36.Kapitel

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Finja:
Ein paar Tage später stand dann Samu's Reise nach Stockholm an. Gestern hatte ich schon den ganzen Tag schlechte Laune gehabt und heute ging's mir richtig scheiße. „Finja? Ich würde jetzt gerne los." hörte ich von Samu, der schon mit gepackten Koffer und Gitarre im Flur stand. „Ja, kommen schon." antwortete ich ihm mit Mia an der Hand. Leevi kam auch mit böser Miene in den Flur gelaufen. Er wollte natürlich auch nicht, dass sein Papa jetzt eine Woche weg war, aber das würden wir schon hinbekommen. Eigentlich war eine Woche ja wirklich nicht lange, aber, wenn man es gewohnt war 24/7 zusammen zu sein, dann war es doch eine Umstellung. „Hast du alles?" „Ja."  „Gut, dann lass uns los." „Ich will nicht, dass Papa geht." „Ich auch nicht Schatz, aber wir machen uns eine schöne Woche und dann geht die Zeit ganz schnell vorbei." sagte ich zu ihm, während wir zum Auto liefen. „Da hat Mama Recht und wir können ja auch telefonieren und dann erzählen wir uns immer was wir an dem Tag Schönes gemacht haben, okay?" „Ja..."
Kurze Zeit später waren wir dann am Flughafen angekommen. Desto mehr Zeit verging, umso trauriger wurde ich und als es dann wirklich Abschied hieß, fing ich direkt an zu weinen. Wie hatten wir es am Anfang geschafft eine Fernbeziehung zu führen? Dafür war ich überhaupt nicht gemacht. Ich wusste noch ganz genau wie weh jeder Abschied getan hatte und wie viel Trost Anna mir immer hatte spenden müssen. Naja und jetzt waren halt auch noch die Hormone im Spiel, was keine Ausrede für alles war, aber dieses Mal machte mich die Schwangerschaft einfach überemotional, was für mich, aber auch für Samu ganz schön anstrengend war.
Aber was sollte man machen? Es war nun mal so und wir gingen damit ja auch ganz gut um. „Heyy!" hörte ich dann auf einmal und sah Stella. Sie nervte mich jetzt schon. „Oh hey, schön dich zu sehen." kam es direkt von Samu, der sie mit einer Umarmung begrüßte. Kurze Zeit später, Samu hatte bereits die Kinder verabschiedet,  kam er nun zu mir. „Ich werde dich vermissen..." „Ich dich auch, aber die Woche wird sicherlich schnell vergehen. Und du kannst mich jeder Zeit anrufen, egal ob's wichtig ist oder nicht. Ich nehme mir die Zeit für dich." „Du bist so süß...der beste Mann der Welt. Man, ich wollte doch nicht weinen..." „Alles gut Engel." lächelte er und streichelte mir sanft über die Wange. Und ich sah genau genau wie Stella genervt die Augen verdrehte. „Also dann...Wir sehen uns Sonntag Abend. Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch Baby...Ein Kuss noch." sagte ich woraufhin er lachen musste. „Ein Kuss." grinste er dann und küsste mich liebevoll. „Tschüss...und viel Spaß." „Danke Süße. Tröstet ihr Mama gleich?" wendete er sich dann an unsere Kinder. „Ja." kam es direkt nickend von Leevi, was mich lächeln ließ. „Gut, dann bin ich ja beruhigt." Es gab noch eine Umarmung und dann trennten sich unsere Wege. Ich guckte nochmal zurück und sah direkt wie Stella wieder dicht bei Samu war und beide am Lachen waren. Diese blöde Kuh. Sie sollte verdammt nochmal die Finger von meinem Mann lassen. Ich war schon wieder auf 180. Aber das durfte ich mir jetzt nicht anmerken lassen. „Mama?"
„Ja?" „Warum bist du so traurig? Papa kommt doch wieder." „Ja, aber ich vermisse Papa immer ganz doll, wenn er nicht da ist." „Wir können ja bei dir schlafen. Dann bist du nicht alleine." Wie süß war das bitte? „Das wäre schön, ja." „Und dann schicken wir Papa ein Bild. Dann kann er das auf das Kissen legen und dann ist er auch nicht alleine." „Das machen wir, da wird er sich freuen." lächelte ich. „Aber jetzt geht's erstmal in die Kita." „Ja!"

Nachdem ich Leevi dann weggebracht hatte, fuhr ich mit Mia zurück nachhause, wo Riku vor unsere Tür stand und wartete. „Guck mal wer uns besucht Mäuschen." „Kuuu!" quietschte sie gleich und rannte auf ihn zu. „Na du Süße." grinste er und nahm sie direkt auf seinen Arm. „Hey, was machst du denn hier?" fragte ihn lächelnd auf Englisch. Wir redeten meist in Englisch, weil ich mich doch ziemlich unsicher in Finnisch fühlte. „Ich dachte ich schaue mal nach dir nach dem schweren Abschied." schmunzelte er. „Das ist aber lieb. Lass dich drücken." Riku war einfach toll. Mit der Zeit wurde er hier wirklich zu einem sehr engen Freund für mich. Nach einer Umarmung gingen wir dann erstmal rein. „Willst du einen Kaffee?" „Gerne." Ich machte uns also erstmal einen Kaffee, bevor wir uns raus auf die Terrasse setzten. „Wie geht's dir denn jetzt?" „Es geht...Du hättest mal Stella's Blick sehen müssen als ich angefangen hab zu weinen. So nach dem Motto, was heult die olle Klette jetzt." „Ach Finja...Ich bin auch noch nicht warm geworden mit ihr, aber steiger dich da nicht so rein. Du weißt, dass Samu nur Augen für dich hat. Und du kannst so viel weinen wie du willst, lass sie doch gucken. Das kann dir doch vollkommen egal sein hm?" „Ja...Es hat mich nur aufgeregt. Es gefällt mir einfach nicht, dass die beiden jetzt alleine sind. Aber ich weiß auch, dass ich eigentlich kein Recht dazu habe eifersüchtig zu sein...Schließlich hab ich mit eurem Manager gevögelt..." „Und jetzt hast du Angst, dass er dasselbe tut?" „Theoretisch wäre es ihm nicht zu verübeln..." „Das ist totaler Schwachsinn Finja, ehrlich. Aber das weißt du eigentlich auch." „Ja...Trotzdem...Warum muss sie überhaupt mit? Er geht da doch nur zum Songwriting hin, was hat sie dann da zu suchen?" „Na sie hatte Samu wohl gefragt, ob sie mit kann um sich das einfach alles mal anzuschauen." „Ja ist klar, wohl eher um sich ihn mal genauer anzuschauen." sagte ich, woraufhin Riku lachen musste. „Wie gesagt, mir wäre Mikko auch lieber, aber Stella ist nicht so schlimm wie du es dir gerade einbildest. Hey und selbst wenn sie auf ihn steht...Du weißt genau, dass Samu sie sofort kündigen würde, wenn sie sich in irgendeiner Art an ihn ranmachen würde." sagte er, wirkte dabei aber ziemlich nachdenklich. „Ja, das Problem ist ja aber, dass er gar nicht merkt, dass sie das schon tut." „Aber ich glaube, dass du dich da ein bisschen dolle reinsteigerst. Gib Stella eine Chance." „Ja..."

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