800K-Special ➡ Überlänge
Mario's Sicht:
Nell war noch in meinem Arm eingeschlafen. Schweren Herzens musste ich sie aber schon nach zwei Stunden wieder wecken, weil die beiden Polizisten zurückkommen würden, um die Sache mit dem 'Undercover-Projekt' zu klären. Da Nell den Beamten direkt ihre Entscheidung verriet, einigten Manu und ich uns darauf, es zu akzeptieren. Allerdings nur wenn wir vom gesamten Plan alles mitbekamen und verfolgen durften. Nachdem dann alle gegangen waren - sogar Marco, der morgen früh Training hatte und Manu, der sich um Sarah und seine Tochter zu kümmern hatte - ließ ich mich seufzend auf dem Stuhl neben Nell's Bett nieder. Sie lächelte mich verschlafen an. "Willst du nicht auch mal nach Hause?" fragte sie. Ich stützte meine Ellbogen auf die Matratze und ließ den Blick verträumt über die Frau schweifen, die so wunderschön für mich war. "Ich bleib bei dir." entgenete ich schließlich. Sie grinste nur vor sich hin. "Hast du Angst dass sich hier meine heißen Kollegen rumtreiben und sich um mich kümmern?" lachte sie und setzte dabei das letzte Wort mit den Fingern in Anführungszeichen. Ich sah gespielt ernst und konzentriert an. "Woher weißt du eigentlich immer, woran ich denke?" fragte ich. Sie ging nicht auf meine Frage ein. "Du hast gerade ernsthaft deine Eifersüchteleien ausgelebt?" hakte sie ungläubig nach. "Naja, nicht direkt. Ich habe nur gerade mal wieder festgestellt, wie schön du doch bist." erklärte ich. Sie wuschelte mir lachend durch die Haare. "Du weißt echt immer,was du zu sagen hast." meinte sie kopfschüttelnd. Obwohl es ja nur die Wahrheit war, was ich gesagt hatte, erwiderte ich darauf nichts. Mit einem weiteren Durchatmen griff ich nach Nell's Hand. Ich fuhr über ihre Fingerknöchel. "Hast du eigentlich den Ring noch? Den ich dir damals zur Verlobung geschenkt hab?" dachte ich laut. Sofort griff sie an ihren Hals und zog die Kette hervor, die ich selbst während unserer Trennung dauerhaft getragen hatte. "Darf ich mal?" fragte ich und deutete darauf. Ein bisschen verwirrt nahm sie die Kette ab und legte sie in meine Handfläche. Ich betrachtete den Ring. "Er gefällt mir immernoch sehr." sagte sie leise. Ich ließ meine Hand sinken und sah ihr in die Augen. War das eine Andeutung? Wartete sie auf einen Antrag? Ich lächelte nur und gab ihr die Kette zurück. "Mario, du solltest wirklich auch mal schlafen gehen. Es ist spät." sagte sie, während sie die Kette wieder anlegte. Schlagartig entfuhr mir ein Gähnen. "Ich kann auch hier schlafen." murmelte ich müde. Nell seufzte und klopfte neben sich auf die Matratze. Schwerfällig erhob ich mich und setzte mich dorthin. "Mario, du liebst mich doch, oder?" begann sie. Ich musste lächeln. "Ja tu ich. Also, was kann ich dir bringen? Kaffee? Wasser? Eine Kleinigkeit zu Essen?" bot ich an. Sie streckte den Arm aus und strich mir über den Rücken. "Gar nichts. Du hast mich genug umsorgt. Nimm dir mal einen Tag für dich. Unternimm was mit deinen Jungs. Wenn die Sache mit Schiebler erst mal durch ist, müssen wir wieder ins Hotel, da haben wir genug Zeit, um alles nachzuholen." meinte sie. Ich sah auf meine Finger. Ihre Hand fuhr einmal von unten bis nach oben in meinen Nacken, den sie leicht massierte. Sie traf eine schmerzende Stelle, worauf ich vor Schmerz aufstöhnte und dabei die Augen schloss. Ich hörte, wie Nell sich hinter mir aufrichtete. "Nur den einen Tag, Mario. Und dann hast du mal ne Massage nötig." säuselte sie in mein Ohr. "Ich bin in 5 Minuten weg, wenn du noch so lange weitermachst." nuschelte ich. Sie lachte leise und nahm nun beide Hände, um die Verspannung zu lösen. Ich genoss die Massage mit einem Seufzen. Wieder druchfuhr mich ein Schmerz im Nacken. "Aua!" jaulte ich auf. Nell lachte. "Ich glaube, da sind mehr Massage-Termine nötig." riet sie und drückte ihre zarten Lippen kurz auf die schmerzende Stelle. Ich drehte mich zur Seite und schlang die Arme um sie, um sie sanft zu küssen. "Geh jetzt. Und komm gefälligst erst übermorgen wieder." befahl sie und schob mich von sich. "Ich liebe dich." sagte ich. "Ich dich auch." erwiderte sie und gab mir noch einen kurzen Kuss. "Aber wenn etwas ist rufst du an." forderte ich. "Jahaaa." drängte sie. "Ich liebe dich." sagte ich. "Du wiederholst dich." entgegnete sie. "Ich weiß." grinste ich und stand auf. Mein Rücken knackste direkt. Ja, die Massage war nötig. Wehmütig und widerwillig verließ ich ihr Zimmer und ging nach Hause. Am nächsten Tag wurde ich direkt von einem Geräusch geweckt. Auf meinem Tablet ging ein Videoanruf ein. Als ich den Namen sah, nahm ich direkt an. Auf dem Bildschirm erschien Leo, kurz danach Mo, der sich daneben auf die Couch fallen ließ. "Hab gehört du hast heute nichts vor?" begann Leo grinsend. "Ach, von wem hast du das?" lachte ich. "Bock auf 'nen kleinen Trip?" fragte Mo direkt. "Hab ich eine Wahl?" gab ich zurück. "Ähm nein." antworteten die beiden beinahe synchron. "Natürlich." lachte ich wieder. "Also wir kommen vorbei, dann holen wir Marco vom Training ab und dann... ja mal sehen." verkündete Mo schulterzuckend. "Alles klar. Bis dann!" verabschiedete ich mich knapp und legte auf. Ja, so läuft das unter uns. Ich ging schnell duschen und machte mich soweit fertig, als es auch schon klingelte. Ich stolperte die Treppe hinunter und schnappte mir meine Schuhe. Ich schlüpfte in den einen hinein und hüpfte auf einem Bein zur Tür, während ich den anderen anzog. Ich riss die Tür auf. Leo, der vor mir stand, ließ seinen Blick erstmal über mich schweifen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Stehst du unter Zeitdruck?" lachte er. Ich sah ihn entgeistert an. "Äh ja?!" gab ich zurück und nahm meine Jacke vom Haken. Leo wandte sich grinsend zum Gehen, worauf ich hinterherlief. Leo stieg auf der Beifahrerseite ein. Das verstand ich als Aufforderung, hinten einzusteigen. "Mayo is' daaa!" kreischte Mo sofort los. "Dir ebenso einen schönen Tag, Mo." entgegnete ich. Mo grinste mich nur durch den Rückspiegel an und fuhr los. "Habt ihr inzwischen einen Plan, was wir machen?" fragte ich schließlich und lehnte mich vor. Leo stieß mir den Ellbogen in die Rippen. "Schnall dich an Alter!" drängte er. Ich verdrehte die Augen und tat wie mir geheißen. Leo warf einen prüfenden Blick über die Schulter, worauf ich ihn mit einer auffordernden Geste an meine Frage erinnerte. "Mo hat kurzfristig 'ne Halle organisiert." sprach er schließlich. "Was für eine Halle?" fragte ich verwirrt. "Paintball." erklärte Mo schließlich. "Ach du scheiße, wollt ihr mich umbringen?!" fragte ich. "Traust du uns etwa unfaires Spiel zu?" sagte Mo betroffen. "Ja!" antwortete ich direkt. "Komm schon! Du hast ja noch Marco. Team Götzeus gegen Team Leitnardo." meinte Leo. Apropos Marco. Mo hielt den Wagen nun und wir warteten mittlerweile stumm auf Marco. Als wir in zu Gesicht bekamen, musste ich erstmal lachen. Er sah etwa genauso aus wie ich. Hektisch. "Seine Schnürsenkel sind offen." stellte Leo fest. "Sollten wir ihn warnen?" fragte ich daraufhin. "Nope." vollendete Mo knapp. Nur Sekunden später - Marco war nur noch wenige Schritte vom Auto entfernt und passierte gerade den Bordstein - passierte das Unvermeidliche, was wir uns innerlich doch alle erhofft hatten. Marco verhedderte sich in seinen eigenen Schnürsenkeln und stolperte. Da aber nicht genug Platz war, dass er sich geradewegs auf's Maul legte, klatschte er einfach gegen die Autoscheibe. Ja, genauso lustig, wie es sich anhörte, war es auch. Mo, Leo und ich kriegten uns nicht mehr ein, bis Marco mit einem grimmigen Gesichtsausdruck die Tür öffnete. Wir drei unterdrückten unser Lachen. Marco setzte sich, schloss die Tür wieder und würdigte uns mit verachtenden Blicken, als würde er nur auf unser Lachen warten. "Konntest es wohl gar nicht erwarten uns zu sehen, was?" presste ich hervor, weswegen wir alle aufs neue losprusteten. "Leute." stöhnte Marco genervt auf. Es dauerte eine Weile, bis wir uns vollständig beruhigt hatten und über belanglose Dinge redeten. Von der baldigen Rückreise ins Hotel kamen wir auf die Nominierung von Mo oder Leo - oder beiden - in die Nationalmannschaft, die möglicherweise mal erfolgen könnte und so weiter. Außerdem erklärten wir Marco natürlich, wo wir hinwollten und ich musste zu meinem Nachteil feststellen, dass Marco vom Training ziemlich fertig war und sich Team Götzeus somit gleich vergraben gehen konnte. Mittlerweile hatte es angefangen, in Strömen zu Regnen, weshalb wir ganz froh waren, dass Mo gerade Paintball organisiert hatte. Nach einer Weile Fahrt fuhren wir durch ein Industriegebiet, was eher nach Rotlichtmillieu aussah. Es hatte schon wieder aufgehört zu regnen und prompt stachen mir auch schon zwei Bordsteinschwalben ins Auge. "Die Armen können sich wohl keine Klamotten leisten." lachte Mo fast im selben Moment. Wir stiegen mit ein, als mir eine Idee kam. "Ey Mo, halt mal bitte an." bat ich ihn. Mo verringerte das Tempo. "Jetzt sag bloß eine von denen wäre besser als Nell." meinte er und auch Leo und Marco sahen mich verwirrt an. "Mach einfach." drängte ich. Er hielt schließlich am Straßenrand. Ich setzte ein dreckiges Grinsen auf und ließ die Scheibe herunter. Als die zwei spärrlich bekleideten Damen das bemerkten, wollten beide gleichzeitig loslaufen und prallten erstmal gegeneinander. Marco neben mir prustete jetzt schon los und vergrub das Gesicht in seinem Pulli. Die Tussen rauften sich zusammen und starteten einen neuen Anlauf. Eine der beiden stützte ihre Hände ans Auto und lehnte sich vor. "Hey, ich bin Johanna, aber du kannst mich gerne Jo nennen." säuselte sie. "Jo klingt ein bisschen... nuttig, findest du nicht?" gab ich zurück. Die andere stieß Johanna zur Seite. "Kümmer dich nicht um die Schnepfe. Mit mir kannst du gar nichts falsch machen. Ich heiße Julia." schnurrte nun auch diese und klimperte mit den Wimpern. "Oah yeah, 06664 - die heiße Julia ist sofort bei dir." stöhnte Mo jetzt wie in einer dieser Werbungen, die man in gewissen Kanälen um gewisse Uhrzeiten sehen und hören konnte. Okay, das war zu viel. Jetzt musste ich mich höchst anstrengen, nicht laut loszulachen. Julia, die Prostituierte machte währenddessen ein verdutztes Gesicht. "Dein Kumpel findet mich also heiß." grinste sie. Innerlich schüttelte ich nur den Kopf über ihre missverständliche Aufnahme des Spruchs. "Wie viel kostet das denn?" fragte nun Marco. "Ich bin billiger als sie!" rief Johanna und trat wieder ans Fenster. "Und woher wissen wir, wer von euch besser ist?" mischte nun auch Leo mit. "Stimmt, wir bräuchten schon Beweise." stimmte ich ihm zu. "Ich bin offen für alles." säuselte Julia. Das war jetzt Marco's Part. "Ihr könntet euch ja mit dem Schlamm aus der Pfütze da einreiben." Die beiden wandten sich der besagten - zugegebenermaßen ziemlich widerlich aussehenden - Pfütze zu. "Ich mach das nicht." jammerte Julia und verzog angewidert das Gesicht. "Tja, dann kann man wohl nichts machen." winkte ich bedauernd ab und ließ die Autoscheibe hoch. "Halt warte! Ich mach es!" unterbrach Johanna mich. Ich hob abwartend die Augenbrauen, also schritt sie mit wackelndem Hintern zu der Pfütze. Marco neben mir rührte sich nun, um seinen Gurt zu lösen. Er rutschte zu mir herüber und schielte grinsend aus dem Fenster. "Als ob du die Tussen geil findest. Wenn sie wenigstens gut aussehen würden, aber die sehen eher aus, als hätten sie ihre Schminke von einem Zirkusclown ausgeliehen." meinte Mo gerade so laut, dass es Julia neben dem Auto nicht mehr verstehen konnte. Marco zuckte mit den Schultern. "Ich kann mir den Anblick doch nicht entgehen lassen." lachte er. Johanna griff währenddessen unbeholfen in den Matsch und schmierte ihn sich auf die Arme. "Das geht aber besser!" rief Marco. Sie blickte kurz auf, nahm eine weitere Hand voll Schlamm und verteilte ihn mehr oder weniger - okay, eher weniger - sexy auf ihrem Dekoltee. Wir kicherten schon wieder vor uns hin. Julia neben dem Auto bemerkte das und hatte wohl den Eindruck, es würde uns imponieren, was ihre Kollegin da abzog und musterte uns kritisch. "Ich kann das besser." verkündete sie entschlossen und bewegte sich ebenfalls auf die Pfütze zu. Wir vier warfen uns nur einen Blick zu, der für sich sprach. Wie auch immer die zwei an so einen Job gelangt waren, an den Qualifikationen lag es nicht. Man beachte die Ironie. Diese Bordsteinschwalben waren einfach nicht die hellsten Laternen beim St.-Martins-Umzug. Johanna würdigte Julia mit einem kalten Blick, als diese sich erstmal mit dem Hintern in den Matsch plumpsen ließ. "Bitchfight." sah Leo mit einem wissenden Blick voraus. Ja, und genauso kam es. "Denkst du, du bist so geil?! Warum kommen wohl immer nur die alten Knacker, um dich zu buchen, he?!" legte Julia los. "Die mit Erfahrung suchen sich eben die besten aus." fauchte Johanna zurück. "Halt die Klappe du hast doch nicht mehr alle Birnen am Baum!" konterte Julia. Ich sah zu Marco. "Birnen?!" wiederholte ich. "Schlampe können sie ja nicht sagen." lachte er. Ich nickte zustimmend. Johanna stürzte sich jetzt auf Julia, die dann endgültig in den Matsch fiel. Mit einem Kreischen zog Julia an Johanna's Haaren. Auch diese landete im Schlamm. Wir beobacheten dieses Schlammcatchen mit einer gewissen Euphorie, hauptsächlich aber Belustigung. Es war ein eigenartiges Schauspiel, das sich uns bot, diesen beiden extrem leicht und mit Klamotten, wie sie vielleicht um die Jahrtausendwende angesagt waren - aber eben auch nur vielleicht, bekleideten Damen bei ihrem Fight zuzuschauen. Und eigentlich hatte ich ja nicht damit gerechnet, dass die beiden so in die Vollen gehen, aber Marco, Mo, Leo und ich mussten feststellen, dass ihr kleiner Kampf erst so richtig losging. Julia schnappte sich Johanna's Arm, drehte ihn nach hinten und stieß ihr mit dem mit schlammbeschmierten Knie in den Rücken und ruinierte dadurch das viel zu kurz geschnittene, orange-glitzernde Top vollends. Als Mann musste man ja zugeben, dass leicht bekleidete Mädchen nicht unbedingt hässlich anzusehen waren, allerdings gab es einen Unterschied zwischen billig und sexy. Es war eine feine Gradwanderung, und wie es aussah, waren unsere beiden Kandidatinnen dabei wohl in den Abgrund gefallen. In den Abgrund der Ramsch-Kiste. Marco musste sich wirklich beherrschen, nicht jeden Moment loszuprusten, denn er hielt die luft an, wodurch sein Kopf eine ungesund rote Farbe annahm. "Alles klar?", brachte Leo gerade so hervor, als auch er Marco's Kopf entdeckt hatte. Dieser atmete allerdings schwer aus und konnte sich ein Kichern aufs Neue nicht verkneife, als er die Fortführung des Schauspiels, das sich uns bot, betrachtete. Johanna lag auf dem Bauch im Matsch und schrie sich mit ihrer piepsigen Stimme die Seele aus dem Leib, was sich aber als kontraproduktiv herausstellte, da ihr der ganze Morast in den Mund lief. Als Rache, wendete sie ihren alles andere als grazilen Körper und packte Julias mit plastiksteinen besetzete, kitschige Halskette. "Du Hu**! Die hat mir Matthias geschenkt als ich ihm das Geld meines ersten Jobs gegeben habe!", quengelte diese sofort. Wir im Auto vergruben unsere Köpfe in unserem Schoß, denn keiner von uns wollte, dass die Show jetzt schon endete. Fähig ein Wort zu sagen, waren wir längst nicht mehr, zumal wir mittlerweile alle so aussahen wie Marco. "HA! Ausgerechnet du beschimpfst mich als Hu**? Wer steht denn die ganze Zeit vorne und versucht die Jobs abzusahnen? Du bist doch selber eine Hu**!", giftete Julia nun zurück. "Tu nicht so unschuldig! Wer hat denn damit geprahlt, dass ein Freier ihr die OP für eine Mopsvergrößerung zahlen will? Ist dir nicht aufgefallen, dass der Typ das nur gesagt hat, weil dir dein Silikon-Push-Up aus dem BH gefallen und in seinem Mund gelandet ist?! Matthias hätte dich feuern sollen!" - "Jetzt reicht es aber du Miststück!" Julia packte Johanna's Haare erneut und zerrte mit voller Kraft daran. Ein leises Ratschen war zu hören und Julia saß mit einem Büschel wasserstoffblondiertem Haar in der Hand mitten im Matsch. Johanna hingegen fing wegen ihren Extentions an zu weinen, was sich verstärkte, als ein LKW am Straßenrand der anderen Seite zum Stehen kam und eine zugegeben nicht allzu schlecht aussehende, in knappem schwarzem Lack und Leder mit roten Spitzen bekleidete Frau - offensichtlich eine Kollegin der beiden - wobei Konkurrentin es vermutlich eher treffen würde - ausstieg und direkt in einen schwarzen PKW einstieg, der dahinter zum Stehen kam. "Ich will auch so sein wie Chantal!", heulte Johanna bei diesem Anblick. Julia hingegen schaute nur grübelnd von ihrer Schlammgenossin und dem Haarbündel hin und her. Wobei ich mir nicht sicher war, ob sie mit Grübeln nicht schon total überfordert war. Jedenfalls dauerte es nicht lange, bis Julia die Haare in Johanna's Mund stopfte. Diese - perplex erstarrt von dem, was gerade passiert war, hörte auf zu weinen und stürzte sich auf Julia. Sie biss ihr in die Wade, worauf diese aufschrie und nun ebenfalls weinte (was ich zumindest glaubte, denn ihre Wangen wurden in dünnen Rinnsälern vom braunen Dreck befreit - und von der Theaterschminke, die sie einem als sexy MakeUp verkaufen wollte ebenfalls). Johanna hingegen legte mit ihrem Racheakt erst los. Sie packte Julias linken Schuh und zog so lange am Absatz, bis dieser einfach abbrach. "SPINNST DU EIGENTLICH TOTAL?!", brüllte Julia nun mehr aufgebracht als traurig. "Das war eine echte Fälschung Manolo Blanics!!!" Mit diesen Worten war es wieder Johanna, die ihrer Kontrahentin unterlag. Ich achtete gar nicht mehr darauf, was hier in dem Auto eigentlich abging. Wir alle hatten Bauchschmerzen vor Lachen, das wir unterdrücken mussten. Und so unangenehm wie das auch war, so wollte keiner von uns das Spektakel beenden. Wie gesagt: Keiner von uns. "JA WAS IST DENN HIER LOS?!", brüllte ein dicker Mann mit Halbglatze, viel bling bling an den Händen und um den Hals, einem Pelz im Nacken, in einem Hawaii-Hemd bekleidet und mit Socken in Sandalen, der die Bildfläche betrat. Das musste wohl dieser Matthias sein, den sie erwähnt hatten, ihr Zuhälter. Beide fingen erneut bitterlich an zu weinen und versuchten vergeblich, zu erklären, was geschehen war. Immer wieder unterbrach die eine die andere. Mo hatte sich mittlerweile wieder einigermaßen beruhigt, genau wie wir anderen auch. Zwar lachten wir immernoch, unterdrückt es aber nicht mehr. Mo drückte aufs Gas und fuhr vor zum Schauplatz des Bitchfights wo er bremste. Ohne zu zögern stieg ich aus. "Oh ihr Armen, darf ich euch aufhelfen? fragte ich mitleidig unter dem skeptischen Blick von Matthias. Auf das Schniefen der beiden streckte ich meine Hände aus. Die eine wurde von Julia ergrifen, die andere von Johanna. Es war mir ein leichtes, sie mit einem Ruck auf halb acht hochzuziehen. Kurzfristig überlegte ich es mir aber doch wieder anders und ließ sie einfach los, nur um direkt vor dem spritzenden Schlamm auszuweichen. Nun ließ ich meinem Lachen freien Lauf. Ohne dass ich wahrgenommen hatte, wann er ausgestiegen war, tauchte auf einmal Marco neben mir auf, der ebenso lachte. Er kramte in seiner Jackentasche und drückte diesem Matthias mit den Worten "Danke für diese geile Show, Sie sollten sich überlegen, das in Ihr Programm aufzunehmen." einen 50€-Schein in die Hand. Dieser schaute doch sehr verdutzt drein. Wortlos, nur lachend, stiegen wir wieder ins Auto, damit Mo den Wagen wieder in Gang setzen konnte, nur um die beiden Bordsteinschwalben inklusive ihrem Zuhälter mit quietschenden Reifen noch mehr mit Schlamm einzusauen. Durch das offene Fenster konnte man von Weiten noch den Kommentar einer der beiden Tussen hören. "Siehst du? Ich hab doch gesagt, dass ich das kann! Das ist mehr als wir in einer ganzen Woche verdienen!", worauf ein lautes Platsch folgte. Selbst als wir an der Paintball-Halle ankamen, war das Ende unseres Lachanfalls nicht in Sicht. Während wir uns weiter über Johanna und Julia lustig machten, liefen wir in die Halle, wo uns gesagt wurde, dass die speziellen Klamotten in der Umkleide bereit lagen. Gerade hatte ich mir mein Shirt über den Kopf gezogen (ich weiß es ist nur eine FF, aber: FOR THE LADIES xD), da spürte ich zwei eiskalte Hände auf meinem Rücken. "Hey Süßer, komm gib mir deine Kohle und ich schmier dich mit Schlamm ein. Rawwrrr!" äffte Marco die Tussen mit verstellter Stimme nach. Ich stieg sofort mit ein. "Sorry, aber ich würde nichtmal für 1 Million € mit dir irgendwas machen." gab ich angewidert zurück und hob mein Kinn. Ein weiterer Lachflash folge, als Marco versuchte, diesen hohlen Blick wiederzuspiegeln. "Aber für einen Euro bestimmt." laberte er langsam und monoton, damit es auch jeder verstehen konnte. Ich glaubte, ich hatte lange nicht mehr so gelacht. Okay, es ging auf Kosten anderer... Und schon wieder musste ich über meinen eigenen Gedanken lachen. Johanna und Julia... Ich glaube ich werde diese Namen nie wieder hören, geschweige denn sagen können, ohne immer und immer wieder in Lachen auszubrechen. Wir wurden jäh unterbrochen, als es klopfte und ein Typ in unserem Alter die Tür öffnete. "Hallo. Ich bin Johannes, aber ihr könnt mich ruhig Joe nennen." stellte er sich vor. Stille. Marco, Leo, Mo und ich sahen uns an. "Hallo, ich bin Johanna, aber du kannst mich ruhig Jo nennen." flüsterte Leo vor sich hin. Wir vier begannen wie blöd zu kichern. Dieser Johannes begann breit zu grinsen. "Sagt bloß, ihr habt mit denen auch schon Bekanntschaft gemacht?" meinte er. Wir verstummten. "Sind die so bekannt oder was?" wollte Mo wissen. Johannes hob die Hände. "Bekannt ist vielleicht das falsche Wort." antwortete er und ging lachend in die Halle zurück. "Folgt mir, ich erkläre euch die Regeln. Und das mit Johanna und Julia." lachte er. Als Johannes die Halle verließ, nachdem er uns die Regeln - die wir, so lange niemand dabei zu Schaden kam und verletzt wurde, eh nicht befolgten - erklärt hatte und wir uns über die Bordsteinschwalben ausgelassen hatten, hatten wir uns endlich beruhigt, damit wir mit eigentlich Attraktion des heutigen Tages beginnen konnten. Wie geplant bildeten wir Team Götzeus und Team Leitnardo. An der Seite zählte auf der Anzeigetafel ein Countdown herunter und ich brachte mich hinter dem ersten Hindernis in Sicherheit. Marco befand sich auf selber Höhe hinter einem Hindernis links von mir. Ein paar Sekunden passierte absolut nichts. Ich schielte vorsichtig über das Hindernis hinweg. Was zum...? Mo spazierte dort gar seelenruhig über das Feld. Sollte ich jetzt...? Ich warf einen Blick zu Marco. Fast im selben Moment erwiderte er meinen Blick ebenso ratlos. Das war doch eine Falle. Von hier aus würde ich Mo niemals treffen. Wenn ich aber hervorkam, war ich ein leichtes Opfer für Leo, der bestimmt irgendwo in der Nähe lauerte. Nach einem weiteren Blick zu Marco, gab er mir ein Zeichen, das er die Leitnardo-Strategie jetzt sofort auflösen wollte und ich dann bereit stand, wenn er getroffen wurde. Gespannt wartete ich darauf, dass Marco einen Vollsprint hinlegte. Und das geschah auch. Er war der Schnellere von uns beiden und stand im Bruchteil einer Sekunde auf offenem Feld. Mo reagierte logischerweise nicht schnell genug, weshalb ein dicker, roter Farbklecks auf seiner Brust zerlief. Mitten ins Herz. Zumindest imaginär. Theatralisch ließ er sich auf den Boden fallen. Ich wagte mich aus meinem Versteck und wartete immernoch verwirrt auf Leo's Hinterhalt. Nirgends tauchte er auf. Ich schrak zusammen, als ich den Luftzug direkt neben mir spürte, als eine der Farbkugeln an mir vorbeisauste. Leo hatte mich nicht getroffen, aber Marco. Ich wirbelte in seine Richtung - er hatte tatsächlich einen Hinterhalt geplant, allerdings aus der entgegengesetzten Richtung - und legte das Paintball-Gewehr an. Doch noch bevor ich abdrücken konnte, feuerte Leo einen Schuss ab. Im Bruchteil einer Sekunde traf mich die Farbpatrone an der Schläfe - wie gesagt, wir beachteten die Regeln sowieso nicht. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte. Augenblicklich begann sich alles zu drehen. Ich erblindete sogar kurzzeitig, weil mich das Ding eben mit voller Wucht getroffen hatte. Ich merkte, wie ich leicht taumelte. "Mario, hör auf mit dem Schwachsinn! Wir wollwn weiterspielen!" war das letzte, was ich von Mo zu hören bekam, bevor mein Gehirn aussetzte und alles schwarz...
Ach du heilige *seufz*. Ich weiß, es kam ewig nichts von mir. Somit ist der Nutze dieses 800K-Specials sinnlos. Ich kann es ja nicht einmal als Weihnachtsspecial verkaufen xD Also nehmt es einfach als Entschädigung (es sind übrigens beinahe 4000 Wörter, also mehr als je zuvor hehe). Ich habe sogar schon mit Kapitel 121 angefangen! Also dürfte es nicht allzu lange dauern. Sollte das doch der Fall sein (ich weiß ich hab das jetzt schon hundertmal erwähnt, aber ich möchte ja nur den großteil von euch erreichen), habe ich auf Instagram eine Seite namens 20kara09_wattpad erstellt, wo ich die News preisgebe, was das Updaten usw betriff. Wenn es euch also interessiert, schaut vorbei. Und ICH halte jetzt mal wieder meine Klappe. Kommis sind natürlich immer erwünscht :D :*
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Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}
FanfictionAuf ihrer Hüfte kam ein kleines tätowiertes M zum Vorschein. "Ich habe mir immer eingeredet, es würde für Manu stehen. Aber ich glaube es stand und steht nur für dich, Mario." FanFiction mit Mario Götze und vielen Anderen