte, was in mir vorging und es störte sie gewaltig. Mich störte es auch, nur konnte ich das einfach nicht abschalten. Ich zog die Tür hinter mir zu und lief dann die Gänge entlang, um Löw zu suchen. Ich wollte jetzt gar nicht wissen, was da drin passierte. Ich nahm entfernt wahr, dass jemand meinen Namen rief, beachtete es aber nicht weiter. Wenig später spürte ich aber eine Hand auf meiner Schulter. Ich blieb stehen. "Hast du mich nicht gehört oder wolltest du mich nicht hören?" fragte Marco mich lachend. Als er meinen mürrischen Gesichtsausdruck sah, verstummte er. "Alles okay bei dir?" wollte er wissen. "Jaja..." winkte ich ab. "Ja, so siehst du aus." entgegnete Marco sarkastisch. "Wieso fragst du dann?" wollte ich wissen. Marco verdrehte die Augen. "Was ist los?" wiederholte er. "Ich kann das nicht haben, wie Mats sich an Nell ranmacht." rückte ich heraus. "Mats? Das glaube ich nicht." meinte er und sah mich überrascht an. "Es ist aber so. Wie er sie ansieht und immer so schmierig anlächelt. Gerade spielt er den leidenden Patienten und Nell soll die sexy Krankenschwester sein." murrte ich. "Damit hier mal eins klargestellt ist: Nell sieht niemanden so an, wie sie dich ansieht und sie zeigt sich keinem so sexy, wie sie sich dir wahrscheinlich zeigt." meinte er. Ich biss mir auf die Unterlippe und starrte Löcher in die Luft. "Okay, hör zu, ich geh jetzt zu denen und beobachte, was da nicht läuft." verkündete Marco und verschwand, bevor ich es verhindern konnte. Ich fasste mich wieder und hatte Löw nach weiteren 5 Minuten gefunden. Ich ging mit ihm zurück und erklärte gleichzeitig, um was es ging. Als er in den Untersuchungsraum ging, kam Marco heraus. "Also Mario, du brauchst dich garnicht so aufzuregen. Von Nell's Seite kommt da garantiert nichts. Was Mats angeht: Ich glaube er mag sie, wie jeder Andere hier auch. Du kennst ihn, der lässt seinen Charme bei jeder hübschen Frau spielen." meinte er. Ich seufzte. "Du weißt genau, dass mich das keineswegs beruhigt." entgegnete ich. "Das sollte es aber." erklang Nell's Stimme hinter uns. Sie war gerade unbemerkt aus dem Untersuchungsraum getreten. Ich fuhr mir durch die Haare. Marco räusperte sich. "Das gibt Stress." murmelte er. "Ähem ja, ich geh dann mal pennen!" fügte er schnell hinzu und machte sich aus dem Staub. Ich sah ihm hinterher. Als er endgültig weg war, drehte ich mich zu Nell. "Süße es tut mir leid. Ich vertraue dir ja, aber..." begann ich, doch sie durschnitt mir das Wort. "Ich wollte dir garnicht vorwerfen, dass du mir nicht vertraust. Ich will einfach nur, dass du dich in diese Eifersucht nicht so reinsteigerst. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn du mich vor anderen Männern verteidigst, im Gegenteil. Aber dann mach es nicht grundlos. Cristiano Ronaldo hatte Interesse an mir, er hat mich damals nach meiner Nummer gefragt. Aber du denkst nur an Mats, mit dem ich einfach nur befreundet bin." meinte sie. "Und er sieht das genau so?" gab ich zurück. "Das weiß ich nicht. Aber es ist mir auch egal. Ich achte nicht darauf, ob es noch irgendwelche Typen gibt, die Interesse an mir haben. Für mich zählst nur du. Neben Manu bist du für mich der wichtigste Mensch auf der Welt." sagte sie entschlossen. Ich sah ihr an, dass sie es 100% ehrlich meinte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Man konnte manchmal nicht einmal feststellen, wie die eigenen Gefühle zu jemandem waren und jetzt sagte mir die Frau, die ich über alles liebte, dass ich für sie der wichtigste Mensch auf der Welt war? "Ich... ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll." stotterte ich. "Du redest sowieso viel zu viel." sagte Nell und lächelte mich liebevoll an. "Dass ich dich liebe darf ich aber noch sagen, oder?" hakte ich nach. Sie grinste. "Zeig es mir." flüsterte sie. Ich ließ mich von ihrem Grinsen anstecken und ging auf sie zu. Ich legte meine Hände an ihre Hüften und zog sie zu mir. Unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt und ich verlor mich mal wieder in ihren Ozeanblauen Augen. "Wie genau muss ich das verstehen?" flüsterte ich. Sie legte mir ihren Zeigefinger auf die Lippen. "Nicht so viel reden, schon vergessen?" wisperte sie. "Bring mich doch zum Schweigen." grinste ich. Sie streifte meine Lippen nur ganz leicht mit den ihren. Entgeistert sah ich sie an. "Das war's schon?" fragte ich. "Nicht hier. Und nicht jetzt. Ich bin müde." flüsterte sie. Ich musste leise lachen. Also zog ich sie mit mir mit in unser Bungalow, wo die Anderen mittlerweile schon schliefen. Nell zog sich noch schnell um, dann gingen wir beide schlafen.
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Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}
FanfictionAuf ihrer Hüfte kam ein kleines tätowiertes M zum Vorschein. "Ich habe mir immer eingeredet, es würde für Manu stehen. Aber ich glaube es stand und steht nur für dich, Mario." FanFiction mit Mario Götze und vielen Anderen