46.Kapitel

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Am nächsten Morgen wurden wir dann vom Weckerklingeln geweckt, waren aber beide total unmotiviert aufzustehen. Finja kuschelte sich noch an mich und schloss ihre Augen wieder. „Wir müssen aufstehen..." „Nur noch 5 Minuten..." grummelte sie an meine Brust, während sie ihr Bein um mich schlang. Ich musste schmunzeln und streichelte sanft über ihren Bauch. „Ich kann Finn spüren." „Ja, er wird immer aktiver." lächelte sie und verteilte leichte Küsse auf meiner Brust. „Ich freue mich so auf ihn." „Ich mich auch. Aber nicht auf die Schmerzen...Davor graut's mir jetzt schon wieder." „Du hast es schon 2 Mal geschafft, du bist so stark Engel. Und ich werde dich wieder so viel wie möglich unterstützen. Alles wird gut." Finja's Schmerzempfindlichkeit war nicht gerade vorteilhaft, schon alleine bei dem Gedanken wie sie bei Leevi und Mia gelitten hatte, wurde mir ganz anders. Aber irgendwie würden wir das schon wieder hinbekommen.
„Du bist toll..." murmelte sie, während sie ihre Hand auf meine legte.
„Wir müssen jetzt wirklich aufstehen." sagte ich ein paar Minuten später zu ihr. Ich selbst war auch noch total müde, aber Leevi musste schließlich in die Kita. Ich stand zuerst auf, zog mir schnell eine Jogginghose und ein Shirt über, während mich Finja lächelnd beobachtete. „Was?" „Nichts. Du wirst einfach von Tag zu Tag schöner." „Quatsch, es kommt jeden Tag eine Falte dazu." lachte ich und strubbelte mir dabei durch die Haare. „Gar nicht wahr, Spinner. Und selbst wenn, selbst mit 80 werde ich dich noch sexy finden."
„Jetzt steh auf du Quatschkopf." schmunzelte ich und hielt ihr meine Hand hin, die sie auch ergriff und ich sie hochzog. Schnell hatte auch sie sich etwas übergezogen und ging in die Küche um Leevi schonmal seine Brotdose fertig zu machen. Ich hingegen guckte erst bei Mia rein, da sie aber noch schlief, ging ich zu Leevi und weckte ihn vorsichtig. „Aufwachen Großer." sagte ich leise und streichelte ihm durch's Haar. Nach ein paar mal wachte er langsam auf und guckte mich mit kleinen Augen an. Puh, irgendwas roch hier komisch...
„Guten Morgen." Doch er sagte nichts und guckte mich auch gar nicht an. „Darf ich mal gucken?" Ich hob seine Decke an und sah dann auch direkt das Malheur. „Tut mir leid...Ich hab groß gemacht..." murmelte er beschämt. „Muss es nicht. Hast du's nicht mehr zur Toilette geschafft?" „Ist im Schlaf passiert..." Er sah auch ganz blass aus. Ich fühlte seine Stirn, die total heiß war. „Ich glaube wir müssen gleich mal Fieber messen. Geht's dir nicht gut?" Er schüttelte den Kopf, bevor ich ihn erstmal aus dem Bett raushob. „Na komm, ich dusch dich erstmal ab." sagte ich zu ihm und nahm noch frische Unterwäsche mit. Nachdem wir dann im Bad fertig waren, maß ich direkt Fieber bei ihm und wie erwartet hatte er auch eine erhöhte Temperatur. Ich seufzte und nahm ihn wieder auf meinen Arm, da er auch total schlapp war. „Ich glaube du bleibst heute lieber zuhause." „Nein..." „Doch, besser ist. Ist dir schlecht?" Er nickte, was meine Vermutung auf Magen-Darm noch etwas bestärkte. Das hatte ja gerade noch gefehlt. „Finja?" „In der Küche!" „Wir haben hier eine kranke Maus." Direkt wurde der Blick meiner Frau besorgt als ich mit Leevi in der Küche ankam. „Krank? Was ist los mein Schatz?" fragte sie ihn und streichelte ihm dabei über die Wange. „Ich hab groß gemacht ins Bett und das war ganz flüssig...Und ich hab Fieber..." „Ich denke Magen-Darm. Er hat sich bestimmt bei irgendeinem Kind angesteckt." „Oh nein...Das ist ja blöd hm?" wendete sie sich wieder an Leevi, der niedergeschlagen nickte und sich fester an mich schmiegte. „Dann melde ich ihn gleich mal in der Kita krank. Meinst du wir müssen zum Arzt? So richtig was tun kann der ja auch nicht." „Ich hab aber Bauch Aua Mama..." „Ja, das glaube ich dir, aber da kann man nicht viel gegen machen. Du musst jetzt ganz viel trinken und dich ausruhen. Ich mach dir gleich mal einen Tee und eine Wärmflasche." „Und ich leg mich noch ein bisschen mit dir ins Bett, ja?" „Okay..." „Nimm am Besten einen Eimer mit, falls er noch spucken muss." sagte Finja zu mir und drückte mir einen in die Hand. Wir gingen also wieder in Leevi's Zimmer, wo der Eimer dann auch direkt gebraucht wurde. Am liebsten hätte ich ihm das abgenommen, ihn so zu sehen war schrecklich. „Das ist eklig Papa." „Ja, das ist nicht schön, aber da musst du jetzt durch. Bald ist es wieder weg." „Mir ist so warm..." jammerte er dann, weshalb ich ihm sein Shirt auszog.

Etwas später kam Finja dann mit der Wärmflasche und dem Tee, was auch gut passte, denn kurz darauf war ihm dann wieder total kalt. „Ich muss mal..." Ich sah ihm schon an, dass es dringend war und trug ihn deshalb schnell ins Bad und auf die Toilette. Da saß er dann auch eine ganze Weile und auch der Eimer kam nochmal zum Einsatz. „Das soll aufhören Papa..." „Ich kann es dir leider nicht abnehmen Großer."
Kurz darauf hatte ich ihn dann mit seinen Bettsachen auf's Sofa verfrachtet, wo er dann auch ein bisschen Fernsehen gucken konnte.
„Ich wollte jetzt eigentlich einkaufen gehen, ich nehme Mia mit, ja?" kam es dann von Finja.
„Alles klar." „Sagst du Papa und Leevi noch tschüss Mäuschen?" „Tschüüü!" rief die Kleine und kam nochmal zu uns gerannt. „Tschüss Süße. Bring uns was schönes mit." sagte ich lächelnd zu ihr. „Schön!" „Ja, was schönes."
Sie gluckste erfreut und drückte mir einen Kuss auf die Hand. „Leli?" „Leevi ist krank. Dem geht's nicht so gut." Sie tapste zu ihm und patschte ihm etwas unsanft ins Gesicht. „Mia!"
„Sie meinte es nur gut Großer, alles gut."

Am Morgen passierte dann nicht mehr viel.
Finja und Mia waren recht lange einkaufen und kochten dann gegen Mittag schonmal das Essen, während ich die ganze Zeit über bei Leevi war. „Möchtest du gleich auch etwas essen? Eine Suppe oder nur ein bisschen Zwieback?" „Ja..." „Dann lass uns mal in die Küche." Er stand langsam auf und nahm direkt meine Hand auf dem Weg. „Na ihr. Ich hab dir eine ganz leichte Suppe gemacht mein Schatz. Meinst du das geht schon?" Leevi nickte und setzte sich auch gleich an den Tisch. „Ihr wart ja lange weg." „Ja, wir haben noch Vilma mit der kleinen Siina vom Babyschwimmen getroffen. Da hast du dich ganz doll gefreut oder Mia?" „Ja!" Ich lächelte und streichelte ihr sanft durch's Haar. „Das ist doch schön."

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