39.Kapitel

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„Fuck..." fluchte ich und schmiss mein Handy dabei wütend auf's Bett. „Alles gut?
„Ernstgemeinte Frage gerade?" patzte ich sie an und setze mich erstmal. „Da tut mir leid was passiert ist." „Warum hast du mich geküsst? Sicher, dass das nur war um den Typen zu verscheuchen und sicher, dass nur noch dieses Zimmer hier frei war? Sei ehrlich zu mir Stella, anders funktioniert das nicht. Du willst unsere Managerin sein, dann musst du professionell sein und nicht so eine Kinderkacke abziehen."
„Ich weiß, aber ich will jetzt nicht drüber reden, okay?" „Stella..." „Man ich dachte einfach es wäre kein so großes Ding, wenn wir in so einem großen Bett zusammen schlafen. Da ist doch genug Platz. Und der Kuss war total spontan, ich wollte einfach, dass dieser Kerl verschwindet, ich hab nicht nachgedacht. Es tut mir wirklich leid Samu. Das ist alles blöd gelaufen, aber bitte verzeih mir das. Dieser Job ist mir wirklich wichtig." „Dann verhalte dich auch so als wäre er dir wichtig. Du benimmst dich gerade wie ein Teenie. Darauf hab ich einfach keine Lust. Klar wir müssen nicht nur ein professionelles Verhältnis zueinander haben. Ich finde es schön, wenn man sich auch privat gut versteht, aber da gibt es Grenzen. Ich bin verheiratet und bald Vater von drei Kindern. Meine Frau platzt bald vor Hormonen und dreht sowieso schon am Rad wegen dir. Ich kann Stress mit ihr grade wirklich nicht gebrauchen. Das ist schon anstrengend genug momentan." „Es tut mir wirklich leid. Ich habe Scheiße gebaut, aber ich wollte nicht, dass du deswegen Stress bekommst...Verzeihst du mir bitte?" Ich seufzte, während sie mich mit ihren Rehaugen anschaute. Wäre ein Management gerade nicht so wichtig für uns, hätte ich ihr sehr wahrscheinlich nicht so schnell verziehen, aber sie war wichtig für uns. „Na gut...Vergessen wir das. Aber in Zukunft gibt es keine Annäherungen dieser Art mehr und du machst deinen Job vernünftig, haben wir uns da verstanden?" „Ja. Danke Samu..."
„Ist okay. Ich leg mich jetzt hin, ja? War ein anstrengender Tag." Ich kramte eine kurze Shorts und ein T-Shirt aus meinem Koffer und zog mich dann im Bad um. Nur in Unterhose, wie sonst, würde ich sicherlich nicht neben ihr schlafen. Als ich wieder rauskam war auch sie bettfertig und wir legten uns mit dem größt möglichen Abstand zueinander ins Bett.
„Gute Nacht." „Gute Nacht." Ich konnte nicht direkt einschlafen, mir kreisten noch zu viele Gedanken durch den Kopf. Ich hatte Finja total wütend gemacht und sie wahrscheinlich auch total enttäuscht und traurig gemacht. Und das war ein scheiß Gefühl. Ich musste das morgen irgendwie wieder gerade biegen.

Am nächsten Morgen wachte ich dann mit mächtig Druck im Schritt auf. Ich öffnete meine Augen und sah direkt wie Stella mit ihrem Hintern genau an meiner Mitte lag.
Ich rückte direkt von ihr weg und stöhnte genervt auf. Das war einfach nur eine Morgenlatte und ganz sicher nicht wegen ihr.
Ich fuhr mir durch's Haar und setzte mich auf.
Und jetzt? Ich entschied mich für eine Dusche
und ging auch direkt ins Bad. Ich schaute noch auf mein Handy, aber hatte keine Nachricht von Finja, weshalb ich es auch wieder frustriert weglegte. Unter der Dusche holte ich mir dann auch einen runter, aber mit den Gedanken natürlich bei meiner Frau. Als ich dann fertig war, band ich mir erstmal ein Handtuch um die Hüften und putzte Zähne. Ich guckte mich im Spiegel an und stellte fest, dass ich echt mal wieder zum Friseur musste. Vielleicht würde ich mir später einen Termin für nächste Woche machen. Vielleicht würde Leevi dann auch mal mitkommen. Jetzt im Studio war's eh egal wie ich aussah. Ich dachte wieder an gestern und hielt es einfach nicht mehr aus. Ich musste Finja jetzt schreiben.

„Es tut mir leid was ich gestern gesagt habe, aber irgendwann platzt mir auch der Kragen. Du weißt, dass du keinen Grund zur Eifersucht hast. Das ist alles doof gelaufen und ich wünschte ich hätte auf dich gehört und Stella nicht mitgenommen. Ich vermisse dich...
Kuss an die Kinder und dich natürlich auch.❤️"

Ich hoffte einfach, dass Anna zuhause gut auf sie einreden würde und sie ein wenig beruhigen konnte. Ich wollte doch nicht mit ihr streiten, das war einfach beschissen. Und vor allem wollte ich mich auch bei Leevi und Mia für gestern entschuldigen. Gerade Leevi hatte das ja wohl total mitgenommen, was ich mir bei ihm auch gut vorstellen konnte. Ich weiß nicht wie ich das überhaupt vergessen konnte...
Ich hätte mit vieles ersparen können...
Hoffentlich antwortete mir Finja überhaupt.
Ich war schon wieder total in Gedanken, da öffnete Stella die Tür. „Sag mal kannst du nicht anklopfen?" „Sorry, ich hab dich nicht gehört."
„Wo hätte ich denn sonst sein sollen? Ich hätte nackt sein können." „Du hättest ja auch abschließen können." sagte sie zu mir und klar, irgendwie hatte sie ja auch Recht. „Ja...Sorry.
Finja hat sich noch nicht wieder gemeldet, meine Laune ist dementsprechend." erzählte ich ihr und zog mir mein Shirt über.
„Und das wegen mir..." „Nicht nur wegen dir.
Würdest du jetzt nochmal kurz rausgehen? Ich würde mir gerne eine Hose anziehen."
„Achso ja klar." Sie ging also wieder und ich machte mich schnell fertig. Danach ging sie dann ins Bad und ich setzte mich mit meinem Handy und Zigaretten auf den Balkon.
Die Zigaretten halfen ein bisschen um runterzukommen, aber so'n Bier wäre auch ganz nett gerade...Streit war ja an sich schon scheiße, aber wenn man auch noch so weit weg voneinander war, war es nochmal beschissener. Als mein Handy dann plötzlich klingelte, ging ich sofort ran. Finja.

Never Let Go Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt