105.Kapitel

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Ein paar Tage vergingen und heute war der Tag gekommen, an dem Samu seinen Termin bei der Suchtberatung hatte. Er war total nervös, ich wusste ja auch wie sehr er sich für dieses Problem schämte. Er hatte die Nacht über kein Auge zubekommen, sich nur hin und her gewälzt und war auch total nassgeschwitzt am Morgen. Als er bemerkte, dass ich auch wach war, rückte er direkt zu mir rüber und legte seinen Arm um mich, während er sein Bein über meine schwung und sich an mich klammerte. „Guten Morgen mein Schatz." schmunzelte ich und kraulte seinen Rücken.
„Morgen..." „Hast du überhaupt mal geschlafen diese Nacht?" „Geht so..." nuschelte er an meine Brust. „Kannst du heute mitkommen?" fragte er mich dann leise, aber ohne mich anzugucken. „Willst du das? Meinst du nicht es ist besser, wenn du da alleine hingehst?" „Nein...Das schaff ich nicht allein."
„Aber was soll ich denn sagen?" „Nichts, du sollst einfach nur da sein..." „Okay." lächelte ich. „Aber ich glaube du malst gerade den Teufel an die Wand Schatz. Das wird nicht so schlimm wie du denkst. Die Frau hat täglich mit Alkoholikern oder Drogenabhängigen zu tun, du brauchst dich definitiv nicht zu schämen. Das ist Quatsch." „Trotzdem..."
„Alles wird gut, glaub mir." „Ja...Ich könnte mir trotzdem was Schöneres für den Tag vorstellen." „Das ist klar. Aber du weißt wofür du das tust." „Für euch." „Und für dich Samu."
„Ja..." „Kein halbherziges ja. Du tust es für dich." „Für mich und für euch. Küsst du mich jetzt?" „Schon wieder genug geredet?" lachte ich. „Für morgens ja..." schmunzelte er, bevor wir uns küssten. „Fliegen wir in den Urlaub?"
„In den Urlaub?" „Ja. Ich muss hier mal raus..." „Wohin willst du?" „Irgendwo wo Sonne und Meer ist...Kapstadt wäre wirklich toll...4 Wochen oder so." „4 Wochen? Samu, das geht nicht. Euer Album kommt in 2 Wochen und dann bist du fast nur noch weg wegen der ganzen Promotion."
„Ich weiß..." „Aber lass uns das im Kopf behalten. Ich würde es schön finden vor der Tour." „Ja?" „Ja." Er fing an zu grinsen und schon lagen seine Lippen wieder auf meinen.
„Am liebsten würde ich den ganzen Tag hier liegen bleiben...Nur wir zwei...und die Kinder."
„Dann wird's aber wieder eng." „Egal. Euch 4 kann ich gar nicht eng genug bei mir haben." lächelte er. „Baby..." „Ist einfach so...Aber nochmal ein anderes Thema. Ich hatte drüber nachgedacht umzuziehen." „Umziehen? Wohin und warum?" „Naja...jetzt mit 3 Kindern ist es hier doch langsam ziemliche eng. Ursprünglich war's ein Kinderzimmer, jetzt 3. wir haben weder ein Arbeitszimmer, noch ein Gästezimmer. Außerdem hätte ich gerne einen größeren Garten und vielleicht auch eine größere Sauna, vielleicht ein Pool im Garten?"
„Aber schon hier in Helsinki?" „Ja klar. Oder Randgebiet, muss man schauen wie der Markt momentan ist. Was denkst du?" „Naja ich weiß nicht. Ich fühle mich hier total wohl und auch die Lage ist toll...Andererseits...Es ist schon recht eng hier geworden...Wir können schauen, aber dann muss es mich schon umhauen."
„Aber, dass wir uns umgucken ist okay?" „Ja, das können wir gerne machen, aber lass uns das ist Ruhe machen. Das hat ja auch keine Eile." „Nein, hat es nicht." lächelte er und gab mir erneut einen Kuss, bevor die Tür aufging und Leevi weinend reinkam. „Was ist los Maus?" fragte ich ihn sofort besorgt, bevor ich aufstand und zu ihm ging. „Bauch Aua." schluchzte er. „So doll?" „Jaa..." „Wie lange schon? Bist du davon aufgewacht?" „Ja."
„Komm mal her, du kommst erstmal mit ins Bett." sagte ich zu ihm und legte ihn neben Samu. „Geht Magen Darm rum?" fragte mich Samu, während er Leevi über die Stirn strich.
„Weiß ich nicht." „Er ist auch ganz warm. Fieber wahrscheinlich auch." „Oh nein..."
„Das tut so doll weh..." Und dann musste er sich auch schon auf Samu übergeben. „Papa..."
„Alles gut Großer. Komm mal mit." Er nahm ihn auf den Arm und ging mit ihm ins Bad, bevor sich dann auch Finn zu Wort meldete.
Während Samu also im Bad mit Leevi beschäftigt war, stillte ich unseren Kleinen und wechselte seine Windeln. Als das erledigt war, guckte ich erstmal nach Mia. Sie war auch gerade wach geworden und freute sich Finn und mich zu sehen. „Mama, Inn!" grinste sie und kam mit ihren vollkommen zerstrubbelten Haaren auf uns zu. „Guten Morgen Süße. Du siehst ja noch ganz müde aus. Hast du gut geschlafen?" Sie schüttelte nur den Kopf, während ich mich zu ihr hockte und sie sich an mich schmiegte. „Eevi?" „Leevi ist bei Papa und fühlt sich nicht so gut." „Aua?"
„Ja ganz dolle Bauch Aua." sagte ich, woraufhin sie ganz traurig guckte und losmaschierte. Ich folgte ihr ins Schlafzimmer, wo Samu mit Leevi im Arm im Bett lag. Er weinte noch immer, was mir im Herzen weh tat. So doll hatte er noch nie Bauchschmerzen, ich machte mir totale Sorgen. „Eevi." kam es von Mia, woraufhin ich sie auf's Bett hob und sie sich zu ihrem Bruder kuschelte. Ich setzte mich ebenfalls mit Finn auf's Bett und beobachtete die Situation. „Sonst fahr gleich mit ihm ins Krankenhaus Samu. Das kommt mir echt komisch vor." sagte ich leise zu ihm, wobei er auch direkt nickte. „Jetzt direkt oder noch abwarten?" „Direkt oder?" „Ja in Ordnung...Leevi, wir fahren jetzt zum Doktor, okay? Und der hilft dir damit die Schmerzen weggehen." Er nickte nur weinend, woraufhin Samu mit ihm auf dem Arm aufstand. „Schreibst du mir direkt, wenn du weißt was los ist?" „Ja, klar." Und schon waren sie weg. Hoffentlich war's nichts Schlimmes...Mein armes Baby... „Na komm Maus, wir frühstücken erstmal..."

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