71.Kapitel

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Finja:
Eve und die Kinder blieben noch recht lange, bis es dann langsam Schlafenszeit war. Mia war ganz müde von den neuen Eindrücken. Leevi hingegen war voll und ganz auf seinen Bruder konzentriert. Er wollte ihn gar nicht mehr loslassen und dementsprechend auch nicht nachhause. „Es wird langsam Zeit Großer. Das war für uns alle ein ganz anstrengender Tag. Mama und Finn wollen jetzt auch schlafen und dann können wir sie morgen wieder besuchen, ja? Jetzt ruhen wir uns erstmal alle aus."
„Neein. Kann ich nicht hier bleiben?" „Wir brauchen wirklich ein bisschen Ruhe Maus. Fahrt ihr mit Papa nachhause und dann kommt ihr gleich morgen nach der Kita wieder, ja?" „Ja...Tschüss Finn...Ich hab dich ganz doll lieb." sagte er und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, was unglaublich süß war. „Bis morgen meine Engel...Hoffentlich wird's eine ruhige Nacht." sagte Samu zu mir, bevor er mich liebevoll küsste. „Bestimmt. Bis morgen. Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch." Kurz darauf waren die 5 dann auch weg und ich war alleine mit Finn. Auch wenn es schön gewesen war, unsere Mäuse hier zu haben und auch dass Eve da war, hatte mich gefreut, aber es war auch schön jetzt alleine zu sein und mal ein bisschen Ruhe zu haben. Ich war total kaputt, wollte aber auch noch nicht schlafen. Ich wollte die Zeit zu zweit mit Finn noch ein wenig genießen. So richtig fassen, dass wir jetzt dreifache Eltern waren, konnte ich noch nicht. Das war jetzt alles viel zu schnell und viel zu plötzlich passiert. Auch wenn es stressig gewesen war, war ich froh, dass ich die Geburt jetzt doch so schnell hinter mir gehabt hatte und die Schmerzen sich nicht so lange gezogen hatten wie bei den vorherigen Geburten.
Mein Blick war auf Finn gerichtet, er schlief ruhig auf meiner Brust, während ich ihm leicht über den Rücken streichelte. Dieses Gefühl war einfach immer wieder unbeschreiblich. Jetzt waren wir endlich vollständig. Für mich war die Familienplanung jetzt wirklich abgeschlossen. Ich war schon total gespannt und aufgeregt wie die nächste Zeit werden würde. Leevi war ja schon ganz vernarrt in Finn, da mussten wir ein bisschen drauf achten, dass er Mia jetzt nicht so außen vor ließ. Aber ich denke mal wir würden uns relativ schnell zusammen einspielen. Was ein bisschen doof war an der Frühgeburt war, dass Samu im Dezember noch ziemlich viele Termine hatte, was Promo anging und er deshalb jetzt viel unterwegs sein würde, was natürlich schade war. Andererseits war ich froh, dass er jetzt noch zuhause gewesen war. Davor hatte ich nämlich auch total Angst gehabt, dass er nicht da sein würde, wenn unser kleiner Mann zu Welt kam.
Ich war auf jeden Fall gespannt wie wir das alles regeln würden, aber das würde schon klappen. Daran wollte ich gerade noch gar nicht denken.

Ich hatte gerade nochmal meine Augen geschlossen, da war Finn auch schon wieder hungrig. Beim Stillen saugte er doch ganz schön fest, da hatte einer einen ordentlichen Appetit. Das hatte er wohl von seinem Papa.
Trotzdem genoss ich es, das Stillen war ja auch sehr wichtig für die Bindung. Direkt danach schlief der kleine Mann aber auch schon wieder ein. Ich bekam später auch nochmal Besuch von meiner Hebamme und dem Arzt und legte Finn dann ins Bett. Danach legte ich mich dann selbst wieder hin und rief Samu noch per FaceTime an. „Hey Süße, alles gut?"
fragte er mich ein wenig besorgt. „Ja, alles gut. Ich wollte nur deine Stimme hören. Ich hab Finn gerade ins Bett gebracht und jetzt bin ich hier ganz alleine im Bett." sagte ich, was ihn schmunzeln ließ. „Ich dachte schon es wäre etwas...Puh. Ich komme morgen früh direkt wieder, versprochen. Die 2 Nächte wirst du überstehen Engel." „Ja, ich weiß, aber zuhause ist's nun mal am schönsten. Aber ich bin überglücklich, dass Finn jetzt da ist, auch wenn's ein bisschen zu früh ist." „Ich auch. Ich hatte auch nochmal mit Leevi geredet, dass er nicht ganz so besitzergreifend ist. Aber es war ja auch süß, er ist einfach total stolz. Jetzt bekommt er das ja noch viel bewusster mit als bei Mia's Geburt." „Ja, es war total niedlich. Aber schön, dass du nochmal mit ihm gesprochen hast." „Ja, das lag mir noch auf dem Herzen. Hast du die Ruhe denn noch genossen?" „Ja, es war schön die Zeit nur mit Finn zu haben. Vorhin war's ja schon ganz schön viel Trubel. Ich denke mal ich schlafe gleich auch, ich bin total geschafft und es kann nicht lange dauern, da hat Finn wieder Hunger." „Ja, an die kurzen Nächte müssen wir uns erstmal wieder gewöhnen." lachte Samu.
„Ja...Ach mal schauen, das bekommen wir hin." „Ja na klar. So richtig ist es bei mir auch immer noch nicht angekommen, dass wir jetzt zu 5. sind. Als wir zuhause waren, flossen auch nochmal ein paar Tränen." sagte er, was mich lächeln ließ. „Du bist süß, echt...Bei mir aber auch. Ich freue mich schon, wenn wir nachhause können. Stellst du das Bett denn noch in unser Zimmer erstmal?" „Ja, mache ich. Ist sonst alles gut bei euch?" „Ja, der Arzt war ja auch gerade nochmal hier, ist alles super." Wir redeten noch eine Weile, bis ich mich dann aber wirklich schlafen legte.

Natürlich war ich in der Nacht noch ein paar Mal wach, so richtig ausgeschlafen war ich am nächsten Morgen also nicht, aber das war nicht schlimm. Das wusste man ja vorher. Samu und Mia kamen direkt nachdem sie Leevi bei der Kita abgesetzt hatten. Ich freute mich total als es an meiner Tür klopfte und die beiden strahlend reinkamen. Ich hatte Finn schon wieder zu mir ins Bett geholt und damit war er auch ganz zufrieden. „Guten Morgen ihr zwei Süßen." sagte Samu grinsend und gab mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich Finn widmete. „Guten Morgen, schön, dass ihr da seid." lächelte auch ich, während ich Mia hochhob. „Mama! Baby!" quietschte sie ganz aufgeregt und patschte etwas zu doll auf Finn's Wange, woraufhin er zu weinen begann und sie ganz verwirrt von mir zu Samu guckte. „Das war ein bisschen doll Mäuschen, da musst du ein bisschen vorsichtiger sein, sonst tut das Finn weh." sagte mein Mann zu ihr, während ich Finn beruhigte. „Aua?" „Ja, das macht ihm sonst aua. Aber das kann mal passieren, das wusstest du ja nicht." sagte er ruhig zu ihr und gab ihr einen Kuss.

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