126.Kapitel

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Der nächste Tag startete dann relativ entspannt. Zwar klingelte der Wecker, wie immer, viel zu früh, aber so war das nunmal.
Während Mia und Finn noch schliefen, machte ich Frühstück für Leevi und half ihm beim Fertigmachen. Finja ließ ich weiterschlafen, sie hatte die letzte Woche genug zu tun gehabt mit unseren drei Wirbelwinden. Zu meiner Überraschung kam Sanna dann zu mir in die Küche. „Guten Morgen." „Guten Morgen. Hast du einigermaßen gut geschlafen auf dem Sofa?"
„Ja, alles gut Samu. Noch gar keiner wach?"
„Doch, Leevi ist schon fertig." Und passend dazu kam er in dem Moment auch dazu. „Sanna! Kannst du mich heute in den Kindergarten bringen?" „Ich soll dich hinbringen?" „Jaa, bitteee." „Das musst du nicht." sagte ich zu ihr, aber sie winkte ab. „Ich bringe ihn gerne hin. Dann kann ich auch noch ein bisschen spazieren. Das heißt aber, wir müssen laufen Leevi." wendete sie sich dann wieder zu ihm. „Okay! Ich bin schon fertig."
„Deine Brotdose kannst du aber noch einpacken und dann könnt ihr los." „Mach ich!" Ich gab ihm also die Brotdose und schon war er weg. „Du musst das echt nicht machen Sanna." „Doch, ist doch alles gut. Ich freue mich über jede Zeit mit den Kleinen." lächelte sie. „Okay, danke." „Gerne. Leg dich wieder hin, du siehst müde aus Bruderherz." „Bin ich auch. Sollen wir zusammen frühstücken, wenn du wieder da bist?" „Können wir gerne machen. Ich kann Brötchen mitbringen." „Oh, das wäre super." „Okay, dann mach ich das. Dann bis gleich." „Bis gleich." „Tschüss Papa!"
„Tschüss mein Großer. Bekomme ich noch einen Kuss?" „Ja!" Es gab also noch einen Kuss und dann schlürfte ich zurück ins Schlafzimmer. „Schatz?" hörte ich leise von Finja, die dann auch die Nachttischlampe anmachte. „Sanna bringt Leevi zur Kita." flüsterte ich, bevor ich meinen Pulli wieder auszog und mich wieder zu ihr gesellte. „Dann können wir ja noch ein bisschen kuscheln." grinste sie total süß und hielt ihre Decke auf, damit ich mit unter ihre konnte. Sie schmiegte sich in meine Arme und seufzte zufrieden. Eine Weile lagen wir da genauso so, einfach nur schweigend, bis sie die Stille dann wieder brach. „Ich hatte dir noch gar nicht von meinem Termin beim Frauenarzt erzählt oder?" „Nein, hab ich auch total vergessen."
Antwortete ich ihr und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel auf. „Er hat mir von der Pille abgeraten. Die Nebenwirkungen sind seit der Geburt einfach stärker geworden...Und er hat mir dann auch total viele Alternativen vorgeschlagen, aber das meiste ist halt einfach was längerfristiges für mehrere Jahre. Und da wollte ich auf jeden Fall mal mit dir drüber sprechen." „Sich für mehrere Jahre festlegen finde ich doof." „Das dachte ich mir schon. Aber eigentlich ist unsere Kinderplanung ja jetzt abgeschlossen oder nicht?" „Ja schon, aber du weißt nie, ob sich daran doch nochmal was ändert. Und dann geht's erstmal nicht. Gibt es nicht noch andere Möglichkeiten?"
„Naja es würde noch die Dreimonatsspritze geben, aber da bin ich eigentlich dagegen. Da hab ich keine Lust zu. Verhütungsring wäre, ehrlich gesagt auch nicht meine liebste Sache, wenn ich mir da so ein Teil einführen muss. Mir wäre die Spirale halt eigentlich am liebsten. Aber die ist eben auch bis zu 5 Jahren dann drinnen." „Ich weiß nicht..." murmelte ich nachdenklich. Ja, ich wusste, dass Finja nicht mehr als 3 Kinder haben wollte und eigentlich reichte mir das auch vollkommen. Ich war total zufrieden so wie es jetzt war, aber man wusste doch nie, ob sich daran noch was ändern würde. Und dann hätte sie diese Spirale und es gab keine Chance mehr für diese Zeit.
Irgendwie fand ich es einfach blöd, wenn man darüber dann selbst keine Macht mehr hatte.
„Und was, wenn wir einfach Kondome benutzen? Erstmal zumindest?" fragte ich sie dann. „Mhm...Ja, können wir, aber ist auch nicht die optimale Lösung, oder?" „Natürlich nicht, Kondome sind nervig und es fühlt sich nichtmal annähernd so gut an wie ohne, aber erstmal als Zwischenlösung halt..." „Ja, Okay. Aber ich kann dir auch ehrlich sagen, dass ich mir eigentlich sehr sicher bin, dass ich keine weiteren Kinder mehr möchte Samu." sagte sie zu mir und streichelte mir dabei über meine Wange. „Es ist dein Körper, ich muss und ich werde jede Entscheidung akzeptieren. Aber es wäre lieb, könnte ich trotzdem noch drüber nachdenken." „Ja, auf jeden Fall." lächelte sie, bevor wir uns liebevoll küssten. „Meinst du wir haben noch ein bisschen Zeit?" fragte sie mich dann, während sie mit ihren Fingern über meine Brust fuhr. „Wofür?" grinste ich. „Ein bisschen Liebe...Noch nehme ich die Pille."
„Da sage ich doch nicht nein." Und schon lagen unsere Lippen aufeinander. Dabei krabbelte sie auf mich rauf und wanderte mit ihren Lippen dann zu meinem Hals, während ihre Hände über meine Leisten fuhren. Diese Berührungen würden niemals langweilig werden. Seufzend schloss ich meine Augen und genoss einfach nur. Nach einem kurzen, aber liebevollen Vorspiel, kam dann natürlich auch eins zum anderen. Wir schliefen miteinander und das auch tatsächlich ohne Unterbrechung. Finn schlief anscheinend wirklich tief, worüber wir beide sehr froh waren. „So müssten wir öfter in den Tag starten..." schwärmte meine Frau, was mich schmunzeln ließ. „Finde ich auch. Aber das ist ja normalerweise eher nicht so möglich." „Nee." Und passend dazu fing Finn auch schon an zu schreien. Finja zog sich nur ihren Slip an und holte ihn zu uns Bett, bevor sie ihn stillte.

Kurz darauf war Sanna dann auch wieder da. Meine Frau zog sich nur ein T-Shirt von mir an, während ich ebenfalls nur in Unterhose und Pulli in die Küche ging. „Soll ich mal nach Mia gucken gehen?" „Ja, mach das." Ich schlurfte also in ihr Zimmer und guckte, ob sie schon wach war, aber das war nicht der Fall, Weswegen ich auch so leise wie möglich wieder rausging. Ich wollte sie auf keinen Fall wecken, wenn sie mal so schön schlief. Wir frühstückten also zu dritt, während Finn auch nochmal im Maxi Cosi einschlief. „Was hast du heute noch vor?" fragte ich Sanna dann. „Ich wollte auf jeden Fall zu Miikka fahren und die Mädels besuchen. Mal sehen wie's ihnen geht..." „Sie sind bei ihm ja in guten Händen."
„Ja, aber es ist trotzdem komisch, wenn sie nicht bei mir sind. Ich muss so schnell wie möglich eine Wohnung finden." „Das bekommen wir hin Sanna. Ich hab da meine Kontakte. Hier in Helsinki oder. Espoo?"
„Helsinki wäre schön." „Ich kümmere mich drum, versprochen."

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