111.Kapitel

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Als wir dann da waren, waren wir doch tatsächlich trotzdem die Letzten. Die anderen waren genauso aufgeregt wie ich, wobei vielleicht ein bisschen weniger. Wir redeten alle wild durcheinander und waren total aufgedreht. „Soo Leute, lasst uns doch erstmal ein Bier zur Beruhigung trinken." kam es dann irgendwann von Sami. Er war schon aufgestanden, da ergriff ich das Wort. „Ähm...Kann ich euch davor etwas erzählen? Das wäre mir echt wichtig..." „Na klar. Was gibt's?" fragte er mich, während er sich wieder setzte. Finja nahm gleich unterstützend meine Hand und lächelte mir zu. „Also...Da gibt's was, was ihr nicht wisst...Nicht, weil ich euch nicht vertraue...aber mir war es peinlich, ich hab mich dafür geschämt. Deswegen wissen es auch nur Finja, Mama und naja Riku und Laura auch schon. Weil Riku mich ziemlich oft aus der Scheiße gezogen hat. Leute, ich....also ich hab ein kleines Problem mit Alkohol...
Kein Alkoholiker, aber ein Problem halt. Deswegen war ich auch bei der Suchtberatung und wurde darüber zu einer Selbsthilfegruppe weitergeleitet...Ich möchte euch nicht verbieten zu trinken, aber für mich ist es alles andere als leicht, wenn alle um mich herum Alkohol trinken und ich das nicht darf. Achso und es wäre toll, wenn ihr mich einfach so wie immer behandelt und nicht wie ein rohes Ei behandelt und das zum großen Thema macht. Naja und nicht so viele Fragen stellt. Ich weiß selbst nicht so recht, wie es soweit kommen konnte, deswegen...ja..."
Erstmal herrschte Stille als ich das gesagt hatte, was mir ein ungutes Gefühl gab. „Könnt ihr bitte was sagen...Ich fühl mich wie ein Idiot." „Du bist kein Idiot. Ich glaube wir mussten das alle erstmal aufnehmen. Hey, wir stehen alle hinter dir. Danke, dass du es uns erzählt hast. Ehrlich, du musst dich überhaupt nicht schämen. Ihr habt schwierige Zeiten durchgemacht, da kann man schonmal ein wenig abrutschten, das ist nicht schlimm. Wir verurteilen dich nicht, niemals. Wichtig ist doch, dass du dir Hilfe gesucht hast." sagte letztendlich dann Sami als erstes.
„Ich glaube, da stimmen wir ihm alle zu oder?" danach lächelnd von Osmo, wobei er auch nur Zustimmungen bekam, was mich echt erleichterte. „Also dann, kein Alkohol." „Ihr müsst das nicht...es war nur..." „Hör auf Samu. Wir sind deine Freunde, wir unterstützen dich.
Wir sind doch ein Team." kam es dann von Raul, wobei mir wirklich ein paar Tränen über die Wangen flossen. „Man, ich hab euch so lieb..." „Und wir dich erst." lächelte Riku.
Puh, mit viel so ein riesiger Stein vom Herzen.
„Ich bin so stolz auf dich Baby." sagte Finja zu mir, woraufhin sie mich liebevoll küsste. Ich hatte wirklich das besten Menschen um mich die man haben konnte. „Ihr seid echt die Besten..." „Ich würde sagen, darauf stoßen wir mit einem alkoholfreien Bier an." grinste Anna und lief auch direkt los, woraufhin ihr Sami folgte. Ich sah lächelnd zu Finja und lehnte dabei meine Stirn an ihre. Sie legte ihre Hand an meine Wange und streichelte sanft über meine stoppelige Wange. „Das war das Richtige." „Ja...Du hattest Recht..." Ich küsste sie ganz liebevoll und legte meinen Kopf dann auf ihrer Schulter ab. Sie musste lächeln, wobei sich ihr Blick mit Riku's verhakte. Er lächelte ihr ebenfalls zu und zwinkerte kurz.
„Jetzt bin ich viel entspannter. Selbst, wenn das Album floppt...Ich hab die besten Freunde und die beste Familie der Welt und das ist das Wichtigste." „Das hast du schön gesagt mein Schatz..." Sie küsste mich erneut und wollte damit gar nicht mehr aufhören, was mich dann irgendwann zum Lachen brachte. „Ich weiß schon was wir machen, wenn wir zuhause sind." „Achja?" fragte ich sie mit hochgezogenen Augenbrauen. „Oh ja. Wir haben das ganze Haus nur für uns alleine."
„Mhm...klingt verlockend." grinste ich und küsste sie nochmal, bevor wir alle anstießen.
Wir verbrachten einen echt schönen Abend zusammen und bis Mitternacht verging die Zeit dann auch wie im Fluge.

„3...2...1...Wohooo!" Um 0 Uhr brachen wir alle in lautem Jubel aus und fielen uns allen vor lauter Freude in die Arme. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich. Das konnte man gar nicht nachempfinden, wenn man sowas noch nicht erlebt hatte. Erst als Letztes fiel ich meiner Frau in die Arme, woraufhin sie sich richtig an mich klammerte. „Ich bin so stolz auf dich...so, so, so stolz..." sagte Sie und hatte dabei sogar Tränen in den Augen. „Engel..."
„Ich bin so froh, dass jetzt endlich alle diese wunderschönen Songs hören können."
Als Antwort darauf küsste ich sie ein wenig überschwänglich und drückte sie nochmal.

Und schon eine halbe Stunde später gab es die ersten Rückmeldung von unseren Fans auf Instagram. Es wurden nur positive Dinge geschrieben, das war einfach unglaublich.
Ich war so unfassbar glücklich über diese Resonanzen und einfach, dass dieser Stein jetzt endlich von meinem Herzen gefallen war.
Aber nicht nur mir, die anderen waren auch überglücklich. So ein Album Release war einfach jedes Mal auf's Neue etwas Besonderes und gerade jetzt nach dieser langen Pause.

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