149.Kapitel

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Ich war wirklich froh, dass Samu es eingesehen hatte, dass die Tour unmöglich in 6 Wochen losgehen konnte. Es tat mir ja auch total leid für das ganze Team und für all die Fans, aber es wäre absolut Unmenschlich ihn in diesem Zustand loszuschicken. Wir blieben noch gute 1 1/2 Stunden und wollten Samu dann aber noch ein bisschen Ruhe gönnen. Er wollte mich jedoch nicht gehen lassen. „Kannst du noch bleiben...bitte?" fragte er mich und hielt mich am Arm fest, als ich aufstehen wollte. „Klar." „Dann lass ich euch mal alleine. Meldet euch, wenn was ist, ja?" „Machen wir." Riku ging also und ich legte mich, so gut es mit den Schläuchen ging, zu Samu. Er legte seinen Kopf auf meiner Brust ab und schloss seine Augen, während ich ihm sanft über den Kopf streichelte. „Ich liebe dich."
„Ich liebe dich mehr." nuschelte mein Mann, woraufhin ich nur lächelnd den Kopf schüttelte und ihm einen Kuss auf den Kopf gab. „Wann kann ich nachhause?" „Höchstens eine Nacht noch, meinte der Arzt zu mir. Du wurdest operiert, Schatz, da kann man nicht direkt wieder nachhause. Dafür ist das schon ganz schön früh."
sagte ich zu ihm. „Ja...Es tut mir wirklich leid...
Auch, wenn du das nicht hören willst." „Es ist alles okay..." „Haben Leevi und Mia alles mit ansehen müssen?" „Leevi hat dich als erstes im Wohnzimmer entdeckt. Mia war auch dabei. Aber ich habe sie dann direkt in ihr Zimmer geschickt. Natürlich haben sie ganzen Trubel trotzdem mitbekommen. Die Sirenen, die hektischen, lauten Stimmen, dein nach Luft schnappen und auch mein Weinen...Sowas hört man auch durch Türen." „Ja...Das ist schrecklich, Finja..." „Ja, schön war's nicht. Finn hat das natürlich nicht so wahrgenommen alles, der hat auch geschlafen, aber Mia und Leevi hat das echt mitgenommen." „Glaub ich..." sagte er, wobei ich schon wieder die Tränen in seinen Augen sah.
„Sie sollen die ganze Scheiße doch nicht mitbekommen...Wie sollen wir ihnen das erklären?" „Das weiß ich noch nicht, Samu. Das sehen wir dann." „Ich bin momentan echt ein schlechter Vater..." „Bist du nicht. Es läuft gerade nicht alles so wie wir uns das wünschen würden, aber es werden auch wieder bessere Zeiten kommen. Bisher haben die Kids aber nichts davon mitbekommen, bis eben auf den Vorfall jetzt." sagte ich zu ihm, bevor er sich noch fester an mich klammerte.
Ich blieb noch die ganze Zeit bis Samu's Eltern dann zu Besuch kamen. Und das waren doch noch gut ein paar Stunden gewesen, aber ich konnte ihn da nicht alleine lassen. Aber als Eve und Paul dann da waren, machte ich mich so langsam auf den Heimweg. Riku holte mich wieder ab, damit ich kein Taxi nehmen musste.
„Na du. Alles gut?" fragte er mich direkt, als ich eingestiegen war. „Den Umständen entsprechend. Aber ich glaube es tat Samu jetzt ganz gut, dass ich die ganze Zeit da war."
„Das glaube ich auch. Du bist seine starke Schulter, aber das weißt du ja auch." „Ja..."
„Hey, aber du weißt auch, dass du nicht immer stark sein musst, ja? Du darfst auch mal schwach sein, auch, wenn es ihm gerade so schlecht geht. Wenn's nicht geht, dann geht's nicht." sagte er zu mir, was mich lächeln ließ. Mit Riku zu reden tat immer absolut gut. Er fand genau die richtigen Worte und ich war unglaublich dankbar, dass wir ihn einen so guten Freund von uns nennen konnten. „Danke, dass du das sagst..."
„Ist ja nur die Wahrheit, Finja. Ich kenn dich doch, dir muss man öfter mal wieder sagen, dass du auch auf dich selbst achten musst. Du denkst immer viel mehr an deine Liebsten als an dich selbst." sagte er und musste schmunzeln. „Ich weiß...Ich versuche drauf zu achten." „Gut."
Als wir dann zuhause angekommen waren, kam Riku noch mit rein. Anna hingegen musste direkt los, da sie noch einen Termin hatte und wir ja sowieso schon recht spät waren. Ich bedankte mich noch bei ihr und dann war sie auch schon weg. „Mama! Endlich! Du warst soo lange weg..."
kam es mir direkt von Leevi entgegen. „Ja, ich weiß. Jetzt wurde es doch ein wenig länger. Aber wisst ihr was? Papa kommt morgen nachhause."
„Papa!" grinste Mia. „Ist Papa wieder gesund?" fragte mich Leevi hingegen. „Naja noch nicht ganz...Aber zumindest darf er aus dem Krankenhaus raus. Wir erklären euch das morgen dann mal ganz in Ruhe alles, okay?" Ich wusste zwar noch nicht ganz was wir ihnen erzählen sollten, aber man musste ja drüber sprechen. Das war ja schon ziemlich heftig für die Kinder. „Okay." „Aber macht euch jetzt keine Sorgen mehr, alles ist gut, hört ihr?" „Ja." Ich gab den beiden einen Kuss und nahm Riku dann Finn ab. „Riku, bleibst du noch hier?" „Kann ich gerne, wenn ihr das wollt." „Aber nur, wenn dir das keine Umstände macht, Rik. Du hast auch deine Familie zuhause." „Ja, alles gut. Laura ist mit den Kids eh bei ihren Eltern heute." „Okay."
Riku blieb also noch. Wir setzten uns ins Wohnzimmer, wo ich Finn erstmal absetzte.
„Guck mal, Mama. Als Anna hier war, haben wir Papa ein Bild gemalt." „Das ist aber schön, ihr zwei. Da wird sich Papa ganz doll freuen."
„Ja..." „Möchtest du nochmal über gestern sprechen?" fragte ich Leevi, da ich merkte, wie sehr ihn das belastete. „Ja..." sagte er, während sich Mia in meine Arme kuschelte. „Ich hatte ganz doll Angst, als ich Papa gesehen habe...und dann als der Krankenwagen gekommen ist und du so doll geweint hast...da hatte ich noch mehr Angst. Wir wussten ja gar nicht was Papa hat."
sagte er und kuschelte sich ebenfalls in meine Arme. „Ich weiß...Das war für uns alle ganz schlimm. Und ich wäre in dem Moment auch lieber bei euch und für dich da gewesen, aber das ging leider nicht alles gleichzeitig." „Du musstest ja auch für Papa da sein." „Genau." Wir redeten noch eine Weile darüber und ich glaube das tat ihm auch sehr gut.

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