20.Kapitel

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Am nächsten Morgen ließ ich Samu dann noch im Bett liegen. Das war alles ganz schön viel für ihn momentan. Ich machte die Kinder ganz normal wie immer fertig und brachte Leevi dann in die Kita, Während Anna hier blieb mit Mia. Danach frühstückten wir dann mit Mia.
Samu stand so gegen 9 auf und machte sich dann auch erstmal etwas zu Essen und ziemlich starken Kaffee. „Hast du gut geschlafen?" fragte ich ihn, während ich mich mit Mia auf dem Schoß zu ihm setzte. „Ja, ich bin ja direkt weggenickt gestern. Danke, dass du mich hast schlafen lassen." lächelte er und küsste mich sanft. „Gerne du Schlafmütze. In dem Alter braucht man ja langsam den Schönheitsschlaf." sagte ich schmunzelnd.
„Ey!" kam es direkt empört von ihm, was mich zum Lachen brachte. „Sei du mal ruhig mit deinen süßen 30." „Bei mir kommen auch die ersten Falten, aber du wirst vielleicht bald grau." „Also jetzt geht's ja los!" prustete er los und schubste mich an der Schulter fast vom Stuhl. „Vielleicht sind sie ja schon grau, aber ich weiß es nicht, weil du eh immer aufhellen lässt." „Du freches Ding." grinste er und streckte mir die Zunge raus. „Spaaß, und selbst wenn, du bist immer wunderschön." „Jetzt schleim nicht." sagte er ernst, musste dann aber auch lachen.

„Schatz?" kam es eine Weile später von ihm als wir draußen im Garten saßen. „Ich wollte jetzt mit Mia zu Sami fahren." „Jetzt direkt? „Ja jetzt gleich." „Sicher, dass du Mia mitnehmen willst?" „Ich will ihn jetzt auch nicht in Watte packen Finja. Er kann ja jetzt keinen Kindern aus dem Weg gehen. Und dann hast du mal ein bisschen kinderlose Zeit. Ich weiß, dass du oft alleine bist momentan, wegen dem Album... „Das ist lieb von dir Baby, aber das musst du nicht machen, alles gut." „Ich mache es aber gerne. Und heute Nachmittag dann zur Theraphiestunde?" „Ich hatte überlegt heute abzusagen, dass wir ein bisschen Zeit für uns haben. Und einmal die Woche reicht ja mittlerweile auch oder?" „Ja, finde ich auch. Kannst du dann ja gleich regeln, wenn du eh anrufst oder?" „Ja, mach ich." „Mama?Papa?kam es dann von Leevi. „Ja?" „Wann holen wir einen Hund?" Samu guckte lachend zu mir als ich daraufhin seufzte. „Ein Hund ist zu viel Arbeit mein Schatz, das geht wirklich nicht. Vielleicht wenn ihr älter seid." „Mannooo!"
„Vielleicht eine Katze?"kam es dann von Samu.
„Ja!" „Ich weiß nicht...Das müssen wir ja nicht jetzt entscheiden." „Ich hatte schonmal Katzen, die sind doch pflegeleicht Engel." „Ich überleg's mir, aber wahrscheinlich überredet ihr mich sowieso..."

Samu:
Etwas später, bei Sami angekommen setzten wir uns erstmal in den Garten. Er sah wirklich scheiße aus, was aber auch verständlich war. „Wie geht's dir?" „Beschissen Samu. Einfach beschissen." „Ich verstehe, dass dich das fertig macht, wirklich. Aber warum lässt du Anna einfach gehen hm? Sie versteht es nicht, keiner versteht es. Sie wird dir doch wohl gesagt haben, dass ihre Liebe stärker ist als der Wunsch nach Kindern?" „Ja, hat sie...Aber was wenn sie das jetzt denkt, es aber irgendwann bereuen wird? Ich kann das nicht verantworten...Warum ich Samu? Warum kann ich keine Kinder bekommen? Mein fucking Sperma ist so schlecht, dass wahrscheinlich selbst eine künstliche Befruchtung nicht funktioniert." „Das ist so unfair...Aber ihr dürft jetzt nicht aufgeben Sami. Ihr seid ein Team und ihr müsste diesen Schmerz gemeinsam überwinden. Und nicht alleine. Wärst du nicht so kalt zu ihr gewesen, würde sie jetzt nicht vorübergehend bei uns wohnen. Warum lässt du sie nicht Teil haben an deinen Gedanken und deinen Ängsten?"
„Weil ich es selber erstmal verarbeiten muss Samu." „Das kannst du doch aber auch mit ihr. Ihr seid verheiratet, es gibt kein ich und du mehr, es gibt nur noch ein wir. Du solltest nochmal mit ihr reden." „Paa da!" kam es dann von Mia, die auf einen Vogel zeigte. „Ja, da ist ein Vogel Mäuschen. Der ist schön hm?"
Sie kicherte und versuchte dann von meinem Schoß runter zu kommen.
„Willst du runter?" „Ja!" Ich half ihr also und dann lief sie fröhlich und vor allem neugierig durch den Garten.
„Denk über meine Worte nach Sami."
„Ja...Weißt du es tut nur so weh...Finja und du bekommen schon das dritte Kind...Ich gönne es euch so sehr, aber zu wissen, dass wir das nie haben können...Das macht mich fertig. Und ich will Anna diesen Schmerz nicht antun...Vielleicht findet sie jemanden anderen, der ihr das geben kann."
„Laber doch keinen Mist, sie will doch nur dich. Checkst du das? Ich kann mir nicht annähernd vorstellten wie es ist in deiner Situation zu sein, aber du darfst Anna jetzt nicht von dir weg stoßen...Versprich mir das..." „Ja, ich versprechs dir, aber ein bisschen Abstand ist gerade wirklich ganz gut..."
„Na gut...Aber hey, du kannst sie jederzeit bei uns besuchen und mit ihr reden. Kommst du nächste Wochen zu Finja's Geburtstag?" „Ja, ich denke schon. Aber ich werde Anna aus dem Weg gehen, da bin ich ehrlich Samu..."
„Das ist echt feige, meiner Meinung nach...Aber tu was du für richtig hältst. Es ist deine Ehe. Ich wollte nur mal mit dir drüber reden." „Ja, das weiß ich auch zu schätzen, ernsthaft. Aber das ist alles nicht so einfach. Du kannst dich da nicht reinversetzten." „Ne, kann ich auch nicht. Aber ich weiß, dass man um seine Ehe kämpfen sollte."

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