Samu führte uns zu einem totalen schönen Ort. Es war eine Art Lichtung, aber höher gelegt. Von hier aus sah man über alle Bäume hinweg auf's Wasser. „Wow...Das ist ja wunderschön. Warum kenne ich diesen Platz nicht?" fragte ich Samu, während die Kinder anfingen fangen zu spielen. Er zuckte nur mit den Schultern, aber das konnte ich nicht so stehen lassen.
„Na sag schon." „Ich war mit meiner Ex oft hier. Sorry, du wolltest es wissen." lachte er.
„Waas, es gab eine Frau vor mir?" tat ich ganz erschrocken und legte meine Hand auf's Herz.
„Leider ja." „Aw Baby." grinste ich und küsste ihn liebevoll. „Alles verschwendete Zeit im Nachhinein. Jetzt wo ich weiß, dass du da die ganze Zeit irgendwo in Berlin rumgelaufen bist." „Ich liebe dich..." „Ich liebe dich mehr. Und ich liebe unsere drei Kinder, ich liebe mein Leben mit euch...Besser geht's nicht. Keine Ahnung womit ich das verdient habe. Ich war nie ein wirklich guter Mensch...Und doch wurde ich mit so einem unglaublich großen Glück gesegnet." sagte er und bekam plötzlich ganz feuchte Augen. „Samu...Hör auf dich immer so klein zu reden. Du bist ein unglaublicher Mensch...Und du hast alles Glück der Welt verdient." sagte ich und schloss meine Arme so gut es ging, mit Finn zwischen uns, um ihn. Ich wollte ihn gerade küssen, da schrie Mia los. Unser Blick ging sofort zu ihr.
Sie lag auf dem Boden, Leevi auf ihr.
„Leevi! Runter da!" Das tat er auch, half Mia aber auch direkt hoch und streichelte ihr über den Kopf. „Das wollte ich nicht!" „Alles gut, das glauben wir dir Schatz. Ihr habt ja fangen gespielt, da kann das nunmal passieren." sagte Samu zu ihm. „Komm mal her Süße, hast du dir wehgetan?" fragte ich hingegen Mia. „Nie. Auaa..." Ich guckte mir ihre Knie an und sah direkt die Blutflecken durch ihre Hose. „Oh nein...Guck mal Samu." „Halb so schlimm, alles gut. Durch die Hose kommt wenigstens schonmal kein Dreck in die Wunden. Da kommt zuhause ein cooles Pflaster drauf und dann sieht die Welt auch schon wieder anders aus." lächelte er und pustet über Mia's Knie.
„Das brennt hm?" Sie nickte und kuschelte sich ganz dicht an ihren Papa. „Also zurück?"
„Würde ich sagen. Eine Stunde sind wir ja jetzt aber eh noch unterwegs." „Ich nehm sie auf den Arm." sagte ich und hob die Kleine hoch.
„Geht das? Sonst nehme ich sie auf den Rücken." „Ne, alles gut. Aber ich komme vielleicht drauf zurück." lachte ich. Samu nahm also erstmal nur ihr Laufrad und Leevi fuhr wieder mit Fahrrad vor.Zurück beim Mökki, wurde Mia dann erstmal verarztet. Sie bekam ein Eiskönigin Pflaster auf beide Knie und war zufrieden. „Kann ich auch eins?" „Aber du bist doch gar nicht verletzt." antwortete Samu Leevi. „Trotzdem...Die sind so schön." grinste er. „Na gut, ausnahmsweise." schmunzelte Samu und klebte ihm eins auf den Arm. „Cool!"
Wir setzten uns wieder vor den Kamin und mussten uns erstmal wieder aufwärmen von der finnischen Kälte da draußen. Die Kinder kuschelte sich zu mir, während Samu seine Gitarre geholt hatte und uns jetzt ein kleines Privatkonzert gab. Mit einem Musiker verheiratet zu sein hatte schon so seine schönen Seiten. Es war so schön...Ich liebte es einfach...ihn so zu erleben, wie er darin aufging, so pur. Einfach er eben. Ich hätte ihm stundenlang zuhören und mich darin verlieren können. Wir sangen aber auch immer wieder mit, was ihm dann ein Schmunzeln entlockte.Der Nachmittag verging wie im Fluge und so war es dann irgendwann auch schon Zeit für's Abendessen. Ich bereitete einen Salat und die Art Gemüse-Fleisch-Spieße vor, während Samu den Grill einheizte. Finn hing auf meiner Brust, während mir Leevi und Mia fleißig halfen.
„Das sieht lecker aus Mama." „Das schmeckt auch lecker, und ist gesund." „Ja. Ich hab auch schon sooo Hunger." „Dann musst du Papa mal sagen, er soll den Grill schneller anmachen." sagte ich schmunzelnd zu ihm, woraufhin er auch direkt losrannte. „Mama, da?" „Das sind Maiskolben Mäuschen. Die kommen auch auf den Grill. Willst du die gleich mal probieren?"
„Ja! Elb!" „Die sind gelb, ganz genau."
„Papa ist fertig!" rief Leevi dann auch schon als er wieder zurückgerannt kam. „Ja? Dann kannst du mir bestimmt helfen, die Sachen zu Papa zu tragen?" „Ja!" Er nahm mir ganz vorsichtig eine Platte ab und ging langsam los in den Wintergarten. „Papaaaa, Essen kommt!"
„Super! Danke Großer, ich nehm dir das mal ganz schnell ab." hörte ich von nebenan und musste lächeln. Es fühlte sich gerade fast ein bisschen wie Urlaub an.Während die Sachen dann auf dem Grill waren, deckten wir noch zusammen den Tisch. Leevi half immer total gerne mit, was ich wirklich schön fand. Mal sehen wie lange diese Begeisterung anhalten würde. Ich befürchtete nicht sehr lange. „Das riecht schon so gut..." schwärmte ich, während ich Finn erneut stillte.
„Oder? Boa, ich hab so einen Hunger...Passt auf, dass ich euch gleich nicht alles wegesse." lachte Samu. „Du bist ja auch Papabär, du musst viel essen. Aber was übrig lassen Papa!"
kam es daraufhin direkt von Leevi. „Klar, das war nur ein Spaß." schmunzelte er.
Als das Essen dann fertig war, ließen wir es uns allen schmecken, es war wirklich verdammt lecker. Wir ließen uns ordentlich Zeit für's Essen, was auch mal schön war. Hier war man direkt gelassener.Nach dem Essen, räumten wir zusammen ab und dann ging es für Finn auch schon ins Bett. Kurz darauf auch für Mia. Leevi durfte noch ein bisschen mit uns aufbleiben. Wir guckten noch eine Kinderserie, wobei seine Augen dann aber auch immer schwerer wurden und Samu ihn letztendlich ins Bett tragen musste. Als er wiederkam schlug er dann vor noch in den Whirlpool zu gehen. „Hast du Lust?" „Wir haben keine Badesachen mit und es ist eiskalt draußen." „Na und? Im Wasser ist es warm genug um nackt reinzugehen. Come on. Das ist schön. Guck dir doch mal den Sternenhimmel an. Der Himmel ist total klar." Ich guckte raus und dann konnte ich auch nicht mehr nein sagen. „Na gut, überzeugt."