Samu:
So'ne Scheiße. Jetzt hatte ich mich auch noch mit Finja gestritten. Aber warum wollte sie denn auch keinen Sex? Ich wollte doch einfach nur ein bisschen Druck ablassen. Und sonst hatte sie auch immer Lust. Genervt und gefrustet lief ich zur nächsten S-Bahn Station und wartete auf die nächste Bahn. Wo ich hinwollte? Keine Ahnung. Auf jeden Fall nicht zu Stella. Ich war total geil und mir war auch durchaus bewusst, dass ich unter Alkohol und Drogeneinfluss stand, ich wollte nicht riskieren einen dummen Fehler zu begehen, auch wenn ich gerade sauer war. Ich sah, dass Finja mich nochmal anrief, lehnte aber direkt ab und stieg dann in die Bahn, in der absolut nichts mehr los war, bis auf ein Paar, bei dem man sich schon denken konnte, was da gleich zuhause abgehen würde. Ich guckte genervt weg und guckte aus dem Fenster. Das ging jedoch nicht lange, alles zog so schnell an mir vorbei, dass mir ganz schlecht wurde. Ich guckte an mir runter und merkte, dass mein Shirt schon wieder komplett durchnässt war. Mir war so heiß...
Ich fuhr nur 2 Stationen und stieg dann ein wenig taumelnd aus. Mhm und wohin jetzt? Ich entschied mich für die nächste Kneipe und bestellte mir auch erstmal einen Shot. Natürlich blieb es nicht bei einem, das lohnte sich ja gar nicht. Ich kaufte eine ganze Flasche ziemlich teuren Whiskey. Die Frau hinter der Bar guckte mich schon nach kurzer Zeit ziemlich besorgt an, ich hatte ja sowieso schon einiges intus.
Aber man würde sich ja wohl auch mal was gönnen dürfen. „Meinst du nicht, es ist jetzt mal langsam gut?" „Das ist, glaube ich, meine Sache oder nicht?" „Naja, wenn du uns hier gleich vom Hocker fällst und wir einen Krankenwagen rufen müssen, ist das auch unsere Sache." „Ich hab mich unter Kontrolle." „Das sehe ich." „Willst du nicht lieber mit den anderen Typen flirten als mich zu nerven?" „Ich flirte nicht mit Kundschaft." „Ach komm, ihr Frauen seid doch alle gleich. Erst uns Typen geil machen und dann nicht ranlassen." „Da hat wohl jemand schlechte Erfahrungen gemacht." Ich schnaubte nur verärgert und füllte mein Glas nochmal. Ich spürte den Alkohol viel weniger als sonst, keine Ahnung, ob das am Ecstasy lag. Ich musste jetzt erstmal noch ein bisschen tanzen. Es gab zwar keine richtige Tanzfläche, aber egal, das hielt mich nicht davon ab. Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal so viel Energie gehabt hatte. Das war einfach krass. Bestimmt eine halbe Stunde war ich damit beschäftigt, bevor ich mich wieder an die Bar setzte. Ich hatte das Gefühl in einer Sauna zu sein, so heiß war mir, puh... „So, entweder du hörst jetzt auf was zu trinken, oder wir müssen dich rausschmeißen. Sorry, aber du bist hackedicht." „Du bist ja wie Riku, richtige Spaßverderberin..." motzte ich und nahm meine Flasche. „Dann geh ich lieber alleine." Und wohin jetzt? Erstmal noch einen Schluck trinken. Ich lief erstmal los und merkte dann relativ schnell wie meine Energie von den einen auf den anderen Moment schwand und sich plötzlich alles um mich herum drehte. Jeder Schritt fiel mir schwer, alles war doppelt...Ach du Scheiße...Taumelnd ging ich auf die nächste Bank zu und ließ mich wie ein nasser Sack drauf fallen. Wie konnte es immer noch so heiß sein um diese Uhrzeit? Irgendwie schaffte ich es mir Shirt und Jeans auszuziehen und dann lag ich da nur in Shorts. Ich wollte einfach nur noch nachhause...zu Finja.
Aber wie? Ich wollte sie nicht anrufen...
Da langsam schon der Morgen begann, kamen nun vereinzelt immer wieder ein paar Menschen an mir vorbei, sollte ich jemanden fragen? „Ey...Du?" Doch die Frau lief nur ganz schnell weg. Ich wollte doch einfach nur hier weg...Ich versuchte nochmal mühsam mich hinzusetzten, fiel dabei aber von der Bank und landete auf dem Boden. Und dann auf einmal spürte ich wie sich jemand hinter mich setzte und mich zwischen seine Beine zog. „Ich bin's, Riku." „Rik?" „Ja."Riku:
Lange hatte ich noch nicht geschlafen, da wurde ich vom Klingeln meines Handys wach. Samu. Na toll...Was würde jetzt kommen? Doch anstatt seine Stimme zu hören, begrüßte mich eine Frau. Bitte nicht... „Mit wem spreche ich denn?" „Ida Heikkinen, Sie sind der Notfallkontakt von dem Typen, der gerade in unsere Kneipe war und vollkommen dicht verschwunden ist. Er hat sein Handy hier vergessen. Ich mache mir doch ein wenig Sorgen, deswegen wollte ich mal anrufen." Ich schloss seufzend meine Augen und stand auf um mich anzuziehen und fragte direkt nach der Adresse. „Ich mache mich auf den Weg, danke für Ihren Anruf." sagte ich noch und legte auf. „Wo willst du hin?" hörte ich dann von Laura, woraufhin ich sie erstmal aufklärte. „Wie oft willst du das noch tun Schatz?" „So oft wie es nötig ist, ich kann ihn doch jetzt nicht alleine lassen, wer weiß was da passiert. Es ist ja nicht nur der Alkohol und das letzte Mal hat ihn fast ein Auto erwischt." „Du bist echt zu gut..." „Er ist mein bester Freund..."Etwas später war ich dann bei dieser besagten Kneipe. Diese Ida erzählte mir von seinem Verhalten und, dass er mit einer Whiskey Flasche los gegangen war. „Er ist in diese Richtung gegangen." sagte sie und zeigte nach rechts. „Okay...Danke." antwortete ich ihr und nahm sein Handy noch mit. Ich lief eine Weile in diese Richtung und wurde glücklicherweise auch recht schnell fündig. Sehr weit war er nicht gekommen. Als ich ihn da nur in Shorts auf dem Boden liegend sah, erschrak ich mich total und wurde immer schneller.
Seine Augen waren auf, aber er schien mich gar nicht zu sehen. Ich zog ihn sofort zu mir und meinen Namen erkannte er dann auch. Aber ansonsten merkte er scheinbar gar keine Einschläge mehr. „Will nachhause..."
„Du kommst erstmal mit zu mir und nüchterst dich aus. Man Samu, wenn man einmal kein Auge auf dich hat..." Ich versuchte ihm irgendwie seine Kleidung wieder anzuziehen, es müsste nicht noch Fotos von ihm in diesem Zustand geben. „Mirs schlecht." „Ja, kein Wunder du Held. Gib mir die Flasche." Das tat er auch und dann hievte ich ihn mit aller Kraft auf die Bank und rief ein Taxi. Ich selbst konnte ja auch kein Auto mehr fahren. „Du bist ein Idiot, weißt du das? Dieser scheiß Alkohol immer. Werd erwachsen Samu..." Ich war wirklich aufgebracht. Natürlich half ich ihm, aber so langsam reichte es auch mal. Ich konnte ihm nicht jedes Mal den Arsch retten. Zu Male er dieses Mal noch nicht mal einen Grund hatte sich so zu besaufen.