110.Kapitel

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Die nächsten 2 Wochen vergingen wie im Fluge. Heute Nacht um 00.00 Uhr würde unser Album endlich rauskommen. Ich war verdammt nervös und das seit Tagen. Es war eigentlich kaum mehr mit mir auszuhalten.
Finja war mein totaler Ruhepol, aber selbst für sie war es schwer mich runterzuholen. Im Haus lief ich nur noch auf und ab, mir war fast schon schlecht. So schlimm war es definitiv bei noch keinem Album gewesen.

„Baby, jetzt entspann dich doch bitte...Komm mal her." sagte Finja mit einem Lächeln im Gesicht, während sie ihre Arme für mich öffnete. Seufzend ging ich also auf sie zu, woraufhin sie mich fest in ihre Arme schloss.
Sie streichelte mir ruhig über den Rücken, während ich meinen Kopf auf ihrem ablegte und meine Augen schloss. „Fahr runter...Ihr habt lange an dem Album gearbeitet und es ist so toll geworden...Ihr seid zu 100% zufrieden und eure Fans werden das auch sein. Vertrau mir. Ich bin so stolz auf dich und ich freue mich ganz doll, dass die Welt dieses Album heute endlich auch zu hören bekommt." sagte sie mit ruhiger Stumme zu mir, was mich lächeln ließ. „Du glaubst nicht wie froh ich bin dich zu haben..." Sie lächelte nur und nahm mein Gesicht in ihre Hände um mich zu küssen. „Heute Abend, wenn wir die Kinder zu deiner Mama gebracht haben, haben wir bestimmt noch Zeit in die Sauna zu gehen, bevor wir losfahren. Und dann kommst du auch nochmal ein bisschen runter." „Das wäre toll..." Heute Abend würden wir zu Sami und Anna fahren, wo wir uns mit den anderen Bandjungs und Frauen trafen um dann das Release zu feiern. Aber jetzt verlangte Finn erstmal nach Aufmerksamkeit. Der kleine Mann fing an zu schreien, weshalb sich Finja von mir löste und nach ihm gucken ging.
Ich hingegen ging erstmal kurz auf die Terrasse und rauchten. Mir gingen sie viele Gedanken und Zweifel durch den Kopf. Aber ich war sehr stolz auf mich, dass ich nicht zum Alkohol gegriffen hatte. Vor ein paar Tagen war ich tatsächlich das erste Mal bei einer Selbsthilfegruppe gewesen und es war besser gewesen als gedacht. Es hatte natürlich Überwindung gekostet, aber auch dabei war mir Finja eine große Stütze gewesen. Sie war einfach die Beste. Diese Gruppe war jede Woche ein oder zweimal und ich wusste, dass ich regelmäßig hin musste, aber jetzt würden ziemlich viele Promotermine auf mich warten, was das Ganze also recht schwierig machte.
Mal schauen wie das klappen würde.
Ich schmiss mich auf's Sofa, woraufhin Mia dann ins Wohnzimmer reingetappt kam.
„Papa, mitkomm." „Wohin soll ich denn mitkommen Maus?" Sie schien zu überlegen, bevor sie dann zu mir auf's Sofa krabbelte und sich mit ihrem ganzen Körper auf meinen Oberkörper legte. „Bleibst du hier bei mir?" fragte ich sie lächelnd. „Ja." grinste sie und legte ihre Hände an meine Wangen. „Papa aua." „Aua? Kratzt mein Bart?" „Ja." kicherte sie und fuhr immer wieder über meinen Bart.
„Weg." „Soll ich den wegmachen?" Sie guckte mich an und schüttelte dann grinsend den Kopf. „Und du hast ja schon wieder so tolle Zöpfchen. Hat Mama die gemacht?" „Mama macht." „Ganz ganz schön. Wie eine kleine Prinzessin. Wie Elsa. „Elsa" „Ja." lächelte ich und gab ihr einen Kuss. „Heute Abend geht ihr zu Oma und Opa. Freust du dich schon?"
„Mama, Papa?" „Wir treffen uns heute Abend mit Freunden. Aber morgen früh holen wir euch drei wieder ab. Ihr dürft bestimmt bei Oma und Opa im Bett schlafen." Sie grinste und kuschelte sich dann wieder an mich, während Finja mit Finn reinkam. „Na ihr Süßen. Beruhigst du Papa ein bisschen Maus?"
„Jaa." „Sehr schön." lächelte sie und setzte sich zu uns. „Und was hattest du zu meckern?" „Er hatte mal wieder Hunger. Den gesunden Appetit hat er definitiv von dir." antwortete mir Finja lachend, was mich direkt ansteckte. „Na er muss ja auch groß und stark werden." „Ich glaube das liegt ihm sowieso in den Genen." zwinkerte sie mir zu, bevor sie ihm einen Kuss auf die Stirn gab. „Wo ist Leevi eigentlich?"
„In seinem Zimmer, er ist ganz konzentriert mit seinem neuen Malbuch beschäftigt."
„Achso. Meinst du dann bekommen wir ihn heute noch zu Gesicht?" „Nein." lachte sie und streichelte mir über meinen Oberschenkel.
„Ich bin so aufgeregt Engel...Ich kann's nicht abschalten, echt nicht." „Schatz...Das wird super, hörst du?" „Ja...Ich bin ja auch überzeugt davon, aber man weiß es ja einfach wie's ankommt. Und das hab ich dir schon Hundert mal gesagt, ich weiß..." „Das ist nicht schlimm. Du kannst es mir auch noch zweihundert Mal erzählen, ich höre dir zu."
„Danke..." „Nichts lieber als das mein Schatz."

Die Zeit bis zum Abend verging dann auch echt schleppend. Meine Aufregung verschwand nicht, sie wurde eher immer schlimmer. Als wir die Kinder dann bei meinen Eltern abgeliefert hatten, schafften wir es dann aber wirklich noch in die Sauna, was sehr zu meiner Freude war. Ich saß eine Stufe unter Finja, woraufhin sie dann begann meine Schulter und meinen Nacken zu massieren. „Du bist zu gut zu mir..."
„Du brauchst das gerade." Ich schloss lächelnd meine Augen und genoss einfach nur noch als sie das gesagt hatte. Wir waren gut eine halbe Stunde drinnen, bis wir uns dann nochmal abduschten. „Du glaubst nicht wie gut du mir tust Engel...Ohne dich wäre ich ein ganz schönes Wrack." „Mich wirst du nicht mehr los. Nie mehr." „Das ist mein größtes Ziel im Leben, dich bis zu meinem Lebensende an meiner Seite zu behalten." „Hör auf, sonst fang ich noch an zu weinen." lachte sie und lehnte ihre Stirn an meine Brust. Wir tauschten noch ein paar Zärtlichkeiten aus und machten uns dann fertig für den Abend. Das ging tatsächlich mal relativ flott, sodass wir auch rechtzeitig losfahren konnten. „Mein Herz rast so, das glaubst du gar nicht." sagte ich zu Finja, woraufhin sie ihre Hand auf mein Bein legte.
„Meins auch, aber vor Freude." lächelte sie.
„Da ist aber noch was, wovor ich ziemlich nervös bin..." „Was?" „Ich möchte ihnen von meinem Problem mit dem Alkohol erzählen...
Ich weiß, dass sie mich sonst heute wieder den ganzen Abend fragen würden und das kann ich einfach nicht..." „Hey, das ist toll Samu. Ich bin richtig stolz auf dich, ehrlich. Das ist das Richtige, auf jeden Fall. Und du musst dich auf keinen Fall schämen, es sind unsere Freunde."

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