Kapitel 44

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Nell's Sicht:

Marco und Mario begleiteten mich am nächsten Morgen um 10 Uhr ins Krankenhaus. Ich war ziemlich nervös, denn ich konnte mir einfach nicht erklären, woher die Schwächeanfälle kamen. Mittlerweile saßen wir im Wartezimmer. Mario hielt meine rechte Hand. Marco schien sich verständlicherweise unwohl zu fühlen und griff irgendwann nach meiner anderen Hand. Die Arzthelferin kam herein und rief mich auf. Ich atmete noch einmal tief durch und erhob mich. Mit einem Blick auf Mario und Marco gab ich ihnen zu verstehen, dass sie warten sollten. Ich wurde ins Sprechzimmer gebeten, wo ich mich dann auf den Stuhl am Schreibtisch setzte. Mit einer Akte in der Hand kam ein Arzt herein. Ich stand auf und schüttelte seine Hand. "So..." begann er und ließ sich auf den Drehstuhl gegenüber sinken. "Frau Neuer, Sie haben ja telefonisch schon geschildert, welche Beschwerden vorliegen. Hat sich derzeit irgendetwas verändert?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, es kommt immer wieder. Völlig ohne Ankündigung." Irgendwie fühlte es sich seltsam an, ständig vor einem 'Kollegen' zu sitzen und diesen um Rat zu fragen. "Haben Sie sonst irgendwelche Probleme mit der Schwangerschaft?" Erneut schüttelte ich den Kopf. In der nächsten Stunde wurde ich von oben bis unten durchgecheckt. Doch es ergab sich nichts. Schließlich nahm mir der Arzt nochmal Blut ab, nur diesmal viel mehr, denn er wollte alles in Betracht ziehen. Er schickte mich wieder ins Wartezimmer, wo Mario und Marco ungeduldig auf ihren Stühlen saßen. Ich setzte mich zu ihnen. "Und? Hat der Doc schon was gesagt?" wollten sie wissen. Ich schüttelte den Kopf. "Er macht jetzt nochmal Bluttests." murmelte ich. Wir waren jetzt schon 2 Stunden in der Klinik. Marco besorgte irgendwann etwas zu trinken. Mario zog meine Hand wieder in seine und streichelte leicht über meine Knöchel. Marco kehrte mit drei Flaschen Wasser zurück und drückte sie uns jeweils in die Hand. Eher aus Langeweile, hatte ich schon die halbe Flasche ausgetrunken. Da tauchte der Arzt auf und winkte mich herein. Diesmal schleppte ich Marco und Mario mit. Der Arzt warf ihnen nur einen kurzen Blick zu. Während Mario sich auf den freien Stuhl neben mir setzte, stellte sich Marco hinter mich. "Also, nachdem wir ihr Blut jetzt genauestens untersucht haben, gab es auch Ergebnisse." begann er. Sein typischer emotionsloser Blick, wie der eines Arztes eben war, verriet nichts. Mario drückte meine Hand. "Sie haben sich ein Orthodoxvirus (bevor ihr euch jetzt fragt: dieses Wort ist das erste, was ich auf Wikipedia gefunden habe und ich habe absolut null Ahnung, was das ist. Ich brauchte nur einen Namen xD) eingefangen." Das hatte ich schon einmal gehört. Mario hatte meine Reaktion bemerkt und sah mich von der Seite an. "Was ist das?" wollte er wissen. "Das Virus setzt sich im Körper fest. Breitet sich aber nur selten aus. Die Anzeichen sind Schwindel und so weiter." ratterte ich herunter. "Genau. Nach einigen Wochen verschwinden die Viren von selbst. Es besteht die Möglichkeit, dass sie bei Ihrem Aufenthalt im Krankenhaus infiziert wurden. Das wäre am naheliegendsten." ergänzte der Doc. "Wie kann man verhindern, dass sich das ausbreitet?" wollte Marco jetzt wissen. Er hatte seine Hände auf meinen Schultern abgelegt und begann jetzt, zur Beruhigung leicht meinen Nacken zu massieren. "Im Prinzip gar nicht. Allerdings sollte man offene Wunden verhindern. Gegen die Symtome kann ich Medikamente verschreiben." erklärte der Doc. Ich nickte nur. So füllte er also ein Rezept aus und unterschrieb darauf. Er überreichte es mir umd schüttelte uns allen die Hände. Ich bedankte mich und ging raus. Ohne mich umzudrehen lief ich Richtung Ausgang. Mario und Marco traten neben mich. "Alles in Ordnung?" fragte Mario. Ich zuckte mit den Schultern. "Wenn dieses Virus ausbricht..." sagte ich, brach dann aber ab. Mario versperrte mir den Weg und legte einen Arm um mich, während er mir mit der freien Hand die Haare aus dem Gesicht strich. "Was ist dann?" fragte er. "Ich weiß es nicht. Ich habe Angst, Mario." sagte ich und sah weg. Marco legte jetzt seine Hand auf meine Schulter. "Es wird schon nichts passieren." meinte er und Mario nickte zustimmend. Er sah mich mitleidig an und drückte mich an sich. Ich vergrub das Gesicht an seiner Halsbeuge. Als ich mich wieder beruhigt hatte, fuhren wir zurück ins Hotel. Jetzt wurde ich von Manu mit Fragen gelöchert. Ich war ziemlich erschöpft und ging ohne Worte an ihm vorbei in mein Zimmer. Er lief mir hinterher. "Nell?" fragte er verwirrt. Marco und Mario hielten ihn jetzt auf. "Sie will sich ausruhen. Ich erklär dir alles." hörte ich Marco sagen. Die Tür fiel ins Schloss. Ich hatte mich auf dem Bett ausgestreckt. Jetzt legte sich Mario zu mir. Ich wandte ihm mein Gesicht zu. "Gestern hast du noch gesagt, ich soll mir nicht so viele Sorgen machen. Und jetzt tust du es selbst." sagte er und wickelte gedankenverloren meine Haare um seinen Finger. Ich seufzte nur. "Ja, du hast recht. Tut mir leid." murmelte ich.
Mario's Sicht:

Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt