167.Kapitel

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Etwas später wollten wir dann los, um mit den Kids rodeln zu gehen. Vorher wollte ich jedoch nochmal nach Samu schauen gehen. Er hatte sich wieder hingelegt, um sich auszuruhen. Finn lag bei ihm im Schlafzimmer. Eigentlich wollte ich mur schnell tschüss sagen, doch als ich reinkam wurde klar, dass ein paar Minuten nicht reichen würden. „Schatz...hey..." Ich sah, dass er am Weinen war, weshalb ich direkt zu ihm ging und meine Arme um ihn schloss. „Psscht..." Er klammerte sich direkt fest an mich, während ich ihm beruhigend den Kopf kraulte. „Was ist los?"
„Mir geht's nicht gut..." „Ich weiß, mein Schatz."
„Wann geht es endlich bergauf?" „Bald. Du bist so stark, Samu. Es wird vorbeigehen. Du bist in Behandlung und hast doch auch schon Fortschritte gemacht." „Ja...Ich weiß...Aber gerade fühlt es sich nicht so an..." „Jeder kleinste Schritt ist ein Erfolg, mein Schatz. Zum Beispiel das Schlafen klappt doch mittlerweile schon wieder viel besser." sagte Ich und streichelte ihm ruhig über die Wange. „Ja..." „Deine Psyche spielt dir Streiche, Samu. Und es ist vollkommen okay deinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Was raus muss, muss raus." Er nickte nur, bevor sein Kopf auf meine Schulter fiel. Er brauchte ein wenig Zeit, bis er irgendwann wieder das Wort ergriff und mir erzählte was in ihm vorging. Eine ganze Weile sprachen wir darüber, was ziemlich emotional wurde.
„Soll ich hierbleiben? Riku würde bestimmt auch alleine mit den beiden losgehen." fragte ich ihn dann. „Nein, geht zusammen. Das geht schon...Ich fang mich wieder." antwortete er mir und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Sicher?" „Ja, sicher." „Okay...Aber du rufst bitte an, wenn irgendwas ist, ja?" „Ja." „Okay...gut." sagte ich und drückte ihn nochmal ganz fest. Mit so einem Ausbruch hatte ich jetzt absolut nicht gerechnet. Aber die Hauptsache war, dass ich ihn wieder ein wenig beruhigen konnte.
„Dann würde ich dich jetzt allein lassen mit Finn?" „Ja." Ich nickte, bevor ich ihn nochmal küsste. „Danke, Engel." Ich lächelte nur und schon lagen seine Lippen wieder auf meinen.

Kurz darauf war ich dann zurück im Wohnzimmer, wo Riku Mia und Leevi beschäftigte. Das hatte ja jetzt doch ein wenig länger gedauert als vorgesehen. „Da bist du ja!
Warum hat das so lange gedauert, Mama?" fragte mich Leevi direkt. „Ich musste noch kurz mit Papa sprechen. Entschuldigung, dass ihr so lange warten musstet, ihr Mäuse. Wollen wir los?"
„Ja!" kam es gleichzeitig von den beiden.
Wir zogen uns also noch schnell winterfest an und dann ging's auch los. Mia und Leevi liefen mit ihren Schlitten vor, während Riku und ich hinterherliefen. „Was war gerade los?" fragte er mich. „Samu hatte einen kleinen Gefühlsausbruch." „Und jetzt? Wie geht's ihm?"
„Es geht...Kleine Rückschläge sind normal...
Aber es wär echt schön, wenn es langsam bergauf gehen würde." „Ja, ich glaub's. Aber schau mal, seine Schlafprobleme werden schon besser mittlerweile. Die Zeit hier tut ihm gut, das merkt man trotz des kleinen Rückschlags jetzt. Vergiss das nicht." „Du hast ja Recht. Ich verliere die positiven Dinge viel zu schnell aus den Augen, wenn dann doch mal wieder was Blödes passiert." „Ich weiß. Und das ist okay. Ich bin ja da, um dich an die guten Dinge zu erinnern." lächelte Riku. „Was würde ich mir ohne dich tun." schmunzelte ich, woraufhin er lachte.
Etwas später waren wir dann an unserem Ziel angekommen. Und dann konnte das Rodeln auch schon beginnen.
Immer und immer wieder rodelten wir den Berg hinunter, wobei die Kids total Spaß hatten. Aber auch ich konnte mal kurz abschalten und einfach mal die Zeit genießen. Aber gerade für die Kinder freute es mich, dass sie so ausgelassen sein konnten. Gute 2 Stunden waren wir weg und machten uns dann langsam aber sicher wieder auf den Rückweg. Leevi und Mia waren so ausgepowert, dass wir sie auf den Schlitten zurück zum Mökki zogen.
Als wir dann wieder dort angekommen waren, machten es sich die Kids direkt auf dem Sofa unter Decke bequem. Sie waren immer noch total geschafft. Leevi schaffte es noch Samu aufgeregt vom Rodeln zu erzählen, aber kurze Zeit später war er auf dem Sofa eingeschlafen, genau wie Mia. Mit Finn auf dem Arm kam Samu dann zu Riku und mir in die Küche und setzte sich zu uns.
„Na ihr, anscheinend war's ein richtig toller Ausflug." sagte er lächelnd. „War's wirklich. Die beiden hat so viel Spaß..." „Und wir auch." schmunzelte Riku. „Das stimmt." lachte ich.
„Das freut mich." „Und wie war's hier? War alles gut?" „Ja, wir haben's uns hier gemütlich gemacht, oder Finn?" Der Kleine gluckste nur fröhlich, was mich lächeln ließ. „Schön." antwortete ich ihm und streichelte ihm dabei liebevoll über seine stoppelige Wange.
Auch er fing dabei an zu lächeln und küsste mich dann. „Ich würde dann später auch so langsam mal wieder nachhause fahren. Laura braucht mich." sagte Riku kurz darauf zu uns. „Mach das. Du bist eh schon viel zu lang hier, dafür, dass du deine kranke Mäuse zuhause hast." antwortete ich ihm. „Ich war doch gerne hier. Und wenn was ist, dann ruft an, ja?" „Ja. Und wir sehen uns ja ein ein paar Tagen schon wieder." „Bei deiner Hochzeit." fügte Samu schmunzelnd hinzu.
„Ja...Verrückt." „Das wird so schön. Wie aufgeregt bist du von einer Skala von 1-10?"
„12." antwortete Riku lachend. „Aber positiv aufgeregt." Wir quatschten noch eine Weile über die bevorstehenden Hochzeit, bis sich Riku dann gegen Abend auf den Rückweg machte.

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