Kapitel 35

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Mario's Sicht:

"Was willst du jetzt machen?" fragte Javi nach einiger Zeit. "Keine Ahnung." erwiderte ich nur. "Verzeihst du ihr?" bohrte er weiter. Ich dachte darüber nach. "Ich frage mich nur, warum sie das alles abstreitet. Was ist, wenn sie dich garnicht betrogen hat?" redete Javi immer weiter. "Ich verstehe es ja auch nicht, aber es muss stimmen. Dieser Typ wusste von Nell's Tattoo, das wusste nicht einmal Marco." murmelte ich. "Aber Mario, du liebst sie noch und du willst sie zurück. Rede mit ihr." riet er mir. Ich atmete tief durch. Dann stand ich auf und ging wirklich zum anderen Abteil und klopfte. "Ja, reinkommen!" rief David von drinnen. Ich trat ein. David saß auf dem Bett und sah auf sein Handy, während Mandzu sich umzog. Nell schlief noch. In meinem Bett. Mandzu seufzte. "Komm David, wir gehen mal zu Javi." meinte er. David hob den Kopf. "Hä wieso?" fragte er verwirrt, doch als er Mandzu's und meinen Blick bemerkte fügte er hinzu. "Achso, ja klar." Die Zwei gingen also, während ich mich vorsichtig zu Nell an die Bettkannte setzte.
Nell's Sicht:

Als ich am Morgen aufwachte, blickte ich direkt in rehbraune Augen. Mario's Augen. Ich richtete mich auf. "Was willst du hier?" fragte ich in einem gereizten Ton. Dabei musste ich an gestern Abend denken. Ich liebe dich immernoch. Dieser Satz schwirrte in meinen Gedanken herum. "Mit dir reden." antwortete Mario. Als ich nichts erwiderte fuhr er fort. "Wegen gestern. Nell ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Aber vor allem verstehe ich das zwischen uns nicht mehr." Ich hörte seine Worte, aber mein Verstand war wie vernebelt. Im nächsten Moment spürte ich Mario's Hand auf meinem Bein und er war näher gerückt. Immernoch brachte ich kein Wort heraus. Glaubte er mir doch? Ich fühlte mich in meinen Gedanken bestätigt, als Mario sich vorlehnte. Er legte seine Hand an meine Wange und musterte dann abwechselnd meine Augen und Lippen. Schließlich legte er seine Lippen auf meine. Ich war vollkommen überrumpelt. Aber bald schon überwiegte das unglaubliche Gefühl, dass ich immer bekam, wenn er mich küsste. Zögerlich erwiderte ich den Kuss. Jetzt legte Mario seine Hände an meine Oberschenkel, und zog mich auf seinen Schoß, sodass ich die Beine um ihn schlang. Der Kuss wurde intensiver und wir verfielen in einen leidenschaftlichen Zunkenkuss. Als Mario mit den Händen an meinem unteren Rücken entlangstrich, rutschte mein Top hoch. Er streichelte über meine Haut. Ich musste plötzlich an das Baby denken. Ruckartig löste ich mich von ihm. "Nell, beruhige dich. Ich verzeih dir. Das heißt, vorausgesetzt das war nur eine einmalige Sache und..." meinte er. Ich wurde stinksauer und unterbrach ihn. "Was?! Du verzeihst mir?! Mario, ich dachte du würdest mir glauben. Stattdessen sagst du ich bin an allem Schuld und du bist der Gutmütige der alles verzeiht?!" schrie ich ihn an. Ich befreite mich aus der Haltung und stolperte zur Tür. Mario kam mir nach und versperrte mir den Weg. "Ich will doch nur, dass du ehrlich zu mir bist!" meinte er. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Dann scheuerte ich ihm eine und verschwand.
Mario's Sicht:

"Nell, warte!" rief ich, nachdem ich die Tür nochmal aufgerissen hatte. Sie war schon weg. Ich rieb mir die schmerzende Wange. Sie hatte mich geschlagen. David steckte den Kopf aus der anderen Tür. "Was ist denn...? Was zum...?! Hat sie dir eine verpasst oder was?!" fragte er. Ich warf einen kurzen Blick in den nächsten Spiegel. Meine Wange war knallrot. "Wie schaffst du es nur immer wieder, diese Frau so aus der Fassung zu bringen?" wunderte sich David wieder. "Halt die Fresse!" erwiderte ich nur, worauf David die Augenbrauen hob. "Sorry." murmelte ich und ging dann an Deck. Nell saß hinten auf der Yacht und ließ die Füße ins Wasser baumeln. "Lass mich in Ruhe." murrte Nell, als ich hinter ihr stand. "Es tut mir Leid." sagte ich. Ohne den Kopf zu heben, sprach sie weiter. "Es tut dir Leid?! Daran hast du aber auch nicht gedacht als du mich beleidigt hast oder der ganze andere Mist." "Nell, ich meine es ernst. Ich liebe dich. Egal was passiert ist." sagte ich. "Ich meine es auch ernst! Du fängst schon wieder damit an! Ich will und kann mir das nicht länger anhören! Ganz ehrlich: Glaub was du willst, aber dann lass mich mit deinem Scheiß in Ruhe." fuhr sie mich an. Sie erhob sich und ging an mir vorbei. "Nell!" wollte ich sie aufhalten und nahm sie beim Handgelenk. "Nein!" zischte sie nur und riss sich los. "Scheiße!" brüllte ich und trat mit dem Fuß gegen die Bootswand. Beim Frühstück und Mittagessen tauchte Nell gar nicht auf. Sie war die ganze Zeit im Zimmer von Mandzu und Javi geblieben. Jetzt fuhren wir die Yacht wieder in den Hafen. Toller Ausflug dachte ich mir. Schließlich am Abend zurück in Deutschland, erwartete uns Pep zum vorletzten Training, denn in zwei Tagen spielten wir gegen den VFB Stuttgart.
Nell's Sicht:

Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt