157.Kapitel

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Am nächsten Tag machten wir uns dann auf den Weg ins Mökki. Gestern Abend hatten wir schon unsere Sachen gepackt und fuhren jetzt recht früh los. Das Auto war vollbepackt und die Kids waren voller Vorfreude. Ich saß mit ihnen hinten, Mia und Leevi rechts und links neben mir und Finn hatte ich in der Tragetasche vor meinem Oberkörper.
Wir waren ein paar Stunden unterwegs und die Kids schlugen sich wirklich gut. Klar kam ein paar mal die Frage auf, wie lange es noch dauern würde, aber ansonsten beschäftigten sie sich super miteinander.

Als wir dann angekommen waren, rannten Mia und Leevi dann aber auch direkt voller Power los.
„Ich würde jetzt erstmal Finn stillen und dann können wir ja das Auto ausräumen, oder?"
„Ich mach das mit dem Ausräumen, dann kannst du ein Auge auf die Kids haben solange."
„Okay, dann machen wir das so." lächelte ich und gab ihm noch einen Kuss, bevor ich mich mit Finn rein setzte setze und ihn stillte.
„Mama, können wir gleich baden?" „Badeee!"
kam es von Leevi und Mia. „Im See auf keinen Fall, ihr Mäuse. Es ist Winter. Aber wir können gleich in den Whirlpool, das geht. Aber erst, wenn Papa unsere Sachen ausgeräumt hat." „Okay...Wir wollen aber jetzt...oder Mia?" „Ja!" „Ja, aber ihr zwei könnt ja nicht alleine baden gehen." „Maan." „Solange könnt ihr ja noch spielen." „Ja..." Die beiden liefen also wieder los, während ich Finn weiter stillte und Samu nach und nach all unsere Sachen reinbrachte. Als das dann geschafft war, brauchte er erstmal eine Pause, weshalb er dann mit Finn ins Wohnzimmer ging und es sich dort gemütlich machte.  Ich hingegen zog mir schonmal meinen Bikini an, um mit Leevi und Mia Baden zu gehen. Auch die beiden bekamen noch ihre Badesachen an und dann konnte es auch losgehen. Die beiden waren absolute Wasserratten, weshalb es hier gerade im Sommer super schön war, aber ich fand der Whirlpool war auch eine gute Lösung für diese Temperaturen. „Weißt du was, Mama?" „Was denn?"
„Im Kindergarten hab ich Jamie geküsst." erzählte mir Leevi ganz stolz. „Ach echt? Und wie war das?" „Toll!" „Und fand er das auch?" „Ja."
„Das ist doch schön, mein Schatz." „Ja? Nicht schlimm?" „Nein, warum sollte es schlimm sein?"
„Weil Helmi geschimpft hat und gesagt hat, dass sich Jungs nicht küssen." „Das hat sie gesagt? Da musst du gar nicht drauf hören, Leevi. Okay?"
„Okay." „Ich hab dich lieb, mein Großer."
„Ich dich auch, Mama." Es schockierte mich ein wenig, dass Helmi so etwas zu ihm gesagt hatte. Klar, sie war eine ganz andere Generation, aber unser Gespräch gestern war so toll gewesen, dass ich gedacht hätte sie wäre nicht ganz so konservativ und engstirnig. Da würde ich definitiv nochmal das Gespräch suchen. Solche Aussagen gingen überhaupt nicht.
Etwas später gingen wir dann wieder aus dem Wasser raus. Nachdem wir uns wieder umgezogen hatten, gesellten wir uns zu Samu und Finn ins Wohnzimmer. „Na ihr Bademäuse."
schmunzelte Samu, woraufhin Leevi und Mia direkt zu ihm auf die Couch hüpften. Meinen Mann so mit unseren drei Kindern zu sehen ließ mein Herz direkt höher schlagen. Ich liebte diese 4 Menschen so sehr. Ich würde absolut alles für sie geben. Ich musste diesen Moment einfach festhalten und machte ein Foto. Ich schickte es in meine Familiengruppe bei WhatsApp und schrieb kurz dazu, dass wir jetzt erstmal hier bleiben würden, auf Grund unserer momentanen Situation. „Wollen wir gleich den Kamin anmachen?" „Ja, mach ich gleich." antwortete mir Samu, während er auf sein Handy schaute und sich sein Blick von jetzt auf gleich verfinsterte. Ich schaute ihn fragend an, doch er schüttelte nur den Kopf und schloss seine Augen, während sich die Kids an ihn schmusten.
Ich setzte mich auch dazu und beobachtete meinen Mann, der sich wirklich zusammenriss. Das sah ich ihm ganz genau an. „Papa, schmusi!"
kam es dann von Mia, was uns jedoch beide sehr zum Schmunzeln brachte. Das war schon sehr niedlich. „Ja, wir schmusen jetzt ein bisschen."
lächelte Samu. In seinen Augen sah ich aber immer noch, dass etwas nicht stimmte.
Trotzdem versuchte ich die Zeit jetzt erstmal mit den Kindern zu genießen. Wir würden sicherlich später, wenn sie im Bett waren, miteinander  sprechen. „Wer hat Lust auf einen warmen Kakao?" fragte ich kurze Zeit später und bekam auch nur begeisterte Antworten zurück. Ich ging also in die Küche und machte uns erstmal einen Kakao. Der Rest des Nachmittags verlief dann auch ganz entspannt. Diese Zeit als Familie war wichtig für uns und fühlte sich absolut richtig an.
Wir spielten mit den Kindern, Samu machte noch ein wenig Musik und schauten einen Film zusammen. Am Abend gab es dann Nudeln zum Abendessen. Danach brachten wir nach und nach die Kinder ins Bett. Und man merkte auch ihnen an, dass sie durchaus schon entspannter waren durch diesen einen Tag. Sie schliefen super gut ein, was wirklich schön war. Und genau das bestätigte mich, dass uns diese Zeit hier gut tun würde und es genau richtig gewesen war her zu fahren. Als Samu und ich dann alleine waren, legte ich mich in seine Arme und schloss Kurz erstmal die Augen. Samu streichelte mir durch's Haar und fing an Make you feel my love von Adele zu Summen...Unser Hochzeitssong. Ich bekam direkt eine Gänsehaut und begann zu Lächeln. Ich dachte an diesem Tag zurück und hätte anfangen können zu weinen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch nicht gewusst, was noch alles auf uns zukommen würde. Und doch hatten wir uns die ewige Liebe geschworen. Durch dick und dünn eben. Und das nach so kurzer Zeit. Lange waren wir nicht zusammen gewesen. Aber es war auch einfach Liebe auf den ersten Blick gewesen. Vorher hatte ich da nie dran geglaubt und dann war es mir passiert.
Leevi war erst 3 Monate gewesen. Jetzt war er 4. Wir hatten noch zwei weitere Kinder bekommen...Es klang alles so perfekt und doch mussten wir durch so viele Tiefen. Ich öffnete meine Augen wieder und schaute zu meinem Mann, der mich ebenfalls mit feuchten Augen anschaute. „Du bist das Beste, was mir je passiert ist, Engel..." flüsterte er fast nur noch, bevor wir uns voller Liebe küssten. „Magst du mir erzählen was in dir vorgeht?"

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