Finja:
Der Vormittag verging dann wie im Fluge. Samu war mit seiner Schwester schon auf der Suche nach einer Wohnung, während ich mit den Kids beschäftigt war und nebenbei auch noch ein wenig aufräumte. Mittags kochten wir dann alle zusammen, was auch total schön war.
Heute Abend hatte Samu noch einen Termin in einer finnischen Talkshow, wo die Jungs dann auch noch einen Song spielen würden. Bis dahin wollten wir uns aber einen entspannten Nachmittag machen. Sanna war mittlerweile zu Miikka und den Mädels gefahren und wir 5 hatten uns mal wieder dazu entschlossen einen Spaziergang zu machen. Tatsächlich machten wir das so gut wie jeden Tag, egal wie das Wetter war. Samu war jedoch seit gut einer Stunde irgendwie komisch, das hatte ich direkt gemerkt. Er hatte jedoch nichts gesagt, aber wir hatten ja auch noch nicht die Zeit zu zweit gehabt. Als wir dann aber am Spielplatz angekommen waren und Mia und Leevi im Sand spielten, nutzte ich den Moment und sprach Samu darauf an. „Ist alles in Ordnung bei dir?" „Ja." „Du wolltest ehrlich sein. Ich kenne dich Samu." „Mikko hat vorhin eine Anfrage für mich bekommen." „Muss ich dir alles aus der Nase ziehen? Wofür eine Anfrage?" „Für The Voice." „Okay. Und was denkst du darüber?" „Weiß nicht. Hört sich schon cool an...Sie wollen mich mit Rea auf einem Doppelstuhl. Aber die Tour ist im April, dann noch die ganzen Shows im Sommer und schon Ende August würde der Dreh für die Blinds losgehen. Das wäre super viel Stress und ich weiß nicht, ob mir das so gut tut...
Und ich wäre dann ja auch wieder so viel weg..." „Aber du hast Lust drauf?" „Ja, schon..." „An sich würde ich sagen, dann mach es. Dann wird das halt mal ein sehr anstrengendes Jahr, aber ich weiß auch nicht, ob dir das so gut tut. Wenn du jetzt zusagst, kannst du ja auch nicht mehr absagen, wenn du jetzt zum Beispiel im Sommer merkst, dass dir das zu viel ist. Bis wann hast du denn Zeit mit der Entscheidung?" fragte ich ihn, während ich ihm über sein Bein streichelte. „Einen Monat." „Okay, dann musst du es ja nicht jetzt sofort entscheiden." „Ja, aber in 4 Wochen werde ich mir auch nicht sicher sein." „Hör auf dein Herz Schatz. Ganz ehrlich, ich will dir da nicht so sehr reinreden, dann bin ich nachher die Böse." „Bist du nicht. Was denkst du?" „Du machst doch im Endeffekt eh das was du möchtest Baby. Es würde dir sicher Spaß machen und um mich müsstest du dir keine Sorgen machen. Ich würde das mit den Kids schon alles hinbekommen, aber ich würde sagen dann bleibe ich dieses Mal zuhause mit ihnen und wir gehen nicht nach Berlin für die Zeit. Da haben wir so wenig Ruhe, das ist mir eigentlich echt zu stressig. Dann müsstest du pendeln für die Zeit. Mach dir einfach nochmal Gedanken, die werde ich mir auch machen und dann sprechen wir nochmal darüber, in Ordnung?" „Ja." antwortete er mir und gab mir einen Kuss. Natürlich war ich nicht total begeistert über dieses Angebot, aber wenn er das machen wollte, war ich die Letzte, die ihm das verbieten würde. Und vielleicht würde es ihm ja auch gut tun, gerade mit Rea zusammen. Mal schauen, ein bisschen Zeit war ja noch. Erstmal stand die Tour im April an.
„Papa, Mama! Guck mal, was wir gebaut haben!" kam es dann auf einmal von Leevi. „Wow, das ist ja eine riesige Sandburg. Super habt ihr das gemacht." antwortete ich ihm lächelnd. „Grooß!" rief Mia euphorisch. „Ja, ganz groß." Sie kam auf uns zugerannt und wollte dann zu mir auf den Schoß. „Hoch."
Ich nahm sie also hoch und setzte sie auf meinen Schoß, woraufhin sie zufrieden grinste.
Während sie sich an mich kuschelte, schloss ich meine Arme um sie und guckte dabei in den Kinderwagen, wo Finn gerade schlief. „Er ist eine richtige Schlafmütze." „Beim dritten haben wir Glück gehabt." schmunzelte Samu.
„Glück!" „Ja, Mia, Glück. Wir haben mit euch allen ganz viel Glück. Und wir haben euch soo doll lieb." lächelte ich, während ich meine Nase gegen ihre stupste, was sie zum Lachen brachte. „Ich will auch auf den Schoß!" kam es dann von Leevi, der mit verschränkten Arme auf uns zu kam. Eifersucht war bei den beiden immer noch ein Thema, auch wenn sie sich so gut verstanden. „Na dann komm her Großer." sagte Samu, woraufhin er dann auch zu ihm auf den Schoß kletterte. „Können wir zuhause Saft machen?" „Ja, ich glaube wir haben noch Orangen da, oder?" fragte ich meinen Mann, der nickte. „Ja, Zitronen und Äpfel können wir da auch noch reinhauen." „Und dann wird alles gemixt!" „Ganz genau Leevi." „Wollen wir uns denn so langsam auch wieder auf den Weg machen?" „Ja, oder?" „Hause!" sagte Mia direkt, weshalb wir uns dann auch auf Weg machten. Samu nahm sie währenddessen auf seine Schultern, was bei unserem Ältesten aber wieder für Eifersucht sorgte. „Ich will aber auch Papa!" „Jetzt ist aber erstmal Mia dran. Wir können gleich mal wechseln. Aber du musst dich auch mal gedulden." „Das ist aber unfair!" „Nein, das ist nicht unfair." „Dohoch!"
„Schluss jetzt Leevi. Du hast gehört was Papa gesagt hat. Gedulde dich." Nachdem ich das gesagt hatte, schmollte er nur, aber dann war das eben mal so. Er musst auch lernen, dass er nicht immer sofort seinen Willen bekommen konnte. Er war nunmal kein Einzelkind.Zuhause angekommen, schmissen wir uns dann erstmal in bequeme Klamotten und kümmerten uns dann, wie versprochen, um unseren frischen Saft. Die Kinder halfen fleißig mit und hatten auch total Spaß dabei. „Warum bekommt Finn nichts ab?" fragte Leevi dann also wir im Wohnzimmer waren und den Saft tranken. „Für Finn ist das noch nichts, er ist noch zu klein." erklärte ihm Samu. „Finn trinkt lieber Mama's Milch." kicherte er, was uns schmunzeln ließ. „Das stimmt." „Und dann saugt er ganz doll. Schmeckt das überhaupt?"
„Na klar schmeckt das." grinste Samu, wobei er mir zuzwinkerte und ich ihm lachend gegen die Schulter boxte.