Nell's Sicht:
Als Sarah nach uns rief, lösten wir uns aus der Umarmung und liefen hinter das Haus. Sarah kam auf uns zu, als sie uns erblickte. Sie packte mich am Arm und zog mich zur Seite. "Wo ist Manu?" fragte ich überrascht. Sie deutete mit dem Kopf zum See. "Er hat auf einmal gemeint er müsse kurz allein sein und sitzt jetzt auf dem Steg..." Ich warf einen Blick auf den Steg. "Ich rede mal mit ihm." meinte ich und lief zu Manu. Als ich ihn erblickte, saß er da und warf Kieselsteine mit einem Platschen ins Wasser. Ich setzte mich zu ihm. "Manu, was ist los?" Er sah auf und ihm standen Tränen in den Augen. "Ich habe gerade überlegt, wie es wäre wenn Mum da gewesen wäre." sagte er traurig. Plötzlich schämte ich mich. Den ganzen Tag hatte ich keinen meiner Gedanken meiner Mutter geschenkt, und das am Tag der Hochzeit. "Mum ist immer bei uns ... irgendwo." murmelte ich und musste jetzt auch gegen die Tränen ankämpfen. "Denkst du Papa wäre gekommen?" fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. Seit langer Zeit hatte ich meinen Vater nicht mehr gesehen und wusste nicht in welcher Verfassung er war. Manu sah mir in die Augen. "Vielleicht könnten wir ja..." er zögerte. "Du willst zu Papa fahren?" fragte ich. Er nickte. "Jetzt gleich?" hakte ich nach. Wieder nickte er. Entschlossen stand ich auf, doch in Wirklichkeit hatte ich Angst. Gemeinsam gingen wir zu Mario, Sarah und Marco zurück. Nachdem wir von unseren Plänen berichteten, verabschiedete sich Sarah, da sie meinen Vater nicht vor vollendete Tatsachen stellen wollte. Gemeinsam stiegen wir vier in Manu's Wagen und machten aber noch einen Zwischenstopp, um andere Klamotten anzuziehen. Dann ging es weiter nach Gelsenkirchen, unser Heimatort. Nach einer relativ langen Fahrt, kamen wir dort an. Meine Nervosität stieg immer mehr, während die Jungs ruhig auf mich ein redeten. Schließlich hielten wir vor unserem Haus. Nein, eigentlich war es nicht mehr unser Haus. Ich atmete noch einmal tief durch und wollte hinter Manu her auf die Haustür zu laufen. Doch Mario zog mich an dem Handgelenk zurück. Er küsste mich und flüsterte mir zu "Du brauchst keine Angst zu haben." Er lächelte mir aufmunternd zu. Ich zwang mich zurückzulächeln. Als ich bei meinem Bruder ankam, drückte er bereits seinen Finger auf die Klingel. Die Tür öffnete sich und sofort schlug mir der stechende Geruch von Alkohol in die Nase. Als mein Vater in den Türrahmen trat, erkannte ich ihn kaum. Der Alkohol hatte Spuren in seinem Gesicht hinterlassen und er sah heruntergekommen aus. Die Wiedersehensfreude fiel eher spärrlich aus. "Was wollt ihr hier?" lallte er. "Können wir reinkommen?" fragte Manu. Widerwillig ließ er uns hinein. Wir setzten uns ins Wohnzimmer. Er hatte nichts verändert aber das ganze Haus sah trotzdem verlassen aus und hatte jene Heimeligkeit verloren. "Und was wollt ihr?" er musterte Mario und Marco, schien sich aber nicht für sie zu interessieren.
Mario's Sicht:Vielleicht wären wir doch lieber im Auto geblieben, dachte ich mir, als Nell's und Manu's Vater Marco und mich abwertend musterte. Nell hatte noch kein Wort gesprochen und so ergriff wieder Manu das Wort. "Wir wollten sehen wie es dir geht." Herr Neuer stieß einen ungläubigen Seufzer aus und schüttelte den Kopf. "Seit Jahren lebt ihr in Saus und Braus und lasst mich im Stich und jetzt kommt ihr hier an um mal zu fragen, wie es mir geht?! Wer hat euch so erzogen?!" Er schrie jetzt und war aufgesprungen. Nun erhob sich auch Nell, denn sie konnte sich nicht mehr halten. "DU hast uns im Stich gelassen! Immer hast du uns dafür verantwortlich gemacht, dass Mum tot ist! Wir haben sie genauso geliebt...!" schrie sie ihn an. Die Wut funkelte in seinen Augen. Mit einem lauten Knall schlug er Nell ins Gesicht, sodass sie vor Schreck ein paar Schritte rückwärts taumelte. Während Manu und Marco noch unter Schock standen, sprang auch ich auf und stellte mich schützend vor Nell. "Sind Sie verrückt geworden?! Sie haben ihre eigene Tochter geschlagen!" schrie ich. Fast schon angewidert starrte Gerr Neuer mich an. "Das ist nicht meine Tochter! Siehst du nicht ihre Augen?! Meine Frau ist tot und sie trägt IHRE Augen! Ich will sie nicht!" Im Moment der Stille, der folgte, stürzte Nell aus dem Zimmer nach draußen. "Sie sind doch vollkommen geisteskrank!" zischte ich und rannte dann Nell hinterher. Schon bald folgten auch Marco und Manu, der ganz blass war. Im schüttenden Regen, der mittlerweile auf die Straße niederschlug, konnte ich Nell nirgends ausmachen. Wir stiegen in Manu's Auto. "Wo könnte sie hin sein?" fragte Marco. Manu überlegte. "Wahrscheinlich ist sie zum Friedhof gegangen." meinte er schließlich. Daraufhin startete er den Motor und fuhr los. Er raste regelrecht durch die Straßen. "Halt an!" sagte ich. "Wieso?!" fragte er hektisch. "Halt an." wiederholte ich mit Nachdruck. Schließlich fuhr er den Wagen rechts ran. Ich stieg aus und joggte durch den Regen auf die Fahrerseite und riss die Autotür auf. "Steig aus. In diesem Zustand kannst du nicht fahren." erklärte ich. Gehorsam stieg er aus und setzte sich auf den Beifahrersitz. Jetzt saß ich am Steuer. "Wohin?" fragte ich und fuhr los als Manu mir den Weg erklärt hatte. Als ich endlich das Friedhofsschild entdeckte, hielt ich Kurs auf den kleinen Parkplatz. Ich zog mir meine Jacke bis zum Kinn hoch, als ich in den schüttenden Regen trat. "Da lang." meinte Manu. Marco und ich liefen zügig hinter ihm her. Schließlich blieb er vor einem verwucherten Grab stehen. Er verzog das Gesicht vor Schmerz und ging davor in die Hocke. Seine Stimme zitterte als er sprach. "Könnt ihr mich bitte kurz alleine lassen? Sucht nach Nell..." Wir liefen also ein Stück weiter. Wir waren schon total durchnässt, als Marco am Ärmel meiner Jacke zog. "Da!" sagte er und deutete mit ausgestrecktem Finger auf eine Bank. Wir gingen noch ein Stück näher heran. Sie saß mit angezogenen Beinen auf der Bank und vergrub den Kopf zwischen ihren Armen. "Geh du." meinte Marco und ich nickte. Langsam ging ich auf die Bank zu. Vorsichtig setzte ich mich neben Nell. Ich legte meinen Arm um ihre Schulter. Sie war völlig durchnässt und eiskalt. Vorsichtig strich ich ihr über das Haar. Sie hob den Kopf, sah aber an mir vorbei. Bis auf die gerötete Wange, weil ihr Vater sie geschlagen hatte, war sie genauso blass wie Manu. Trotz des Regens konnte ich sehen, dass Tränen über ihre Wangen liefen. Also zog ich sie in meine Arme. "Nell, wir müssen gehen, du holst dir noch den Tod." Sie schluchzte kurz auf und ließ sich dann von mir zu Marco führen. Er blickte besorgt auf sie herab. Als wir bei Manu ankamen, hockte dieser noch immer vor dem Grab seiner Mutter und hatte den Kopf in die Hände gestützt. Als er uns bemerkte, richtete er sich auf. Nell lief ihm entgegen und schloss ihn in die Arme. Kurz lagen sie sich einfach in den Armen. Widerwillig lösten sie sich voneinander. "Bis wir wieder im Hotel sind, dauert es zu lange. Wir fahren zu meinem Bruder." sagte ich. Die Beiden leisteten keinen Widerstand und so fuhren wir schließlich zu meinem älteren Bruder Fabian. Wir standen vor der Tür. Kurz nachdem ich geklingelt hatte erschien er auch schon im Türrahmen. "Heeey Mario! Was machst du denn hier?" freute er sich und wollte mich in den Arm nehmen. Ich hob abwehrend die Hände. "An deiner Stelle würde ich das nicht machen. Ich bin klitschnass und auch nicht alleine." Jetzt warf er einen Blick um die Ecke. Er hob die Augenbrauen, als sein Blick auf Nell haften blieb. "Und wer bist du?" fragte er. Sie trat vor ihn und versuchte zu lächeln. "Ich bin Manuel's Schwester. Nell, hallo." Fabi lächelte und schüttelte ihre Hand. "Willst du uns jetzt vielleicht mal reinlassen?" drängelte ich. Fabi grinste und ließ uns eintreten. Wir zogen unsere nassen Jacken und Schuhe aus. "Hast du was trockenes zum Anziehen für uns?" fragte ich. "Äh also für Marco, Manuel und dich kann ich sorgen, aber ich habe nunmal keine Frauenklamotten im Kleiderschrank." antwortete er und lief in Richtung Schlafzimmer, beziehungsweise Kleiderschrank. Ich ging hinterher. "Hast du nicht noch das Sweatshirt von mir? Das kann Nell nehmen." meeinte ich und zog direkt das entsprechende Teil aus seinem Schrank. "Ist sie deine Freundin?" fragte er plötzlich. "Ähh..."
HALLO LIEBE LESER! SORRY DAS GESTERN NICHTS KAM. ES KÖNNTE SEIN DAS MONTAGS NICHT IMMER EIN KAPI KOMMT, DAS LIEGT AN DER SCHULE ;D BIS BALD :**
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Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}
FanfictionAuf ihrer Hüfte kam ein kleines tätowiertes M zum Vorschein. "Ich habe mir immer eingeredet, es würde für Manu stehen. Aber ich glaube es stand und steht nur für dich, Mario." FanFiction mit Mario Götze und vielen Anderen