82.Kapitel

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Knapp 4 Minuten später und es war geschafft.
Riku und ich strahlten uns um die Wette an, bevor ich ihm in die Arme fiel. „Wir sind zurück." grinste er. Erst dann nahm ich den Applaus vom Publikum wahr und war unfassbar stolz. „Vielen Dank!" Plötzlich war ich voller Adrenalin. Es hatte den Leuten gefallen. Wir hatten die erste Single gespielt, der erste Schritt zurück war gemacht. Mir fiel ein Stein vom Herzen, ich war unglaublich erleichtert.
Wir setzten uns nochmal, aber mir viel es wirklich schwer ruhig sitzen zu bleiben.
„Wow, was für ein Song, ihr seht die Leute sind begeistert! Samu, du hast gesagt, du widmest den Song deiner Frau, so wie fast alle neuen Songs? Wie kommt das?" „Naja, durch sein eigenes Leben wird man natürlich stark inspiriert, gerade als Musiker. Und meine Frau ist der wichtigste Part in meinem Leben und mit den Kindern auch der größte Part. Ich werde jeden Tag von ihr inspiriert, sie ist ein unglaublicher Mensch." „Du hast auch deine Kinder erwähnt, Herzlichen Glückwunsch nochmal zum Dritten. Ist die Familienplanung jetzt abgeschlossen?" „Danke...Der kleine Mann ist erst ein paar Tage auf der Welt, außerdem kann man nie wissen was noch passiert. Aber eigentlich ist unsere Familie jetzt vollständig, ja."

Nach der Show wären wir normalerweise wahrscheinlich noch in eine Bar gefahren, aber das ließen wir heute bleiben. Auch wenn ich froh war, dass Riku dabei war, aber manchmal übertrieb er es mit dem Aufpasser spielen. Ich hätte ja auch einfach eine Cola trinken können, aber nein das war ja kein guter Ort für mich. Als ich dann in meinem Zimmer war, zog ich mir erstmal etwas bequemes an und ging nochmal auf den Balkon zum Rauchen. Ich sah auf mein Handy und klickte direkt auf Finja's Nachricht.

„Ich bin so stolz auf dich! Ihr wart super! Ich hoffe dir geht es jetzt auch besser? Du sahst glücklich aus. Und womit habe ich diese süßen Worte verdient? Ruf mich doch an, wenn du im Hotel bist.❤️"

Ich musste lächeln und rief sie also erstmal an.
Die Kinder müssten eigentlich schon schlafen.
„Hi." „Hii, wie geht's dir? Bist du zufrieden?"
fragte sie mich direkt aufgeregt. „Sehr. Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen...Ich hab vor dem Song nochmal an deine Worte gedacht und hab dann komplett abgeschaltet. Ich muss gleich erstmal gucken was die Leute sagen. Ich bin noch nicht dazu gekommen Instagram zu checken. Aber ich bin total happy."
„Das freut mich so...Ich war tatsächlich schon bei Instagram. Ich war so aufgeregt." sagte sie und musste lachen. „Und?" „Durchweg positiv. Die sind ausgeflippt. Und teilweise waren auch wirklich emotionale Texte zu lesen. Du musst dir die Beiträge unbedingt anschauen. Ich hatte Gänsehaut." „Dann werde ich wahrscheinlich flennen." schmunzelte ich.
„Das könnte sein, ja. Dann hast du vielleicht ja auch einen Grund die Zigarette aus der Hand zu legen." „Sorry. Ich musste ein bisschen runterkommen." „Ist okay. Ich bin schon froh und stolz, dass du trotz deiner Angst nicht zum Alkohol gegriffen hast. Das geht alles jetzt alles in die richtige Richtung." lächelte sie und sofort fühlte ich mich schlecht. Sollte ich erzählen, dass ich die Shots getrunken hatte? Nein, lieber nicht. Sie war so glücklich gerade...
Ich sagte also nichts unf tat so als wäre alles gut. Kurz darauf legten wir auch auf und ich schmiss mich auf's Bett. Warum hatte ich meiner Frau jetzt schon wieder etwas verheimlicht? Wir versprachen uns immer wieder über alles miteinander zu reden und irgendwie brachen wir das immer. Aber sie hatte so gestrahlt...Ich wollte sie nicht enttäuschen, auch wenn ich wusste, dass sie mir keine Vorwürfe gemacht hätte. Mein Blick ging zur Mininar in meinem Zimmer. Nein Samu, du greifst da jetzt nicht rein. Du brauchst das nicht. Fuck! Ich war gerade mal einen Tag weg und schon ging es wieder los...
Ich wollte keine Scheiße bauen. Ich beschloss also nochmal bei Riku anzuklopfen. Jetzt einfach nicht alleine sein. Doch er machte nicht auf. „Riku?" Ich klopfte doller und wurde fast ein bisschen panisch. Jetzt mach doch bitte auf, verdammt. „Riku!" Mir war's scheiß egal, ob ich damit jetzt andere Leute weckte. „Riku!"
Und dann hörte ich endlich Schritte. Die Tür ging auf und ich ging sofort rein. „Was ist denn los? Ich hab geschlafen." sagte er müde und rieb sich seine Augen. „Ich wollte was aus der Minibar nehmen...Aber ich will das eigentlich gar nicht. Halt mich bitte davon ab..." „Ich dachte du hättest das im Griff? Es ist doch alles gut oder nicht? Geht' dir schlecht oder warum hast du das Bedürfnis was zu trinken?" fragte er mich, während dir und auf's Bett setzten.
„Das dachte ich doch auch...Es macht mir doch selber Angst. Ich...also vorhin vor der Show...als ich noch beim Supermarkt war...da hab ich mir diese kleinen Shots mitgenommen und vor der Show getrunken...weil ich so aufgeregt war und so Angst hatte...Als Beruhigung quasi...Unf gerade habe ich mit Finja telefoniert und sie meinte, dass sie so stolz wäre, dass ich trotz dem Druck nichts getrunken habe und sie sah so glücklich aus. Wir wollten über alles reden und ich Idiot hab's ihr verschwiegen. Aber ich will sie einfach nicht enttäuschen und jetzt fühle ich mich so verdammt scheiße..." sagte ich und raufte mir dabei durch die Haare. Auch Riku sah ein bisschen verzweifelt aus. „Du brauchst Hilfe Samu. Ich mein's ernst." „Ich will es aber so hinbekommen." „Aber anscheinend klappt das nicht. Es ist doch nicht schlimm sich Hilfe zu nehmen. Ihr geht doch auch zur Paartherapeutin." „Ja und deshalb hab ich auch überhaupt keine Zeit zu noch einer Therapie zu gehen. Wir haben 3 Kinder Riku und unser Album kommt bald raus. Ich hab echt genug zu tun. Das funktioniert nicht."
sagte ich zu ihm, woraufhin er seufzte. „Du weißt aber schon, dass Gesundheit immer vorgeht?" „Ja...Aber es muss auch anders gehen...Wenn ich wieder zuhause bin, fange ich mit Sport an und dann kann ich mich darin stürzen, wenn es Probleme gibt..." „Okay, dann probier das...Aber es wird in nächster Zeit viel Stress auf uns, gerade auf dich zukommen. Vielleicht auch Druck. Das muss dir bewusst sein. Ich möchte nicht, dass du dich dann doch in den Alkohol stürzt, nur weil du keine Hilfe bekommst. Du bist mein bester Freund, ich will, dass es dir gut geht Samu." „Ich bekomme das hin, aber ich brauche eure Unterstützung..." „Die hast du auch. Auf jeden Fall."

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