143.Kapitel

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Nach dem Flug holte uns Samu's Mutter vom Flughafen ab. Sie begrüßte uns fröhlich und quetschte uns auf der Rückfahrt erstmal total aus. Leevi hatte natürlich super viel zu erzählen und auch ich unterhielt mich angeregt mit ihr.
Samu, der vorne bei ihr saß Schwieg die ganze Fahrt, was ihr natürlich auffiel. Er plapperte sonst ja auch wie ein Wasserfall. „Ist irgendwas mit dir?" fragte sie ihn also, als ich mit den Kids beschäftigt war. „Nein, ich bin einfach nur müde." murmelte er. „Bist du nicht. Lüg mir nichts ins Gesicht Samu." „Lass es Mom."
„Wir reden gleich." Ich wusste, dass Eve sich nur Sorgen machten, aber ich wusste auch, dass Samu da gleich auf keinen Fall mit ihr reden konnte. Das würde ihm absolut nicht gut tun.
Als sie also zu mir durch den Rückspiegel schaute, schüttelte ich den Kopf, um ihr deutlich zu machen, dass reden gerade keine gute Idee wäre. Sie nickte daraufhin, was ich als Zeichen sah, dass sie mich verstanden hatte. Kurz darauf waren wir dann auch schon angekommen. Wir holten die Koffer aus dem Kofferraum und schoben diese erstmal rein in den Flur. Samu ging mit den Kids in ihre Zimmer und half ihnen dort, während ich noch mit Eve im Flur blieb. Finn schlief schon wieder ganz ruhig auf meinem Arm. „Finja, was ist in Berlin passiert?" Ich zögerte kurz, erzählte ihr dann aber von den Ereignissen aus Berlin. Sie war total schockiert und hatte direkt Tränen in den Augen. „Ich dachte wirklich jetzt geht wieder alles bergauf...Ich habe es mir so sehr gewünscht..." „Ja, ich mir auch. Er hat aber direkt morgen einen Termin bei seinem Therapeuten. Und ich bin ja natürlich auch immer für ihn da, das weißt du ja. Wir bekommen das schon hin. Ganz sicher." „Ich bin so froh, dass er dich an seiner Seite hat...Das beruhigt mich total. Das kam doch auch sicher von dir, dass er damit zum Therapeuten soll, oder?" „Ja. Du kennst ihn ja...Er nimmt nicht gerne Hilfe an, aber ich habe ihn auch ehrlich gesagt, dass er da professionelle Hilfe braucht. Ich kann für ihn da sein, aber ich kann ihm bei sowas nicht helfen." „Das stimmt wohl..."
„Du, ich wollte einfach nicht, dass er jetzt nochmal über seine Panikattacke reden muss. Nicht, dass das wieder eine auslöst. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst und für ihn da sein willst, aber reden wäre jetzt gerade nicht gut gewesen. Das hätte ihn nur wieder unter Druck gesetzt." „Ja, das verstehe ich. Alles gut Finja."
lächelte sie und streichelte mir über die Schulter.
In dem Moment kam Samu dann auch wieder und umarmte mich von hinten. Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und verteilte leichte Küsse an meinem Hals. „Ich lasse euch dann mal wieder in Ruhe, ihr Lieben. Meldet euch, wenn was ist, ich bin sofort da." lächelte sie und zwinkerte Samu zu. „Danke Mama..." nuschelte er, ließ mich los und umarmte sie nochmal, bevor sie dann ging. „Willst du dich ein bisschen schlafen legen Schatz? Du siehst ganz fertig aus."
„Nein...Ich Helf dir mit den Kids. Alles auspacken...Die ganze Wäsche..." „Das schaff ich schon, ruh dich aus." „Okay..." Er streichelte Finn nochmal über die Wange, gab mir einen Kuss und lief Richtung Schlafzimmer. „Puh...Ich glaube wir gehen dann mal wickeln..." sagte ich zu Finn und ging mit ihm in sein Zimmer.
Er bekam also eine neue Windel, bevor wir zu Leevi und Mia gingen. Die beiden spielten zusammen mit Barbies, weshalb ich mich einfach dazu auf den Teppich setzte. „Wo ist Papa?"
„Papa ist ganz kaputt von dem Flug und schläft erstmal ein bisschen." „Achso." „Ich möchte gleich schonmal ein paar Klamotten von euch waschen, wollt ihr mir dabei helfen?" „Ja!" kam es gleich von Mia, Leevi hingegen wirkte nicht so begeistert. „Ich will jetzt aber spielen." „Ich meine ja auch später. Ihr könnt ja gerne noch spielen." „Okay, dann helfen wir!" „Das freut mich." „Aber hilft Finn denn auch?" „Finn ist noch zu klein, mein Großer." „Finn ist immer für alles zu klein. Finn kann nur schlafen und essen und Kaka machen." sagte er, was mich ein wenig zum Lachen brachte. „Das stimmt. Er ist ja auch noch ein Baby. Aber bald könnt ihr auch mit ihm spielen." „Ja! Das wird cool!" „Cool!" „Das glaube ich auch." lächelte ich. Eine gute Stunde spielten wir noch, bis wir uns dann an die Wäsche machten. Die Kids halfen mir, wo sie konnten und hatten sogar mehr Spaß dabei, als gedacht. Sie waren eben noch in einem Alter, in dem sie für fast alles zu begeistern waren. Dabei die ganze Zeit Finn in der Tragetasche zu haben, war natürlich ein bisschen umständlich, aber es ging.
Es dauerte natürlich alles ein bisschen länger mit den Kids, aber wir hatten ja sowieso Zeit.
Anschließend schauten wir dann einen Kinderfilm, den Leevi und Mia total mochten. Finn schlief dabei erneut in meinen Armen ein, sodass ich ihn behutsam ins Bett brachte.
Zurück im Wohnzimmer sah ich dann, wie Mia und Leevi kuschelnd auf dem Sofa lagen, was total niedlich war. „Hab ich was verpasst?" fragte ich die beiden, woraufhin Leevi mir erstmal begeistert erzählte was alles in den paar Minuten passiert war. Wir schauten den Film noch zu Ende und dann kam Samu auch irgendwann ins Wohnzimmer. „Papaa!" riefen die beiden Kleinen direkt, stürmten auf ihn zu und klammerten sich um seine Beine. „Na ihr." „Papa, wir haben gaaanz viel gespielt und dann haben wir mit Mama Wäsche gewaschen uund einen Film geguckt!" „Na das klingt ja richtig gut. Sogar beim Wäsche waschen habt ihr Mama geholfen?"
„Ja!" „Da bin ich ja richtig stolz auf euch." „Papa Schlaf?" kam es dann von Mia. „Ja, ich hab geschlafen. Aber jetzt bin ich wieder fit." „Fit!"
Er setzte sich zu mir auf's Sofa und gab mir einen liebevollen Kuss. „Hey...Alles gut?" fragte ich ihn und streichelte ihm dabei über die Wange. „Besser." antwortete er mir, woraufhin ich nickte und ihm noch einen Kuss gab.

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