Kapitel 18

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2 Wochen später-> Nell's Sicht:

Heute war die Hichzeit von Manuel und Sarah. Sarah hatte mich gebeten, ihr beim fertigmachen zu helfen. Sophie und ich waren gerade dabei, ihr Kleid perfekt zu richten. Die Haare und das Make Up waren schon gemacht. Sie sah unglaublich schön aus. Zum Glück hatten Sophie und ich uns auf Kleider mit langen Ärmeln geeinigt, denn man konnte immernoch meine blauen Flecken sehen. So trugen wir also jeweils ein blaues Kleid, natürlich kein Schalkeblau. Sophie meinte es würde perfekt zu meinen Augen passen. Als Sarah dann endlich fertig war, steckten Sophie und ich unsere Haare etwa gleich hoch. Dann kam Maro rein. "Es ist soweit, Mädels!" sagte er aufgeregt. Ich erhob mich und strich nochmal den Stoff meines Kleides glatt. Wir kontrollierten noch einmal Sarah's Gesamtbild und begaben uns dann nach draußen. Sie würden im Standesamt heiraten und danach schließlich noch in das Restaurant am See, in dem ih mit Marco und Mario schon einmal war. Ich half Sarah mit ihrem Kleid ins Auto und stieg dann selbst mit Marco in sein Auto, um schon vorzufahren. Beim Standesamt angekommen, erwartete mich ein unglaublich nervöser Manuel, der sich aufgeregt mit den Jungs unterhielt, von denen fast alle da waren. "Wow du siehst toll aus Nell!" sagte Manu. "Danke, aber wenn du erst Sarah siehst...!" erwiderte ich und lächelte. Der Standesbeamte gab uns Bescheid, dass wir hinein mussten. Als wir alle unsere Plätze eingenommen hatten, führte Sophie, ähnlich wie bei einer kirchlichen Heirat, Sarah herein. Manu hatte jetzt schon Freudentränen in den Augen, als er Sarah sah, die bis über beide Ohren strahlte. Schließlich setzten sich die Beiden in die Mitte und Sophie und ich jeweils auf die 'entsprechende' Seite. Der Standesbeamte hielt eine kurze Rede und stellte dann die entscheidende Frage. Beide antworteten natürlich mit Ja. Jetzt musste sich auch Sarah beherrschen, um nicht zu weinen, sonst würde das ganze Make Up verschmieren. Als sie sich zum Schluss küssten, tobte Applaus im Raum. Schließlich fuhren Manu und Sarah in einer festlich geschmückten Limousine zum See. Ich stieg zu Marco und Mario ins Auto. Am See angekommen, waren Sarah und Manu schon dabei, Fotos zu machen und riefen Sophie und mich dazu. Ich stellte mich neben Manu und lächelte in die Kamera. Nachdem wir noch einige Fotos gemacht hatten, begaben wir uns zu den Tischen. Als ich mein Tischkärtchen gefunden hatte, erblickte ich auch das daneben. Als ich Mario las, warf ich Sarah einen Blick zu, der hätte töten können, doch sie grinste nur schelmisch. Ich setzte mich, kurz darauf kam auch Mario. "Hey!" lächelte er. Ich lächelte automatisch zurück, denn in meinem Bauch kribbelte alles. Als ich meinen Blick von ihm losriss und Sarah ansah, zwinkerte mir diese wissend zu. Nachdem wir gegessen hatten und die Hochzeitstorte angeschnitten war, machte Sarah auf sich aufmerksam. "Also Leute, Manu ist zu schüchtern um etwas zu sagen, darum halte ich diese bescheuerte Rede. Wir freuen uns sehr dass ihr alle... Ach egal: Partyyyy!" rief sie und alle lachten. Sie unterbrach uns noch einmal "Bitte mal alle unverheirateten Frauen zu mir. Jetzt wird der Brautstrauß geworfen!" verkündete sie. Ich machte mich auf meinem Stuhl klein, aber Sarah kam direkt zu mir und zog mich auf die Beine. Ich trottete hinter ihr her und stellte mich zu den anderen Frauen. Wir zählten laut von 3 runter und Sarah warf den Blumenstrauß in hohem Bogen in die Gruppe. Die anderen Frauen streckten die Arme aus, doch der Strauß fiel genau in meine Hände. Ich starrte darauf, als wären die Blumen Disteln. Sarah kam auf mich zu und legte den Arm um meine Schulter. "So so du bist also die Glückliche." sagte sie und zuckte dabei mit den Augenbrauen auf und ab. Ich lächelte sie etwas gequält an, worauf sie mich in die Seite knuffte. Dann flüsterte sie "Eigentlich müsstest du ja jetzt deinen Schatz küssen." Sie deutete mit dem Kinn in eine Richtung. Ich hob den Kopf und blickte direkt in Mario's Gesicht. Er lächelte mich schüchtern an. Ich sah auf den Boden. Sarah seufzte. Ich wendete mich von ihr ab. Die Zeit verflog und die Leute verabschiedeten sich langsam. Es war zwar unhöflich, aber ich überließ Manu und Sarah das Verabschieden und lief stattdessen um das Haus herum zum Steg. Meine Schuhe zog ich aus und ließ die Füße ins Wasser baumeln. Immernoch hielt ich Sarah's Brautstrauß in den Händen und drehte ihn hin und her. Ich spürte, wie jemand auf den Steg trat. Ohne aufzustehen, sah ich mich nach hinten um. Wieder sah ich in Mario's Gesicht. Ich atmete tief ein und aus und wandte mich wieder dem See zu. Jetzt setzte sich Mario neben mich. Er starrte auf die Blumen in meinen Händen. "Was denkst du?" brach er die Stille. "Willst du das wirklich wissen?" Er sah mich komisch an. "Als ich die Blumen gefangen hab, ich dachte an dich." sagte ich. "In wiefern?" hakte er nach. "Ehrlich? Keine Ahnung. Ich hab Angst mich zu entscheiden. Wenn ich mich gegen dich entscheide, bin ich ständig unglücklich. Aber wenn ich mich für dich entscheide, und auch nur eine Schlagzeile auftaucht, schmeißt Löw mich raus und dann wäre wieder alles vorbei." Mario sah mir in die Augen. Dann nahm er meine Hand und legte sie bei sich auf die Brust, da wo das Herz saß. "Spürst du das? Mein Herz schlägt gerade Purzelbäume. Wenn du nicht bei mir bist, habe ich das Gefühl es würde gar nicht schlagen. Ich weiß das klingt total kitschig. Ich versuche nur meine Gefühle für dich irgendwie in Worte zu fassen." Er sah mich traurig an. Seine Brust hob und senkte sich unter meiner Hand. "Ich muss mich gerade echt beherrschen, dich nicht einfach zu küssen." Er stieß ein kurzes Lachen aus und fügte dann hinzu "Nell, hör auf dein Gefühl. Lass dich einfach mal fallen." Ich entzog ihm meine Hand. Jetzt sah er mich noch trauriger an. Ich schloss meine Augen. "Nell?" fragte er doch ich brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. Ich konzentrierte mich ganz auf mein Bauchgefühl. Dann öffnete ich die Augen wieder. Mario musterte mich. Ich stand auf und nahm meine Schuhe. Ich streckte ihm meine Hand entgegen. "Komm!" Er blinzelte mich an. Dann ergriff er meine Hand. Ich zog ihn hinter mir her, bis zum Auto. Ich sah mich um, während ich immernoch seine Hand hielt. Als ich mir sicher war, dass keine Menschenseele in der Nähe war, verringerte ich den Abstand zwischen uns. Dann legte ich meine Hände um seinen Nacken und zog ihn zu mir. Ich schloss meine Augen. Mir kam es vor als wären es Stunden, bis ich meine Lippen auf seine legen konnte. Er entspannte sich und legte seine Arme um meinen Körper. Wir küssten uns und wie er gesagt hatte, ließ ich mich einfach fallen. Der ganze Stress fiel in diesem Moment komplett von mir ab. Nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich mich von ihm. Wir lächelten uns an. "Wow." meinte er nur. Ich ließ meine Hände auf seine Brust gleiten. "Mario, wenn wir das wirklich versuchen wollen, dann muss das geheim bleiben. Zumindest vor Löw und der Öffentlichkeit." Er nickte und küsste mich dann nochmal. "Das wird ganz schön schwer! Ich will dich am Liebsten gar nicht mehr loslassen!" Ich lachte. Es tat so gut, einfach alles rauszulassen. "Habt ihr es endlich geschafft?" fragte plötzlich Marco. Wir drehten uns zu ihm um. "Na das klappt ja super mit dem Geheimhalten." lachte ich. "Vor allem jetzt wenn der es mitbekommen hat." fügte Mario hinzu. Marco lachte und zog uns beide in eine Umarmung...

Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt