Samu:
Verdammt, gerade so ein Gespräch wollte ich vermeiden. Warum war es mir auch rausgerutscht? Erst machte sich Finja Sorgen wegen dem Alkohol und jetzt war sie sauer wegen den Drogen, verständlicherweise... „Lass uns jetzt nicht streiten...Es war uncool von mir, ich verstehe deine Wut. Aber es tut mir doch leid und es wird auch nie wieder vorkommen." sagte ich ruhig zu meiner Frau, wobei sie meine Hände auch nicht losließ. „Damit hast du mich hintergangen Samu." Ohne die Therapie hätte ich ihr jetzt vorgeworfen, dass ich sie wenigstens nicht betrogen hatten, aber über den Punkt waren wir hinaus. Würde ich ihr das immer wieder vorhalten, hätte unsere Beziehung keinen Sinn mehr gemacht. Ich hatte gelernt das nicht immer wieder auf die Goldwaage zu legen. „Ich weiß..." „War's das denn wert? War's denn so eine tolle Erfahrung?" fragte sie mich noch immer sehr gereizt. „Es war's nicht wert mit dir zu streiten, nein..." „Aber ansonsten war's toll oder wie?" „Schatz..." „Sag doch." „Es war eine Erfahrung wert. Aber wie gesagt, ich werd's nie wieder anrühren." sagte ich zu ihr und meinte es auch so. Sie nickte nur und ging dann einfach. Na super...Ich war aber auch ein Vollidiot. Sie brauchte jetzt ihren Freiraum und den würde ich ihr auch geben. Es würde jetzt eh nichts bringen ihr jetzt hinterherzurennen. Also setzte ich mich ins Wohnzimmer, während sie im Schlafzimmer war. Ich öffnete mir ein Bier und guckte eine Sportsendung im Fernsehen. Das war doch scheiße jetzt...Und das schon wieder wegen mir. Ich sah ja ein, dass es nicht sehr vorbildlich gewesen war, aber soo schlimm fand ich es jetzt auch wieder nicht. Klar, wenn jetzt wirklich Bilder auftauchen würden, wäre das verdammt beschissen, aber um die Uhrzeit hatte bestimmt keiner Fotos gemacht, da war ich jetzt einfach mal ganz positiv gestimmt. Es war einfach alles scheiße gelaufen, das wusste ich ja auch. Aber ich wollte nicht streiten und ich meinte es doch ernst, dass ich keine Drogen mehr in die Hand nehmen würde. Alkohol war eine andere Sache...Warum sollte ich aufhören? Ja, das alleine trinken war jetzt nicht die beste Idee, aber soo oft, wie Finja jetzt behauptete, war es ja jetzt auch nicht.Später ging ich noch eine Weile in mein Homestudio, einfach um meine Gefühle rauszulassen, nicht um für's Album weiterzuarbeiten. Irgendwann gegen 11 öffnete sich dann die Tür und Finja kam rein.
„Hey..." murmelte sie. „Hey." Ich legte die Gitarre zur Seite, woraufhin sie sich rittlings auf meinen Schoß setzte, was so langsam schon schwerer wurde mit ihrem Bauch. Heute war's schon der 7. Monat, unglaublich...Wie schnell die Zeit jetzt doch vergangen war. „Verzeihst du mir bitte?" flüsterte ich fast nur noch, worüber ich meine Arme hinter ihrem Rücken verschränkte. „Ja...Aber es war eine echt doofe Aktion Samu. Ich bin echt enttäuscht von dir."
„Ich weiß. Es war beschissen von mir, ich wusste ja, dass du sauer sein würdest." „Ja, und weißt du auch warum? Nicht weil ich die Spaßverderberin sein will, aber weil ich mir Sorgen um dich mache. Sowas macht schneller abhängig als man denkt und wir brauchen dich hier Samu. Das Rauchen tut dir schon nicht gut und der Alkohol erst recht nicht, aber bei Drogen hört bei mir der Spaß auf. Das ist gefährlich...Und ich möchte, dass unsere drei..." Dabei streichelte sie über ihren Bauch. „...ihren Papa noch ganz lange haben." Sie hatte Tränen in den Augen und das berührte jetzt auch mich ziemlich. „Werden sie auch. Nie wieder Drogen." "Und keinen Alkohol mehr." sagte sie zu mir und streichelte mir über die Wange. „Du musst es mir versprechen..." Ich guckte ihr ziemlich lange in die Augen und sah ihre Sorgen darin. Wenn ich es ihr jetzt versprechen würde, müsste ich es auch einhalten. Konnte ich das? Und vor allem, wollte ich das? Ich musste es wohl zumindest versuchen...ihr zur Liebe und den Kindern zur Liebe... „Ich verspreche es dir. Indianerehrenwort." lächelte ich, was sie dann sogar zum Lachen brachte. „Du bist ein Idiot, weißt du das?" „Solange ich dein Idiot bin, bin ich das gerne." „Zu kitschig Baby, zu kitschig..." lachte sie und auch ich prustete los. „Aber im Ernst Samu, ich bin froh, dass du das gesagt hast...Und ich hoffe, dass du dieses Versprechen auch einhältst." Das hoffte ich auch...Finja:
„Gehen wir ins Bett?" Fragte ich Samu eine Weile später. „Also ich hätte noch Lust auf Sauna, wenn du auch Lust hast." antwortete er mir. „Gerne..." Wir gingen also hoch ins Bad und entledigten uns unseren Klamotten, bevor Samu dann alles vorbereitete. Wir waren lange nicht mehr in der Sauna gewesen, einfach weil wir die Zeit dazu nicht gehabt hatten. Samu saß, wie immer eine Stufe höher als ich, einfach weil er die Hitze viel besser abkonnte. Eine Weile lang schwiegen wir einfach nur und konzentrierten uns ganz auf uns selbst. Irgendwann spürte ich dann Samu's Hände auf meinen Schultern. Er fing an mich sanft zu massieren, was unglaublich gut tat. „Das nenne ich mal Service..." sagte ich und seufzte genießerisch. „Nur das beste für die tollste Frau der Welt." „Schleimer..." „Das ist kein schleimen, sondern die Wahrheit. Ich liebe dich jeden Tag ein Stück mehr Engel..." „Ich hab dir schon verziehen Baby." schmunzelte ich. „Maan, jetzt zerstör nicht die Romantik." Ich musste lachen als er das sagte. „Okay, okay, sorry du hoffnungsloser Romantiker. Kommst du auf meine Stufe?" Er nickte und kam dann auch runter. Ich setzte mich zwischen seine Beine und streckte meine Beine auf dem Holz aus. Ich schmiegte mich eng an seine verschwitze Brust, während er sanfte Küsse auf meiner Schulter und meinem Hals verteilte. Seine Hände fuhren über meinen Bauch, bis er er meine Brüste umschloss. „Die schönsten Brüste der Welt. Und die gehören mir." flüsterte er mir ins Ohr und und knabberte dann leicht an meinem Ohrläppchen. „Sie gehören also dir und nicht mir?" „Uns beiden."
Wir beiden mussten lachen als er das sagte.
„Manchmal kann ich gar nicht genug von deiner Nähe bekommen..." „Geht mir genauso..." antwortete ich ihm lächelnd, während seine Hände wieder zu meinem gewachsenen Bauch fuhren und ihn streichelten. „7. Monat...das ist krass oder?" murmelte er. „Ja...Noch 3 Monate...Und dann sind wir schon zu 5. Ich bin gespannt wie das wird...Bis dahin habt ihr das Album bestimmt fertig und dann geht's mit den Promoterminen los..." „Ja, das kann schon sein...Wir schauen mal wie wir das machen. Ich werde es mit Stella besprechen, die Jungs mochten sie und wir wollen sie fest einstellen." Riku hatte also nicht mehr mit ihm wegen Mikko geredet...
Aber ich wollte mir die Stimmung dadurch jetzt auch nicht vermiesen lassen. Wir hatten uns gerade erst vertragen..."Das ist doch schön..." „Ja, ist es okay für dich?" „Klar. Hauptsache sie macht ihren Job gut." „Das werden wir sehen, aber ich bin guter Dinge."
„Gut, dann hören wir jetzt auf über die Arbeit zu reden und genießen die Zweisamkeit?"
„Sehr, sehr gerne." So richtig abschalten konnte ich trotzdem nicht. Mir ging die Sache mit dem Ecstasy nicht aus dem Kopf. Was wenn er den Alkohol irgendwann durch dieses Zeig ersetzten würde? Ich hoffte einfach, dass Samu meine Ansage verstanden und erst genommen hatte...