141.Kapitel

238 18 2
                                    

So gegen 11 Uhr ging ich dann nochmal ins Schlafzimmer, um nach Samu zu schauen. Meine Eltern beschäftigten währenddessen die Kids. Ich sah, dass mein Mann wohl gerade aufgewacht war und sich die Decke über den Kopf zog, als er mich im Türrahmen sah. Ohne etwas zu sagen, ging ich zum Bett, hob seine Decke an und legte mich zu ihm. Ich legte meine Arme um ihn und schwung mein Bein über seine, bevor ich sanfte Küsse in seinem Gesicht verteilte. Ich spürte wie er zu lächeln begann, was mich natürlich freute. „Guten Morgen, mein Schatz." lächelte auch ich und strich ihm ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht. „Guten Morgen..." „Wie geht's dir?"
„Geht so..." „Willst du reden?" „Ist später okay?
Können wir einfach ein bisschen kuscheln?"
„Natürlich." Genau das taten wir also. Bestimmt 20 Minuten lagen wir da schweigend, kuschelnd im Bett. Ich streichelte ihn dabei, was ihn, glaubte ich zumindest, beruhigte. Irgendwann suchte er dann meine Lippen, sodass wir uns total liebevoll küssten. Langsam schob er seine Zunge in meinem Mund, sodass es deutlich Leidenschaftlicher wurde, aber trotzdem so total sanft blieb. Kurze Zeit später zog er mich auf sich rauf, woraufhin ich, während des Küssens, immer wieder leicht über seinen Schritt rutschte. Eigentlich hatte ich hier nicht mit ihm schlafen wollen, aber ich spürte wie sehr er gerade meine Nähe brauchte und auch ich wollte es jetzt einfach. Immer inniger küssten wir uns dabei, während unsere Hände auf Wanderschaft gingen und wir langsam aber sicher unsere Klamotten verloren. „Fühlst du dich gut? Willst du das?" flüsterte ich fast nur. „Ja..." nuschelte er an meinen Hals und küsste diesen. „Gut." lächelte ich und küsste mich an seinem Körper herunter bis hin zu seinem Schritt. Ich zog ihm seine Shorts aus und verwöhnte ihn eine Weile lang, doch es regte sich nichts. „Alles okay?" „Ja, sorry...Ich glaube da passiert nichts mehr..." „Nicht schlimm." lächelte ich, kam wieder zu ihm hoch und streichelte ihm sanft über die Wange. „Können wir einfach ein bisschen knutschen?" „Ja, das können wir, Schatz." Unsere Lippen landeten erneut aufeinander, wir küssten uns total innig, was wir beide einfach nur genossen. „Ich liebe dich. Das weißt du oder?" „Natürlich weiß ich das. Ich liebe dich auch, mein Engel." „Und du würdest doch mit mir sprechen, wenn was ist oder? Das hattest du mir ja versprochen." murmelte ich. „Das habe ich nicht vergessen. Es fällt mir nur so schwer..." „Was ist los, Samu? Ich mache mir Sorgen..." „Mir geht's einfach nicht so gut..." „Aber das hat doch sicherlich einen Grund, oder nicht?" „Gestern...Als wir im Bett lagen...Da kam auf einmal der Drang hoch was zu trinken...Und ich weiß nicht warum. Sonst hatte es immer einen Grund...Ich habe mich ja nie ohne Grund betrunken...Aber gestern...Es war einfach da. Um mich abzulenken musste ich einfach los ins Studio...Das war mein einziger Ausweg." gestand er mir dann doch. „Aber...Du hast nichts getrunken dort?" „Nein. Versprochen." „Okay...Gut. Du wirktest den ganzen Tag aber schon so bedrückt. War vielleicht doch irgendwas? Vielleicht auch unterbewusst? Es muss doch was sein. Samu, du hattest gestern eine Panikattacke. Ich konnte dich kaum beruhigen." „Ich weiß nicht.
Vielleicht ist es der ständige Druck nach außen hin perfekt sein zu wollen oder zumindest so zu wirken. Jetzt auch hier bei deinen Eltern...Ich weiß wie viel sie von mir halten. Ich will niemanden enttäuschen, aber ich habe auch immer noch mit mir selbst zu kämpfen. Und trotzdem muss ich jeden Tag ein guter Vater sein, ein guter Ehemann, Freund, Bruder, Sohn, Onkel...Bandmitglied...Dieser Druck, den ich mir selber mache...das ist kaum noch auszuhalten." sagte er zu mir, wobei seine Augen schon wieder feuchter wurden. „Baby...Das wusste ich nicht...Warum hast du nichts gesagt?" „Vielleicht weil mir das jetzt auch erst so richtig bewusst geworden ist...Ich bin nicht perfekt..." „Aber das musst du doch auch nicht. Das erwartet auch niemand von dir. Ich liebe dich genau so wie du bist und unsere Kinder, Familien und Freunde auch." „Das weiß ich ja eigentlich auch, aber ich mache mir diesen Druck ja selbst. Und das kann ich auch nicht abschalten." „Und hast du darüber schonmal mit deinem Therapeuten geredet?" „Nein..." „Warum nicht? Ich bin mir sicher, dass ihr daran arbeiten könnt."
„Ja, bestimmt..." „Sprichst du darüber dann bitte mit ihm? Ich bin für dich da, das weißt du. Immer. Aber bei solchen Problemen kann ich dir nicht helfen, dafür sind professionelle Leute da." sagte ich zu ihm und streichelte ihm über die Wange. „Weiß ich doch. Ich werde es ansprechen..." „Gut. Ich weiß nicht, ob du mir das jetzt glauben kannst, aber du bist genug Samu." „Danke..." lächelte er und küsste mich erneut. „Haben die Kids irgendwas mitbekommen?" „Nein, die haben die Nacht gut geschlafen. Du hast heute halt einfach mal lange geschlafen." „Okay...gut."  „Willst du noch ein bisschen hier bleiben, oder kommst du mit?" „Ich komme mit. Aber wartest du kurz?" „Ja, klar." Er stand also auf und suchte sich erstmal seine Jogginghose und ein Shirt raus. „Was guckst du so?" schmunzelte er. „Darf ich meinen Mann nicht anstarren, wenn er halbnackt vor mir steht?" „Doch." schmunzelte er, zog sich dann aber an. „Komm nochmal her, Schatz." sagte ich zu ihm als ich aufgestanden war. Er kam zu mir, woraufhin ich ihn fest in meine Arme schloss und ruhig seinen Rücken auf und ab fuhr. „Ich liebe dich. Sehr. Vergiss das nie." „Tue ich nicht. Ich liebe dich auch mein Engel." Unsere Lippen trafen sich erneut zu einem Kuss, bevor wir uns voneinander lösten und aus der Tür gingen. Samu griff direkt nach meiner Hand. Er brauchte gerade einfach Halt, das spürte ich. Und den wollte ich ihm auch geben. Im Wohnzimmer wurde er direkt fröhlich von den Kids begrüßt, was ihn dann auch aufmunterte. Während er also von Mia und Leevi betüdelt wurde, nahm ich meiner Mutter Finn ab, da er ein wenig quengelig wirkte. Bei mir auf dem Arm entspannte er sich aber direkt.

Never Let Go Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt