169.Kapitel

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Kurze Zeit später hatte ich die Kids dann zu meinen Eltern gebracht und war dann zur Party Location gefahren, wo der Rest der Gäste auch schon war. Ich musste zugeben, dass mich der Gedanke daran, dass später so viele Leute um mich herum Alkohol trinken würden, schon ein wenig nervös machte. Aber dann würde ich Finja einfach Bescheid sagen, das hatten wir schon geklärt.
Als ich angekommen war, suchte ich erstmal meine Frau und fand sie dann bei Anna.
„Hey, da bist du ja." lächelte sie. „Hab mich beeilt." lächelte auch ich, bevor ich sie küsste.

Eine Weile standen wir noch draußen, bis es dann reinging. Dort musste erstmal jeder seinen Platz finden und ein wenig zur Ruhe kommen.
Bevor das große Buffet dann eröffnet wurde, wurden noch ein paar ziemlich emotionale Reden gehalten, was total schön war. Auch ich hielt eine. Danach fielen Riku und ich uns mit Tränen in den Augen in die Arme. „Ich hab dich so lieb, Rik, ehrlich. Du hast alles Glück der Welt verdient. Ich gönn's dir so sehr." sagte ich zu ihm, woraufhin er mich noch fester drückte.
„Danke! Ich hab dich auch lieb." Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn auf, was ihn lachen ließ.
„Spinner." Als ich mich wieder hingesetzt hatte, gab mir Finja direkt einen Kuss auf die Wange.
„Die Rede war richtig schön, Baby." „Danke..."
Bevor wir dann zum Buffet gingen, wurde nochmal angestoßen, was für mich nicht ganz so toll war. Es gab besseres als alle Leute um mich herum trinken zu sehen. „Alles in Ordnung?" fragte mich Finja, als sie merkte, dass ich anfing nervös auf meiner Lippe herum zu kauen.
„Ja..." „Sicher? Wollen wir kurz raus?" „
Ich zögerte kurz, weil ich eigentlich nicht schon wieder schwach wirken wollte, aber ich wusste auch, dass ich vor meiner Frau nichts verstecken musste und auch nicht wollte. „Ja..." Sie nickte und nahm meine Hand, bevor wir rausgingen.
Draußen angekommen atmete ich erleichtert aus, merkte aber wie meine Hände zitterten. Finja natürlich auch und so nahm sie meine in ihre.
„Konzentrier dich auf mich, mein Schatz." sagte sie ruhig, während ihre Augen meine fixierten.
Ein paar Minuten standen wir da so, bis ich merkte wie ich mich wieder beruhigte. „Danke..."
„Das musst du nicht sagen." sagte sie und schloss ihre Arme um mich. „Ich liebe dich." „Ich liebe dich." antwortete sie mir, bevor wir uns küssten.
„Geht's wieder?" „Ja." „Meinst du wir können wieder rein oder lieber noch nicht?" „Doch, können wir. Ich hab Hunger." schmunzelte ich.
„Na dann lass uns rein, bevor du schlechte Laune bekommst." lachte sie. Ich war froh, dass sie die Sache von gerade eben jetzt nicht noch lange thematisierte und stattdessen trotzdem so locker mit mir umging. Für sie war das alles auch nicht einfach, das wusste ich. Aber sie war die beste Stütze überhaupt. Wir gingen also wieder rein und plünderten dann erstmal das Buffet, welches echt ein Traum war. Wir aßen also erstmal ganz in Ruhe und ließen es uns schmecken.
„Mama hat mich übrigens gefragt, ob wir mal wieder nach Berlin kommen. Ich hab ihr aber noch keine klare Antwort gegeben. Eigentlich wollten wir ja jetzt erstmal ein bisschen im Mökki runterkommen." sagte Finja dann irgendwann zu mir.  „Das können wir auch bei deinen Eltern. Wie lange würdest du hin wollen? Eine Woche?" „Schon, ja. Aber nur, wenn du wirklich auch möchtest." „Engel, du siehst deine Familie so selten, wir können jederzeit hin. Immer, wenn du das möchtest. Ich würde niemals nein sagen. Du hast für mich alles in Berlin aufgegeben. Es ist das Mindeste, dass wir sie regelmäßig besuchen." „Schatz...du bist der Beste, weißt du das?" „Bin ich nicht. Aber du bist es." Sie lächelte nur, bevor sie mich küsste.
„Dann rufe ich morgen mal an." „Mach das. Die Kids werden sich auch freuen." „Denke ich auch."

Finja:
Die Zeit verging wie im Fluge und so war die Party irgendwann im vollen Gange. Auch Samu und mich hatte es tatsächlich auf die Tanzfläche gezogen, obwohl wir ja beide nicht die größten Tänzer waren. Aber die Stimmung war total gut und so wurden auch wir mitgerissen. Und auch Samu's Stimmung war richtig gut, was ich am Anfang des Abends nicht gedacht hatte. Aber es war total schön ihn mal wieder so ausgelassen zu erleben. So fröhlich hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen. Wir tanzten ausgelassen und mussten immer wieder lachen, wenn der jeweils andere einen neuen bescheuerten Tanzmove auspackte. Und Samu's ehrliches Lachen zu hören war für mich so unglaublich schön nach diesen ganzen schweren Wochen, wenn nicht sogar Monaten.
Als die Musik dann irgendwann ein wenig ruhiger wurde, fielen wir einender in die Arme und schunkelten ein wenig zum Takt. Hauptsächlich aber knutschten wir, wie zwei Teenies, rum. Und das genoss ich in vollen Zügen. „Ich liebe dich!" „Ich liebe dich mehr."
Antwortete er mir, bevor sich unsere Lippen erneut trafen. „Mehr geht übrigens gar nicht." sagte ich zu ihm und schaute ihn kritisch an, was ihn lachen ließ. „Oh doch! Schatz, ich liebe dich mehr als Eishockey." „Ja okay, ich gebe mich ja schon geschlagen." lachte auch ich und küsste ihn erneut. „Das ging schnell. Ich hatte mit mehr Widerstand gerechnet." schmollte er. „Aber ein größeres Liebesgeständnis hättest du mir nicht machen können. Was soll ich sagen? Ich liebe dich mehr als die Luft zum Atmen?" fragte ich ihn und musste mir dabei ein Lachen verkneifen.
„Das ist ja wohl das Mindeste." schmunzelte er, bevor er mich noch ein wenig dichter zu sich zog.
„Du bist ein Spinner, Samu Haber. Aber genau dafür liebe ich dich. Und ich bin so glücklich darüber, dass wir mal wieder so unbeschwert Zeit zusammen verbringen." „Ich auch. Fühlt sich gut an." „Du fühlst dich gut an." grinste ich anzüglich, womit ich ihm wieder ein Lachen entlockte. „Ist da jemand untervögelt?"
„Vielleicht." „Das lässt sich ändern...später."
„Ist das ein Versprechen?" „Ist es." „Der Wahnsinn!" Wir beide lachten erneut, bis uns dann Sami mit seinen ebenfalls eher fragwürdigeren Tanzkünsten auf uns zukam.
„Sieht gut aus, Sami!" „Oder? Anna war's peinlich. Hörst du, Schatz? Finja mag's wie ich tanze!" rief er Anna zu. „Na dann soll Finja doch mit dir tanzen!" rief sie gespielt beleidigt zurück.
„Bin ich immer offen für." zwinkerte er mir zu, woraufhin er von Samu einen Schlag gegen die Schulter bekam. „Sorry." lachte er und hob abwehrend seine Hände.

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