42.Kapitel

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Finja:
Samu's Anruf gestern hatte mich absolut besorgt, auch wenn ich sauer auf ihn war. Er hatte es versprochen nicht mehr zu trinken, aber beim nächsten Problem was auftaucht, greift er wieder zur Flasche. Ich verstand es einfach nicht. Zum Glück hatte er mich wenigstens angerufen. Wer weiß wie viel er noch getrunken hätte und wie der Abend dann geendet wäre. Keiner wäre da gewesen um ihm zu helfen. Was ich von der Sache mit Stella halten sollte, wusste ich gar nicht so wirklich. Damit hatte ich mich noch überhaupt nicht auseinandergesetzt. Ich hatte ja gleich ein schlechtes Gefühl bei ihr und die Jungs, gerade Riku, ja genauso. Ich war nicht ohne Grund so gewesen. Ich wusste, dass sie etwas im Schilde geführt hatte. Einerseits war es gut, dass wir sie jetzt los waren, aber es gab wieder kein Management und wie man gesehen hat, machte Samu das mehr als nur ein bisschen fertig, verständlicherweise.
Da blieb jetzt einfach nur noch Mikko und darüber würde ich auch mit Samu reden. Es gab keine andere Möglichkeit.
Erstmal mussten wir jedoch darüber reden, dass er wieder getrunken hatte und unser Streit davor stand eigentlich auch noch offen...Ich wusste echt nicht wo mir gerade der Kopf stand. Das war doch richtig scheiße gerade...Ich war auch schon total früh wach gewesen, hatte Leevi dann in die Kita gebracht und den ganzen Morgen auf einen Anruf von Samu gewartet. Anna hatte versucht gut auf mich einzureden, aber das brachte alles nichts. Mit Mia hatte ich zwar auch genug zu tun, aber mein Kopf war immer wieder woanders.
Erst gegen Mittag kam dann der ersehnte Anruf. Ich ging sofort ran und sah meinen Mann, der total fertig aussah. War ja auch kein Wunder... „Hey..." „Hi..." „Ich hab gerade den Rückflug gebucht...Heute Abend bin ich zuhause." „Okay..." „Reden wir dann?"
„Das will ich hoffen." Er nickte und verkniff sich die Tränen, das sah ich ganz genau. „Samu." „Das ist alles scheiße Finja..." „Ich weiß." „Verzeihst du mir wenigstens diese Sache mit Stella und diesen bescheuerten Spruch? Es tut mir wirklich leid Engel...Und auch, dass ich wieder getrunken habe..." „Das war richtig scheiße Samu. Ich möchte, dass jetzt aber auch nicht über FaceTime klären. Wenn du heute Abend zuhause bist, können wir in Ruhe reden, ja?" „Ja okay." „Wir können dich auch abholen." „Das ist lieb..." „Dann bis später." „Bis später. Gib Mia und Leevi einen Kuss von mir." „Mach ich." Und dann legte ich auch schon auf. Natürlich tat er mir leid. Aber mir ging es auch nicht viel besser als ihm. Wahrscheinlich war es gut, dass er jetzt schon nachhause kam. Es war einfach der falsche Zeitpunkt um Songs zu schreiben. Das Wichtigste für mich war gerade einfach, dass er das mit dem Alkohol in den Griff bekam. Den Spruch mit Mikko, den er mir reingedrückt hatte, bereute er wohl wirklich und auch diese Sache mit Stella. Das glaubte ich ihm auch, wobei es natürlich trotzdem nicht schön war.
Nach dem Telefonat ging ich wieder raus zu Anna, die gerade mit Mia am Spielen war. „Und?" „Er kommt heute Abend heim. Und dann mal schauen..." „Ach man, das ist doch alles doof." „Ja...Ich weiß wirklich nicht was ich tun soll Anna..." „Mama!" „Ja Maus, komm her."

„Holen wir jetzt Papa ab?" fragte mich Leevi schon ganz aufgeregt als es dann am Abend soweit war. „Ja, machen wir mein Schatz." sagte ich lächelnd, während ich Mia's Schuhe zumachte. Leevi war schon fertig und so ging es dann auch los. Der Weg zum Flughafen dauerte gut eine halbe Stunde. Dort angekommen, rannte Leevi direkt los, ich konnte ihn zum Glück aber gerade noch festhalten. „Du kannst nicht einfach so losrennen Leevi. Hier sind ganz viele Leute und ich will nicht, dass du verloren gehst, hörst du?" „Ja. Tut mir leid Mama." Murmelte er, bevor wir dann zusammen losliefen. Eine Weile mussten wir noch warten, da es wohl eine kleine Verzögerung gegeben hatte und Leevi wurde immer ungeduldiger. „Wann kommt Papa denn endlich?" „Bestimmt in ein paar Minuten. Ein bisschen musst du dich noch gedulden Schatz." sagte ich zu ihm, während ich Mia auf den Arm nahm.
„Warum nimmst du Mia auf den Arm?" „Weil sie noch nicht so lange stehen kann und ich nicht möchte, dass sie auf dem kalten Boden sitzt." „Mama?" „Ja?" „Wenn Finn da ist...Habt ihr dann noch Zeit für mich?" „Natürlich haben wir das. Wie kommst du denn jetzt darauf?"
„Nur so." „Findest du Papa und ich geben euch beiden nicht dieselbe Aufmerksamkeit?"
„Manchmal nicht." „Das tut uns leid Spatz. Aber du kannst schon so viel Selbstständig und Mia noch nicht. Manchmal ist das blöd der älteste zu sein Mhm?" „Ja." „Aber wir haben euch beide...euch drei gleich doll lieb, das darfst du nie vergessen, ja?" „Ja."

„Papaaaa!" rief Leevi dann kurz darauf aus dem Nichts. Er rannte direkt los und ich ließ ihn auch. Samu war ja da. Mein Herz machte einen Sprung als ich ihn sah. Auch in den paar Tagen hatte ich ihn vermisst, auch wenn wir gestritten hatten...Er ließ seinen Koffer fallen, hob Leevi lachend hoch und drehte sich mit ihm. Auch Mia wurde unruhig auf meinem Arm als sie ihren Papa sah. Ich ließ sie also runter und dann konnte sie auch hinlaufen. Samu begrüßte sie genauso wie Leevi, wobei mein Herz natürlich aufging...Als er die Kinder dann begrüßt hatte, kam er zu mir und wusste nicht so richtig wie er sich verhalten sollte. „Schön dich zu sehen..." Ich nickte, sprang über meinen Schatten und umarmte ihn letztendlich. „Können wir jetzt gehen?" fragte Leevi dann ungeduldig, während Mia an meiner Jeans zupfte. „Ja, lass uns nachhause." Wir liefen also zum Auto und dann ging es auch nachhause. Dort angekommen, verschwand Samu dann auch im Bad, während ich seine Sachen in die Waschmaschine räumte. Den Rest konnte er selbst auspacken.
Nach Samu's Dusche aßen wir dann zusammen Abendessen. Die Stimmung war natürlich ein wenig gedrückt, aber es war okay. Anna war ja auch noch da und versuchte die Stimmung ein wenig aufzulockern. Danach guckte Leevi noch seine Sendung zusammen mit Samu, während ich Mia ins Bett brachte. Sie schlief deutlich schneller ein, jetzt wo Samu wieder hier war. Ich blieb trotzdem noch eine ganze Weile länger bei der Kleinen im Zimmer. Irgendwann musste ich dann ja aber mal wieder zurück und setzte mich noch ein bisschen zu den beiden ins Wohnzimmer, bis die Serie zu Ende war.
„Bringst du mich ins Bett Papa?" „Na klar." lächelte er, bevor sich die beiden dann auch auf den Weg machten. Gleich würden wir alleine sein...

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