Kapitel 74

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Mario's Sicht:

Ich hatte natürlich ihren Blick bemerkt, als wir an der Boutique vorbeigelaufen waren. Insgeheim hatte ich sogar gehofft, sie würde darauf aufmerksam werden, denn es gab dort wunderschöne (Braut-) Kleider. Zusätzlich nutzte ich die Zeit, in der sie weg war, um mal wieder eine Überraschung für sie zu planen. Ich wollte einfach, dass sie auch neben der Hochzeit einen unvergesslichen Urlaub erlebte. Ich fragte den Typen vom Hafen, welches das schönste Restaurant hier war. Er erzählte mir von einem, das direkt in einer felsigen Bucht lag, mit Blick aufs Meer. Dort rief ich dann an und reservierte einen Tisch auf dem Balkon für Nell und mich. Als ich dann auf der Yacht auf Nell wartete, wurde ich doch ziemlich neugierig, weil der Umschlag mit den Fotos direkt vor meiner Nase lag. Ich zögerte noch einmal, weil wir sie ja zusammen anschauen wollten, aber die Neugier überwiegte. Ich öffnete den Umschlag und nahm die Fotos heraus. Sie waren allesamt wunderschön. Ich musste einfach lächeln, weil man Nell auf diesen Bildern sofort ansah, wie glücklich sie war. Und ich war es sowieso. Mir war immernoch nicht klar, dass wir in etwa einer Woche wirklich heiraten würden. Ich schrak auf, als sich zwei Hände auf meine Schultern legten. Dann lief mir wie immer ein kalter Schauer über den Rücken. "Na du Naseweiß?" meinte sie und ich konnte hören, dass sie dabei lächelte. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und sah zu ihr hoch. Sie beugte sich herunter und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Ich bin eben neugierig." grinste ich. "Das weiß ich doch. Was nicht heißen soll, dass du mein Brautkleid zu Gesicht bekommen wirst." antwortete sie. Sofort richtete ich mich auf. "Du hast eins gekauft?" fragte ich. Sie zuckte mit den Augenbrauen auf und ab. "Vielleicht." Ich sprang jetzt ganz auf und stellte mich vor sie. "Och komm, das kannst du jetzt nicht bringen! Sag bloß, du glaubst an diese ganzen Bräuche und diesen 'kein Sex vor der Hochzeit'-Quatsch?" sagte ich. Sie grinste. "Doch, das tu ich und deshalb kannst du dich umso mehr auf unsere Hochzeitsnacht freuen." entgegnete sie. Ich schluckte. "Das ist fies." Sie verdrehte die Augen. "Das ist fies." äffte sie mich nach. "Nell, bitte, tu mir das nicht an!" flehte ich. Sie lachte mich gnadenlos aus. "Danach kannst du mich so lange haben, wie du willst. Aber bis dahin musst du eben auch mal verzichten." meinte sie beschwichtigend. "Aber anfassen ist noch erlaubt, oder?" bettelte ich weiter. Sie nickte seufzend. Sofort schlang ich meine Arme um sie und küsste sie dankbar hintereinander auf Stirn, Nase, Wangen und Mund. "Ja ein ganz feiner bist du." säuselte sie und tätschelte mir den Kopf. Ich sah sie gespielt böse an. Weil sie weiterhin nur grinste, warf ich sie über meine Schulter und trug sie ins Schlafzimmer. Sie zappelte und quietschte, bis ich sie aufs Bett warf. Ich legte mich auf sie drauf und drückte ihre Arme seitlich von ihr mit meinen Händen auf die Matratze. Dann sah ich mich um. "Haben wir denn keine Handschellen da?!" witzelte ich fluchend. "Ey, was haben wir denn gerade besprochen?!" beschwerte sie sich und versuchte sich loszureißen, aber ich ließ nicht locker. "Wenn du meinst mich so zu behandeln." rechtfertigte ich mich und begann langsam ihren Hals zu küssen. "Neeiin! Mario, hör auf!" flehte sie. "Erst nimmst du alles zurück! Auch das mit dem Sex!" forderte ich mit den Lippen weiterhin an ihrem Hals. "Niemals! Der Brauch ist mir wichtig!" gab sie zurück. Also fuhr ich fort. Ich küsste sie immer weiter nach unten. Kurz bevor ich bei ihren Brüsten ankam, meinte sie dann "Okay, ich geb auf! Ich nehm alles zurück, aber unter einer Bedingung." Ich zog fragend die Augenbrauen hoch. "Wenigstens die letzte Nacht vor der Hochzeit kein Sex." bat sie. Ich grinste. "Abgemacht." "Sehr gut. Könntest du mich dann jetzt bitte loslassen?" warf sie ein. "Ich war doch noch gar nicht fertig." grinste ich verführerisch. Trotzdem nahm ich meine Hände von ihren Armen, aber auch nur, um sie langsam unter ihr Oberteil zu schieben. Ich spürte, dass sie Gänsehaut bekam. Ich sah sie an, ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Das war einer dieser Momente, in denen wir uns wirklich ohne Worte verstanden. Ich schob ihr Oberteil noch weiter hoch und zog es ihr dann aus. Danach zog ich mir mein eigenes ebenfalls über den Kopf. Dann beugte ich mich runter, um sie zu küssen. Schon bald kamen auch unsere Zungen ins Spiel und sie schmiegte ihren Körper an meinen. Schließlich schob sie ihre Hände zwischen uns und ließ ihre Finger über meine Brust hinabgleiten, um dann meine Gürtelschnalle und Hose zu öffnen. Ich kroch vom Bett und stand auf, um einerseits meine Jeans ausziehen zu können und andererseits in der Kommode ein Kondom zu suchen. Als ich also vor der Kommode stand und die kleine Verpackung in der Hand hielt, schlang Nell von hinten die Arme um meine Hüften und ließ ihre Hände langsam in meine Boxershorts gleiten. "Da freut sich aber jemand, dass ich den Brauch beschränkt habe." hauchte sie in mein Ohr. Ich drehte mich zu ihr um und legte meine Hände an ihren Po. Sie hatte sich ihrer Hose schon entledigt. Wir küssten uns wieder verlangend und ich ließ meine Hände dabei langsam zum Verschluss ihres BHs wandern, während sie ihre Finger in meine Haare krallte. Dann hob ich sie hoch und drehte mich wieder zur Kommode, auf der ich sie absetzte. Ich drückte sie leicht dagegen, wobei mir ein leises Stöhnen entfuhr. Sie knabberte leicht an meinem Ohrläppchen, während ich vorsichtig an ihrem Slip zog. Plötzlich hörte sie aber auf und hielt meine Hände an ihren Hüften fest. "Hör bitte auf." murmelte sie. Ich verteilte weiter leichte Küsse auf ihrem Schlüsselbein. "Mario, bitte. Mir geht es nicht gut." wiederholte sie diesmal etwas lauter. Ich hörte auf und starrte an die Wand hinter ihr. "Hab ich was falsch gemacht?" fragte ich leise, doch da sprang sie schon auf und stürmte ins Badezimmer. Ich wartete kurz, bis sich mein Atem beruhigt hatte und stellte mich schließlich vor die Badezimmertür. Sie hatte abgeschlossen, also klopfte ich. "Nell, was ist denn?" rief ich durch die Tür. Hatte ich irgendetwas getan, was zu weit ging? Sie antwortete nicht. "Süße, sag doch was. Hab ich irgendwas falsch gemacht? Bin ich über eine Grenze gegangen?" rief ich nochmal. Wenig später ging die Tür dann wieder auf und eine blasse Nell schaute zu mir hoch. Eine Hand lag auf ihrem Bauch. "Mario, es tut mir so leid. Ich wollte das nicht, aber mir ist einfach gerade nicht so gut." sagte sie, was eher wie ein schwaches Wimmern klang. "Ist... Ist schon okay. Also war es nicht wegen mir?" hakte ich nochmal nach. "Nein, wirklich nicht. Und es ist mir gerade echt unangenehm, dass ich so kurz davor abgehauen bin." sagte sie und starrte auf ihre Füße. Ich schlang meine Arme um sie. "Keine Sorge, es ist alles okay, ich war nur verwirrt und dachte es läge an mir." erklärte ich. "Mario, können wir uns den Rest des Tages nicht einfach ein Wenig ausruhen?" fragte sie. Ich nickte. Dann würde ich die Reservierung eben verschieben. So lagen wir also den Rest des Tages im Bett und schauten Fernseher oder redeten. Und auch die nächsten Tage entspannten wir eher auf der Yacht, als irgendetwas besonderes zu machen. Den Restaurantbesuch holten wir zwei Tage später noch nach. Und dann war auch schon eine Woche vergangen, was bedeutete, dass heute Leo und Mo hier ankommen würden. Wir hatten angeboten, sie vom Flughafen abzuholen, was sie dankend annahmen. Als wir beide das Flughafengebäude betraten, fielen Leo und Mo in der Menge direkt auf. "Nein man, das ist mein Koffer!" rief Mo gerade. "Bist du bescheuert? Guck mal, der Reisverschluss ist komplett anders! Das ist deiner!" entgegnete Leo und riss Mo den Koffer aus der Hand, und nahm 'seinen' an sich. Während Mo weiter diskutieren wollte, entdeckte Leo uns und kam mit ausgebreiteten Armen auf uns zu. "Heeey, na ihr zwei?" begrüßte er uns und schloss uns in die Arme. "Ja klar, jetzt wieder den Schleimer schieben!" beschwerte sich Mo, der mittlerweile beide Koffer an sich genommen hatte und damit auf uns zu stolperte. "Halt den Mund Leitner!" gab Leo zurück. Nell zog die Augenbrauen hoch. "Scheint so als wäre es keine so gute Idee euch stundenlang auf engstem Raum nebeneinander zu setzen." witzelte sie. "Alter, der hat durchgepennt und dabei geschnarcht wie ein Walross!" rief Mo entrüstet aus und gab es auf, die Koffer mitzuschleppen. Er ließ sie stehen und umarmte Nell. "Hey, du bist ein bisschen blass, kann das sein?" wunderte sich Mo und legte seine Hände an Nell's Wangen, um sie genauer zu betrachten. Sie zuckte nur mit den Schultern und lächelte. Leo verdrehte nur die Augen über Mo's Besorgnis.
Nell's Sicht:

Wir begaben uns gemeinsam zum Yacht-Hafen, in dessen Nähe ein Hotel war, wo Leo und Mo ihre Zeit verbringen würden, wenn sie nicht gerade bei uns auf der Yacht waren. Sie holten sich an der Rezeption ihre Schlüssel ab und wir begleiteten sie noch, als sie ihre Zimmer bezogen. Die beiden wollten sich erst vom Flug noch etwas ausruhen und schlugen vor, dass wir bei ihnen im Hotel bleiben sollten. "Ich wollte noch einkaufen gehen, aber Nell, wenn du willst, kannst du hierbleiben." schlug Mario vor. "Ja, dann haben wir etwas Gesellschaft!" freute sich Leo, also stimmte ich zu. Mario verschwand also. Wir gingen in Mo's Zimmer. Ich legte mich lang ausgestreckt auf sein Bett. "Und wisst ihr was Marco so macht? Ich habe garnichts mehr von ihm gehörtt." begann ich.  "Er trainiert ziemlich fleißig, wir haben ihn auch kaum zu Gesicht bekommen." erzählte Mo. "Und was habt ihr bis jetzt so gemacht? Also außer zu vögeln?" fragte Leo jetzt ohne ein Grinsen. Ich öffnete empört den Mund, wusste aber dann nicht, was ich sagen sollte, also zog ich Mo's Kopfkissen hervor und warf damit nach Leo. Dieser fing es auf, aber Mo riss es ihm sofort aus den Händen. "Bah! Wer soll denn da jetzt noch drauf schlafen?! Nicht nur, dass da jetzt bestimmt Hundehaare von Tyson drauf sind - NEIN - auch noch Leo's Bakterien-Kolonien!" rief er angeekelt. "Ich geb dir gleich Bakterien!" konterte Leo und stürzte sich auf Mo. Es endete darin, dass beide rangelnd auf dem Fußboden lagen. Ich kroch ans Fußende des Bettes und sah auf die beiden hinab. "Juhuungs!" unterbrach ich sie genervt, doch sie reagierten nicht. Wenn dieses Duo in etwas vertieft war, konnte man sie nicht davon abhalten. Außer mit Gewalt. Ich trat beiden mit dem Fuß einmal zwischen die Beine, sodass sie sich vor Schmerz krümmten. "Das war überhaupt nicht fest ihr Pussys." spottete ich. "Du kannst das doch garnicht nachempfinden, du bist eine Frau!" jammerte Mo. "Ich pack' dir doch auch nicht an die Brüste!" beschwerte sich Leo ebenfalls. "Seht ihr, jetzt seid ihr mal einer Meinung." stellte ich grinsend fest. Dann stand ich auf und wollte mir etwas aus der Minibar holen, doch da wurde ich von hinten gepackt. Ich kreischte auf, weil mich Mo auf sein Bett warf, wo Leo mich dann festhielt. "Nein, bitte nicht!" flehte ich lachend. Auch Mo hielt mich jetzt fest, sodass ich mich absolut nicht mehr bewegen konnte. "So und jetzt bekommst du mal zu spüren, wie sich ein Mann  fühlt, wenn man ihm in seine Kronjuwelen tritt! Spüre die Rache von Leitnardo!" verkündete Leo. "Fass mich nicht an!" zischte ich. Er schob seine Hände, mit denen er mich an der Taille festhielt langsam nach oben. "Wenn du das machst...!" drohte ich. "Ja, was dann?" lachte Leo. "Dann..." begann ich und überlegte, da wurde mir plötzlich wieder auf einen Schlag richtig übel. "Lass mich los." brachte ich auf einmal nur noch leise hervor. "Ja, ja, jetzt wieder die Schiene! Du hast doch ga-..." begann Leo, doch Mo unterbrach ihn. "Leo, ich glaube sie meint das ernst." Leo sah erst ihn an, dann mich, und ließ mich schließlich los. Sofort sprang ich auf und rannte ins Bad, wo ich gerade noch die Toilette erreichte, bevor ich mich in diese übergab. Wenig später hörte ich, wie sich die Tür öffnete. Es war jetzt sowieso zu spät noch alles zu vertuschen, außerdem überkam mich schon die nächste Welle an Übelkeit. Während Mo mir jetzt die Haare nach hinten strich, streichelte Leo mir beruhigend über den Rücken. Als es schließlich vorbei war, zog mich Leo vorsichtig auf die Beine und dann zum Waschbecken. "Geht's wieder?" erkundigte er sich, während ich mir eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht klatschte. Ich nickte gezwungen. "Mensch, was ist denn wieder los mit dir?" fragte er dann besorgt. Ich sah in den Spiegel vor mir und erblickte dort Leo und Mo, dazwischen eine blasse Frau. Mo musterte mein Gesicht skeptisch im Spiegel. Dann trat er neben mich und legte einen Arm um meine Schulter. "Nell, ich denke du wirst deinen Körper selbst am besten kennen, aber... naja... Wäre es eventuell möglich, dass du... dass du... schwanger bist?" fragte Mo vorsichtig...

UI UI UI! JA VIELE VON EUCH HABEN ES SICH SICHER SCHON GEDACHT, WEIL ICH JA EIN PAAR MAL DARAUF ANGESPIELT HABE. MAL SEHEN WAS JETZT PASSIERT. WAS DENKT IHR? ^^

Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt