Abends facetimete ich dann mit Samu und unseren beiden Mäusen. Ich vermisste die drei...Und deshalb war es auch schön, dass wir uns wenigstens darüber sehen konnten. Gut eine halbe Stunde telefonierten wir, bis Samu die beiden dann erstmal ins Bett brachte. Das dauerte auch noch eine Weile, aber als es geschafft war, rief er mich nochmal zurück. Darum hatte ich ihn vorher schon gebeten.
„Wie geht's dir Engel?" „Nicht so gut...Samu?"
„Ja?" „Papa braucht mich hier...Ich weiß nicht wie lange ich bleibe...Lisa...naja sie hat vorgeschlagen, dass du vielleicht mit Leevi und Mia herkommen könntest für die Zeit..."
stammelte ich etwas. Ich wusste ja, dass er, wie gesagt, nicht der größte Fan von Berlin als Wohnort war und Sunrise Avenue war gerade ja auch in der Endphase vom Album, die wirklich wichtig war. „Für wie lange denkst du denn?" „1 - 2 Monate vielleicht, ich weiß nicht..." „Puh...Ich will dir nicht vor den Kopf stoßen Süße...aber das ist echt lang...Ich werde noch viel im Studio sein, das wird sowieso schon schwierig, wenn ich hier alleine mit den Kindern bin...Ich verstehe, dass du gerade nicht weg möchtest von deinem Papa, aber das ist nicht so einfach...Außerdem bist du in 2-3 Monaten hochschwanger, dann können wir nicht mehr zurückfliegen." Ich weiß...Ich brauche dich aber hier..." sagte ich und musste dabei anfangen zu weinen. „Finja...Nicht weinen...Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll Süße...Ich wäre gerade gerne bei dir, ehrlich...Was, wenn wir vielleicht für eine Woche kommen?" „Ja...Besser als nichts..." „Dann machen wir das so.
Bekomm ich wenigstens ein kleines Lächeln?"
Ich zwang mich dazu ihn zur Liebe. „Willst du reden?" „Nein...Ich möchte einfach nur in deinen Armen liegen..." „Ich gucke gleich direkt nach Tickets, ja? Alles wird gut Engel."
„Ja...Nehmt direkt den nächsten Flug..." „Ja, ich kümmer mich drum. Ich denke mal morgen werden wir da sein, ja? Bis dahin hältst du durch?" „Ja..." „Ich liebe dich Süße." „Ich dich auch...Kannst du dran bleiben bis ich einschlafe? Wir müssen auch nicht reden..."
„Ja, ist okay. Soll ich vielleicht ein bisschen Musik machen? Meinst du das hilft ein bisschen?" „Ja, das wäre toll..." Er ging also runter ins Studio und spielte mir bestimmt eine halbe Stunde Songs vor, bis ich dann einschlief. Wahrscheinlich hätte er das noch viel länger für mich getan, aber es beruhigte mich so ihn spielen zu hören, dass ich einfach einschlief. Ich war wirklich froh, dass ich ihn noch angerufen hatte und mit ihm hatte reden können, wenn auch nur ein bisschen und auch wenn er nicht so begeistert gewesen war.Samu:
Bis Finja eingeschlafen war und auch noch ein bisschen länger machte ich Musik und beobachtete sie dabei genau. Sie sah absolut nicht gut aus und ich machte mir wirklich Sorgen nach diesem Anruf. Aber wie sollten wir das jetzt regeln? Für längere Zeit nach Berlin war einfach keine Option. Ich beschloss meine Mutter anzurufen, einfach um mit jemanden darüber zu reden. Riku wollte ich nicht stören, der war momentan genug belastet mit der kleinen Svea. Meine Mutter kam sogar direkt vorbei, worüber ich auch wirklich froh war.„Was ist denn los mein Schatz? Du hast dich nicht gut angehört am Telefon." kam es von ihr, nachdem wir uns ins Wohnzimmer gesetzt hatten. „Ich hab doch gerade mit Finja gefacetimed und ihr ging es echt beschissen...Ich fliege jetzt morgen auch zu ihr, weil sie so fertig war und unbedingt wollte, dass wir kommen. Ich möchte Leevi und Mia aber am liebsten hier lassen." „Tu das. Ich nehme die beiden zu mir. Das ist gar kein Problem." „Wirklich nicht?" „Nein. Flieg lieber alleine hin." „Ja...Am liebsten möchte sie für längere Zeit bleiben, wir haben ja auch noch die Wohnung dort...Aber das ist doch eine Schnapsidee oder? Sie darf bald gar nicht mehr fliegen und dann? Dann müssen wir bis nach der Geburt dort bleiben und das ist absolut keine Lösung, finde ich. Oder ist das egoistisch?" „Das ist es überhaupt nicht Samu.
Ich verstehe dich total. Und im Endeffekt kann man ja auch nicht viel tun, auch nicht, wenn man dort ist. Aber ich verstehe Finja natürlich auch. Klar möchte sie jetzt nicht weg. Aber ich würde nochmal ganz in Ruhe mit ihr reden und ihr deinen Standpunkt erklären. Wie lange willst du denn bleiben?" fragte sie mich und legte ihre Hand auf mein Bein. „Eine Woche...Und dann möchte ich sie auch eigentlich wieder mit nachhause nehmen. Keine Ahnung, ob das was wird...Ich hoffe es einfach. Es ist besser für uns alle...Ich kann hier gerade gar nicht länger weg...Das Album muss fertig werden...Und ich werde sie da auch nicht alleine lassen." „Nein, das geht auch nicht. Aber wie gesagt, rede mit ihr, ganz ruhig und ohne Vorwürfe. Du musst da ganz sensibel rangehen." „Ja...Ich hoffe einfach, dass es Thomas bald wieder besser geht. Wer weiß was ist, wenn er doch ein Pflegefall bleibt. Was wenn Finja das zu sehr runterzieht? Sie hat sich schonmal selbst verletzt...die Narben bleiben...Ich hab einfach Angst um sie..."
„Das glaube ich dir...Wir müssen jetzt alle zusammenhalten. Und wenn du sie wieder mit nachhause gebracht hast und viel weg bist, dann komme ich natürlich auch mal vorbei und schaue nach ihr." „Danke...Du bist die Beste, weißt du das?" Sie lächelte nur und drückte mir einen Kuss auf die Wange auf.
„Ich hoffe sehr, dass alles wieder gut wird Samu. Aber ihr habt schon so viel zusammen gemeistert, auch das übersteht ihr jetzt, das weiß ich." Ich nickte und schloss sie fest in meine Arme. „Ich hab dich so lieb...Keine Ahnung was wäre, wenn dir so etwas passiert wäre..." „Ich hab dich auch lieb. Und darüber wollen wir gar nicht nachdenken hm?" „Ja..."