29.Kapitel

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Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir dann endlich zuhause. Als Samu im Taxi gekotzt hatte, wurden wir rausgeschmissen und mussten die Bahn nehmen. Ich war einfach nur froh, dass ich ihn jetzt sicher hier her gebracht hatte und ein wenig entspannen konnte.
Aber wohin mit ihm? Unser Gästezimmer war mittlerweile das Kinderzimmer, unsere Kleine würde schließen schon in 2 Wochen kommen.
Aber Sofa war auch doof, wenn Emma wach war und ihn hier so liegen sehen würde. Während ich überlegte, saß Samu auf dem Boden und plabberte irgendwas unverständliches vor sich her. Als ich sah, dass er in sein Handy sprach, nahm ich es ihm gleich weg. „Schon abgeschickt." „Hast du Finja jetzt in diesem Zustand eine Sprachnachricht geschickt?" Er nickte, was mich nur seufzen ließ. „Weißt du was die sich für Sorgen macht, wenn sie nachher aufwacht und sowas hört, während du nicht zuhause bist? Ach ist egal, mit dir kann man eh nicht mehr reden." Ich fuhr mir durch die Haare als Laura dann kam und mich müde anguckte, bevor ihr Blick zu Samu ging und sie den Kopf schüttelte. „Bring ihn ins Bett, der kann hier nicht im Wohnzimmer liegen." „Ja?" „Ja, los jetzt, das kann sich ja keiner angucken."
„Komm Samu, jetzt geht's ins Bett." sagte ich also zu ihm und nahm seine Hände um ihn hochzuziehen. Ich konnte einfach nicht mehr. Es war so anstrengend gewesen ihn hier her zu bekommen. Als er dann im Bett lag, musste ich mich auch erstmal setzten. Puh. Ich zog ihm sein nasses Shirt über den Kopf und wollte dann seine Hose öffnen. „Ey, da darf nur Finja ran." „Und Stella anscheinend auch." „Stimmt gar nicht." motzte er. „Lass mich dir jetzt bitte einfach die Jeans ausziehen Samu, ich hab die Schnauze gestrichen voll." „Du bist ja richtig aggressiv." „Nein nur genervt davon ständig dein Babysitter sein zu müssen. So und jetzt schlaf." sagte ich, nachdem ich ihm die Hose also ausgezogen hatte. „Jaha..." Ich beschloss nochmal kurz zu Laura zu gehen und mich dann auch nochmal hinzulegen. Sie war in der Küche und machte sich gerade einen Tee.
„Das nächste Mal bringst du ihn nachhause und nicht hier her. Dann kann Finja sich um dieses Problem kümmern." „Schatz..." „Na ist doch so. Das ist doch nicht normal. Was war dieses Mal der Grund?" „Keine Ahnung..."
„Ehrlich Riku, wenn das so weitergeht, wird der noch zum Alkoholiker." „Ich werde später nochmal mit ihm sprechen. Und mit Finja auch." „Es ist nicht deine Aufgabe das alles zu regeln." „Ich weiß aber, dass er Finja nicht davon erzählen wird und er selbst gar nicht sieht, dass das langsam zum Problem wird."
„Ja...Tut  leid, aber stell dir mal vor die Wehen wären losgegangen und du wärst nicht da gewesen." „Das ist ja aber nicht passiert und ich verspreche dir, dass ich dir nicht mehr von der Seite weiche, Okay?" Sie nickte, bevor wir uns liebevoll küssten und ich mich dann auch nochmal zu Samu ins Bett legte. Er schlief schon tief und fest und auch ich schlief direkt ein.

Erst mittags wurde ich wieder wach, während Samu immer noch am schlafen war. Ich rief erstmal Finja an um sie aufzuklären.
„Sag mir bitte, dass Samu bei dir ist." Kam es sofort von ihr. „Ja, deswegen rufe ich an. Er schläft noch, aber ich bringe ihn später nachhause." „Du glaubst nicht wie erleichtert ich gerade bin." „Sag mal habt ihr gestern noch gestritten oder so? Er war mal wieder hackedicht." Sie erzählte mir also von der Diskussion, die die beiden wohl noch hatten. „So ein Idiot, ehrlich...Du musst unbedingt nochmal mit ihm reden Finja...Ich hab ihn auf dem Boden liegend und nur in Shorts gefunden, er konnte nicht mal mehr alleine stehen und hat gar nichts mehr mitbekommen. Das kann so echt nicht weitergehen, ich kann nicht immer da sein...Es war nur Glück, dass er sein Handy in der Kneipe hat liegen lassen und mich die Barkeeperin angerufen hat." erzählte ich ihr. „Ich versteh das nicht Riku. Wieso kennt er keinen Stopp, wenn er einmal anfing zu trinken?" fragte sie mich total verzweifelt.
„Ich weiß es nicht...Ich weiß nur, dass wir ihm seine Augen öffnen müssen. Ich kann ihm nicht verbieten Alkohol zu trinken, wenn wir feiern, aber er muss selbst einsehen, dass ihm das nicht gut tut und er die Finger davon lassen sollte." „Ja...auf jeden Fall...aber er kann so stur sein..." „Ich weiß, aber versuchen müssen wir's."

Wir telefonierten noch eine Weile und dann wachte Samu auch irgendwann auf. Er kam in die Küche, wo wir gerade aßen und sah absolut tot aus. Ich reichte ihm zwei Schmerztabletten, die er dankend annahm und auch sofort nahm.
Er wollte gerade etwas sagen, da fing er an zu würgen und rannte los zur Toilette. „Ist Samu krank?" fragte Emma direkt, woraufhin ich einfach mal mit einem „Ja" antwortete.
Bestimmt eine halbe Stunde hörte man das Kotzen von ihm, weshalb wir das Essen auch erstmal weggestellt hatten und ich mal nach ihm gucken ging. Er war kreidebleich im Gesicht und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. „Das ist die Strafe mein Freund." „Mir ging's noch nie so scheiße Riku..." „Du hast dich ja auch richtig schön abgeschossen gestern." „Bisschen leiser Rik..."
„Schlaf dich zuhause aus und rede dann mit Finja, mehr sag ich dazu nicht mehr. Du solltest selber wissen, dass da was falsch läuft."
Er guckte mich zerknirscht an und fiel dann in meine Arme. „Es tut mir leid, dass du da mit mir mitmachen musst...Danke, dass du da warst..." „Ich bin immer für dich Samu, das weißt du. Egal was für Scheiße du baust. Aber ich kann nicht immer dein Retter sein." „Ich weiß..." „Ich würde sagen ich fahre dich jetzt nachhause oder?" „Ja..."

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