68.Kapitel

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Als ich dann zu Ende erzählt hatte und ihr auch von meinen Gedanken erzählt hatte, fing meine Frau nur an zu lächeln. „Darüber machst du dir jetzt so große Sorgen?" „Ja, also nein. Was heißt große Sorgen, aber es beschäftigt mich, weil ich nicht so richtig weiß, wie ich das jetzt einordnen soll und wie man jetzt richtig damit umgeht." antwortete ich ihr, woraufhin sie mir einen Kuss gab und meine Hand nahm. „Wir machen jetzt gar nichts Schatz. Er ist 4. Im Endeffekt ist es doch egal oder? Wenn es so sein sollte wird er es irgendwann, wenn er älter ist, ganz bewusst merken und dann sind wir für ihn da. Aber jetzt kann man nichts tun, wir lassen es einfach so laufen." „Ja...Aber ich möchte ja nur nicht, dass er geärgert und es ihm dann schlecht geht deswegen."
„Vielleicht verfliegt das ja auch bald schon wieder. Müssen wir schauen, aber mach dir jetzt nicht zu viele Gedanken, okay? Aber ich finde es toll, was du zu ihm gesagt hast."
Sie küsste mich erneut, was ich dann auch erwiderte. „Alles okay jetzt? Wollen wir das Spiel gucken?" „Ja. Und danach bekommst du noch eine Massage." „Du bist der Beste, danke." „Gerne...Ich weiß doch, dass du dich schon wieder mit deinem Rücken rumärgerst."
„Ja...der Kleine tritt auch schon wieder so doll...das tut auch richtig weh, jetzt wo er so groß ist..." „Meine arme Maus...Ich würd's dir gerne abnehmen." sagte ich, weshalb sie lachen musste. „Ey, was lachst du jetzt?" „Na stellt dir doch mal vor du hättest diesen dicken Bauch. Die Vorstellung finde ich schon ziemlich lustig." grinste sie und trommelte auf meinem Bauch. „Ja stimmt, dir steht er besser. Aber ich bin dieses Mal echt froh, wenn die Schwangerschaft vorbei ist." „Ja, ich auch. Meine Hormone sind dieses Mal echt durchgedreht und allgemein war es einfach so eine anstrengende Zeit..." „Oh ja...Aber die wird es auch, wenn Finn da ist." „Das stimmt wohl. Aber wir bekommen das hin." „Auf jeden Fall."

Danach guckten wir dann das Spiel zu Ende und zu meiner Freude gewann mein Team natürlich. Auch meine Frau hatte mir zur Liebe mitgefiebert, obwohl sie eher wenig Ahnung von dem Sport hatte, aber das war absolut süß.
Danach bekam sie dann auch ihre Massage.
„Machen Sie sich obenrum bitte frei mi Lady."
sagte ich zu ihr, was sie erneut zum Lachen brachte. „Sehr gerne der Herr." Ich hatte das Massageöl schon geholt und setzte mich so hinter sie, dass sie zwischen meinen Beinen saß. „Du bist echt total verspannt..." „Ja, aber deine Hände bewirken Wunder. Hab ich dir schonmal gesagt, dass du wunderschöne Hände hast? Und was du damit so alles machen kannst..." „Was kann ich denn so alles damit machen hm?" „Naja zum Beispiel Gitarre spielen..." „Achja? Ich dachte du meintest etwas anderes..." „Ganz schön überzeugt von dir selbst Haber." „Tja, jeder hat seine Talente. Die geschickten Finger kommen durch's Gitarre spielen." „Na da hab ich ja Glück gehabt." Ich lachte und verteilte dann leichte Küsse in ihrem Nacken, bevor ich sie weiter massierte. „Das tut echt so gut...Danke mein Schatz." „Sehr gerne."

Etwas später machten wir es uns dann noch mit ein bisschen Musik im Bett bequem.
„Ich hatte übrigens noch mit Lisa über Weihnachten gesprochen. Sie würde Adrian auch mitbringen. Und Mama würde auch trotzdem gerne mit Papa kommen. Sie ist noch am diskutieren mit den Ärzten, Reha und so, aber ich hoffe sehr, dass es klappt. Es wäre ja nur für eine Woche." „Ja, das wäre doch schön. Ich drück die Daumen." „Ja...Dann wären wir alle zusammen..." „Das klappt bestimmt Engel." Sie nickte nur und schmiegte sich an mich. „Ich hab übrigens noch einen super Geschenkvorschlag für Leevi." „Was denn?"
„Ein Besuch im Moose Manor. Das ist so'n Elchpark, echt cool. Da kann er den Tieren ganz nah kommen und er fährt ja momentan so auf Elche ab." „Oh ja, das klingt toll. Da wird er sich riesig drüber freuen." „Ja, das denke ich nämlich auch." sagte ich, während Finja anfing zu gähnen. „Willst du schlafen?" „Ja, ich glaub schon...Bist du auch schon müde?" „Ja, schon.
Ich gehe aber nochmal schnell auf Klo."
„Mach das." Ich ging also nochmal ins Bad, machte die Musik aus und legte mich dann wieder zu Finja ins Bett. „Gute Nacht Engel."
„Gute Nacht Baby." Als wir das Licht ausmachten, merkte ich plötzlich wie müde ich wirklich war und schlief auch direkt ein.

Mitten in der Nacht wurde ich dann aber nochmal wach. Ich guckte neben mich und sah, dass Finja nicht mehr neben mir lag, was mir ziemlich komisch vorkam. Ich stand also auf und ging erstmal nach ihr gucken. Ich fand sie ihm Wohnzimmer, wo sie mit schmerzverzerrten Gesicht saß und leise stöhnte. „Hey, was ist los?" fragte ich sie sofort und setzte mich zu ihr. „Ich glaube ich habe die Wehen..." antwortete sie mir, wobei mir fast der Mund offen stehen blieb. Bis zum Geburtstermin sollten es eigentlich noch 4 Wochen sein. „Sicher, dass es keine Senkwehen sind?" „Ja, ziemlich sicher...ich bin davon aufgewacht und sie setzten schon alle 15 Minuten ein..." „Willst du ins Krankenhaus?"
„Ich weiß es nicht...Ich würde noch ein bisschen abwarten...Ich bin doch erst in der 36. Woche." „Okay, dann warten wir noch. Pass auf, ich packe trotzdem sicherheitshalber schonmal deine Kliniktasche und du versuchst ruhig zu bleiben, ja?" „Ja..." „Okay, alles wird gut Süße." Dass ich selbst ein wenig nervös war, wollte ich mir jetzt nicht anmerken lassen.
Die Tasche war schnell gepackt und so ging ich wieder zu Finja. „Willst du nochmal ins Bett?"
„Ja, ich glaube schon...Aber schlafen ist nicht mehr." „Nein, wir beobachten das jetzt." sagte ich und half ihr hoch. Wieder im Bett legte ich mich hinter sie und streichelte ihr sanft über den Bauch. „Geht's?" „Ja, gerade ist Pause"
Kurz darauf ging es dann aber nicht mehr.
Nicht mal liegen ging noch und so setzte sie sich unruhig hin. Ich fing an leise zu singen um sie ein bisschen zu beruhigen, aber das funktioniere nur mäßig. Gute 2 Stunden später kamen die Wehen dann schon alle 5 Minuten.
„Willst du wirklich noch nicht los?" „Nein. Ich bin einfach schmerzempfindlich dieses Schwangerschaft...Es kann noch nicht so weit sein Samu." „Ich weiß es nicht. Dann warten wir noch, aber lange tue ich das nicht mehr."
„Du kannst dich auch nochmal hinlegen Baby. Ich wecke dich, wenn was ist." „Nein, du glaubst doch nicht ich kann jetzt nochmal schlafen. Ich bleibe bei dir."
Es vergingen weiter 2 Stunden und die Wehen kamen alle 3 Minuten. Jetzt reichte es mir. Ich rief im Krankenhaus an und schilderte ihnen die Situation. „Wir können vorbeikommen, dann gucken die mal. Ich versuche schnell Mama zu erreichen." sagte ich zu Finja, die gerade wieder eine schmerzhafte Wehe hatte.
Meine Mutter ging nach dem 2 Anruf ran, war erstmal total verwirrt, aber machte sich dann sofort auf den Weg, als sie hörte was hier los war. Es dauerte gut 20 Minuten bis sie hier war und wir endlich loskonnten. Würde Finn heute wirklich schon auf die Welt kommen oder war das bloß ein Fehlalarm?

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