Mario's Sicht:
Ich war vollkommen überrumpelt von dem, was an diesem einen Tag passiert war. Kaum hatte ich mich in meiner Verzweiflung an die Öffentlichkeit gewandt, tauchten Marco und Nell hier auch schon auf und dank Marco's genialem Plan sollten wir jetzt für eine Woche unter einem Dach leben? Natürlich wollte ich, dass wir uns wieder annäherten, aber doch nicht so gezwungen. Mir war es sowieso ein Rätsel, wieso Marco so felsenfest von Nell's angeblichen Gefühlen zu mir überzeugt war. Schließlich hatte sie mir ins Gesicht gesagt, dass dem nicht so sei. "Man, Mario jetzt hör du auch mal zu!" beschwerte sich Marco gerade. "Hmm was?" machte ich. Wir saßen gerade alle zusammen auf der Couch und Marco wollte uns präsentieren, wie er sich die folgende Woche vorstellte. Nell war etwas von mir abgerückt und starrte nachdenklich Löcher in die Luft. "Also als allererstes müssen wir für Klamotten sorgen, denn die braucht ihr ja vorerst noch." verkündete Marco. "Spar dir deine blöden Sprüche, Marco." sagte Nell plötzlich. Ich sah sie jetzt an, weil ich mich angesprochen fühlte. "Ich will dich nicht flachlegen." stellte ich schnell klar. "Das habe ich nie behauptet." meinte sie emotionslos. "Boah, hast du heute morgen Langeweile gefrühstückt?" stöhnte Marco genervt auf. "Ne, nur 'n Kaffee." meinte Nell und musste dabei - warum auch immer - schmunzeln. Marco grinste plötzlich ebenfalls amüsiert vor sich hin, setzte dann aber erneut an. "Also, da wären wir auch schon bei Regel Nummer 1: Keiner hockt hier alleine rum. Zusammen Spaß haben ist angesagt. Wir machen alles zusammen, wie im Hotel. Essen, Schlafen, Trainieren, Feiern. Regel Nummer 2: Ihr geht euch nicht aus dem Weg. Tut ihr es doch, kette ich euch aneinander, kapiert?" Nell und ich nickten brav, was Marco fortfahren ließ. "Regel Nummer 3: Wird gegen Regel Nummer 1 oder 2 verstoßen, gibt es eine Strafe à Marco Reus. Außerdem kann jederzeit eine neue Regel eingeführt werden, sollte mir etwas einfallen." Wieder nickten wir nur gehorsam. "Sehr gut. Dann, auf eine wunderschöne gemeinsame Woche." verkündete Marco und hob feierlich sein Wasserglas an. Nell seufzte und stieß mit Marco an. Ich tat es ihr nach. "Erlaubt mir denn Kaiser Reus jetzt wenigstens, sofort ins Bett zu gehen?" fragte Nell sarkastisch. "Natürlich. Ich muss morgen sowieso früh zum Training." grinste er. "Geh du ins Gästezimmer, ich bleibe bei der Couch." meinte Nell zu Marco. Obwohl ich wusste, dass es sinnlos war, warf ich ein "Du kannst in meinem Bett schlafen, dann schlaf ich auf dem Sofa." Sie zögerte und sah mich unsicher an, bevor sie meinte "Nein, ... das möchte ich nicht. Aber trotzdem...Danke." Ich nickte nur. Marco brach die jetzt entstandene Stille mit einem Räuspern. "Ich geh dann mal ins Bad." Doch ich hielt ihn zurück. "Ladies first." erklärte ich, als er mich verwirrt ansah. Doch Nell machte keine Anstalten, mein Angebot anzunehmen. "Nell, du kannst ins Bad." wiederholte ich also auffordernd. Sie zuckte mit den Schultern. "Du hast gesagtLadies first, deshalb dachte ich, ich lasse Marco mal den Vortritt." sagte sie trocken, musste dabei aber doch das Lachen unterdrücken. Marco machte jetzt ein empörtes Gesicht und warf sie sich über die Schulter. Sie schlug ihm lachend auf den Rücken. "Lass mich runter!" meckerte sie. "Weil du mich so nett behandelst oder was?" gab er zurück. Sie lachte nur wieder. Ihr Lachen war wunderschön und es löste in mir so eine unglaubliche Wärme aus. Ich musste darüber ebenfalls lächeln. Marco stellte sie jetzt in der Badezimmertür ab. "Noch so ein Spruch und du bist fällig. Und beeil dich!" drängte er. Sie schlug ihm mit einem meiner Meinung nach extrem süßen Lächeln die Tür vor der Nase zu. Marco kam zurück zur Couch und ließ sich darauf fallen. "So gefällt mir das schon besser." kommentierte er. Ich sah ihn fragend an, worauf er mir folgende Erklärung lieferte. "Sie lacht. Und dadurch lächelst du auch. Es könnte alles so sein wie früher." Beim letzten Satz klang er fast schon traurig und starrte auf seine Finger, die er knetete. "Ich weiß, Marco. Ich weiß. Das wünsche ich mir so sehr." murmelte ich. Plötzlich tauchte Nell wieder auf. Hatte sie uns gehört? Marco setzte schnell ein Lächeln auf und verschwand dann selbst im Bad. "Ich hol dir mal eine Decke und so." beschloss ich jetzt und tat dies dann auch. Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, lag Nell schon zusammengekauert auf dem Sofa und schlief anscheinend. So vorsichtig wie ich konnte, bettete ich ihren Kopf auf das Kopfkissen, das ich ebenfalls mitgebracht hatte. Dann deckte ich sie zu. Als ich mich umdrehte, um selbst in mein Schlafzimmer zu gehen, stand da Marco und beobachtete mich lächelnd. Er klopfte mir seufzend auf die Schulter und verzog sich dann ins Gästezimmer. Endlich lag auch ich in meinem Bett. Aber ich konnte nicht mit dem Wissen schlafen, dass Nell nur zwei Räume weiter lag. Jetzt wo sie so nah war, vermisste ich sie irgendwie noch mehr. Nach einer Ewigkeit mit hin- und herwälzen gab ich es auf. Ich beschloss in die Küche zu gehen und etwas zu trinken, vielleicht auch nur, um Nell noch näher zu sein. Als ich am Wohnzimmer vorbeischlich, hörte ich Nell telefonieren. Ich wollte sie nicht belauschen, aber ihre Stimme fesselte mich so sehr. "Mo, ich habe Angst. Was ist, wenn das wahr wird? Was soll ich tun, wenn es stimmt was Marco sagt?" sagte sie gerade leise. Nach einer kurzen Pause, in der Mo wohl etwas antwortete, sprach sie weiter. "Aber Marco kennt ihn doch schon so lange. Ich will nicht, dass es so weit kommt." Weinte sie etwa. "Das kann ich nicht. Ich kann es einfach nicht." wimmerte sie ins Telefon. "Danke, Mo. Ja, ich weiß. Ich hab dich auch lieb und sag Leo einen Gruß von mir." meinte sie schließlich und legte auf. Ich wollte mich zwingen, weiterzugehen, aber da war es bereits zu spät. "Mario?" rief mich ihre sanfte Stimme. "Es tut mir leid, ich konnte nicht schlafen." sagte ich schnell. "Ich hab schlecht geträumt und kann jetzt auch nicht mehr schlafen." murmelte sie. Ich war kurz davor, einfach wegzulaufen, da hielt sie mich auf. "Mario, denk an Regel Nummer 1. Wir dürfen uns nicht aus dem Weg gehen." "Das war Regel Nummer 2." erinnerte ich sie. Ich freute mich, dass ich ihr damit ein kleines Lächeln auf das Gesicht zaubern konnte. "Komm mal her." forderte sie mich auf. Zögernd schritt ich zu ihr und setzte mich zu ihren Füßen auf die Couch. Am liebsten hätte ich sie gefragt, ob und warum sie in dem Telefonat über mich gesprochen hatte, aber dann wäre sie sofort weg gewesen, weil ich auch noch ihre Privatsphäre verletzt hatte. "Wie viel bedeute ich dir?" wollte sie plötzlich wissen. Ruckartig sah ich zu ihr hoch. "Ist das eine ernst gemeinte Frage? Du bedeutest mir unbeschreiblich viel. Du bist mein Leben." antwortete ich. "Ich bin nicht dein Leben. Du hast doch Freunde Familie, deine Karriere." entgegnete sie. "Aber ich bin nur dabeidichzu verlieren! Und davor habe ich Angst, weil ich dich so sehr brauche. Mehr als mir manchmal lieb ist." gab ich zurück. "Bitte, sag sowas nicht. Du kannst doch jede haben. Eine Frau, die perfekt ist und dir alles bieten kann." meinte sie. Ich schüttelte den Kopf. "Das ist Schwachsinn. Ich brauche keine perfekte blonde Barbie mit Doppel-D. Ich brauche eine natürliche Frau. Braune Haare, blaue Augen und das schönste Lächeln der Welt. Aber vor allem dieses Strahlen von innen, das mich so vollkommen werden lässt. Nur bei dir kann ich ich selbst sein." redete ich weiter. Sie griff jetzt auf einmal nach meinen Händen und blickte mich mit einer Mischung aus Verzweiflung und Schmerz an. "Kannst du mir etwas versprechen?" fragte sie. Ich starrte auf unsere Hände. Der erste Körperkontakt, der von ihr ausging. "Alles." bestätigte ich. "Versprich mir, dass du nichts wegen mir tust, was du später vielleicht bereust. Das würde ich mir nie verzeihen." flehte sie. "Was meinst du damit?" fragte ich."Versprich es mir."wiederholte sie mit Nachdruck. Ich schluckte und nickte dann. Sie atmete erleichtert auf. Was wollte sie mir damit sagen, dass ich nichts wegen ihr tun solle, was ich später bereute? Diese Frau steckte immeenoch voller Rätsel und trotzdem liebte ich sie über alles.
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Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}
FanfictionAuf ihrer Hüfte kam ein kleines tätowiertes M zum Vorschein. "Ich habe mir immer eingeredet, es würde für Manu stehen. Aber ich glaube es stand und steht nur für dich, Mario." FanFiction mit Mario Götze und vielen Anderen