Etwas später machten Finja und ich uns auf den Weg ins Bad. Wir zogen einander gegenseitig aus und machten es uns dann einigermaßen bequem in der Badewanne. Die Nähe und dieses Haut an Haut Gefühl tat wirklich gut. Ich merkte direkt wie ich runterfahren konnte. Wir hatten uns nebenbei ein wenig Musik angemacht und Finja hatte noch irgend so ein beruhigendes Badeöl ins Wasser gemacht, woran ich ja eigentlich nicht glaubte, aber vielleicht half es ja doch ein wenig.
Ich schloss einfach meine Augen und versuchte einfach mal an nichts zu denken. Das funktionierte nur mehr oder weniger, aber auch darüber war ich schon froh. „In 2 Wochen ist ja auch schon Riku's und Laura's Hochzeit." sagte Finja dann nach einer Weile. „Was heißt schon?
Wird ja auch mal Zeit." schmunzelte ich.
„Das stimmt auch wieder. Ich freu mich drauf.
Wollen wir die Kids mitnehmen?" „Naja nachmittags zur Trauung würde ich schon sagen. Und abends können meine Eltern sicherlich auf sie aufpassen." „Ja gut, dann machen wir das so.
Ich freue mich so für die beiden...Sie sind bestimmt schon total aufgeregt. Ich weiß noch ganz genau wie ich mich gefühlt habe." „Ich auch.
Aber weißt du was? Ich war gar nicht mal so aufgeregt. Ich habe mich einfach drüber gefreut. Da war kein Grund aufgeregt zu sein, weil ich mir so sicher war, dass dich zu heiraten die beste Entscheidung meines Leben sein würde."
„Aw. Und denkst du das immer noch?" „Zu 100%" antwortete ich ihr, woraufhin sie ihren Kopf grinsend zu mir drehte und mich küsste.
„Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch, Engel."
Nach einer guten halben Stunde gingen wir dann wieder aus der Badewanne raus und machten es uns schonmal im Bett gemütlich. Ich kuschelte mich an Finja, während sie mir sanft den Kopf kraulte und wir einen Film schauten. Und relativ schnell schlief ich dabei dann auch tatsächlich ein.Finja:
Zufrieden stellte ich fest, dass Samu eingeschlafen war. Anscheinend hatte ich's geschafft, dass er ein wenig zur Ruhe kommen konnte und das war wirklich schön. Ich hoffte sehr, dass er heute mal wieder durchschlafen können würde. Ich kraulte ihm weiterhin, bis mein Handy auf einmal klingelte. Ich drückte direkt auf annehmen, damit Samu nicht noch von dem Klingelton wach werden würde. „Warte kurz." flüsterte ich Riku durch's Telefon zu und stand vorsichtig auf, um aus dem Schlafzimmer gehen zu können. „Sorry, ich musste gerade schnell aus dem Schlafzimmer. Samu schläft schon." sagte ich dann zu ihm, auf dem Weg ins Wohnzimmer. „Huch, sorry." „Ne, alles gut. Was gibt's? Geht's dir gut?" „Nichts, ich wollte einfach mal quatschten. Mir geht's super, wie sieht's bei euch aus?" „Heute war ein bisschen schwierig, um ehrlich zu sein. Aber ich glaube wir sind auf einem guten Weg hier." „Was war los?" Ich erzählte ihm also von Leevi's Emotionsausbruch, aber auch von Samu's Albträumen. „ Das klingt unschön...Aber ich finde gut, dass ihr so ehrlich zu den Kids seid, sie bekommen's ja eh mit.
Aber ich glaub's wie schlimm sich das für euch anfühlen muss. Aber ich finde, ganz ehrlich, dass ihr das alles toll meistert und super damit umgeht. Und Samu's Albträume werden sich hoffentlich legen, wenn die Medikamente nochmal angepasst werden." sagte Riku, was mir ein gutes Gefühl gab. „Das hoffe ich...Wir geben unser Bestes, aber das ist auch verdammt anstrengend." „Ja, das glaub ich. Keiner hat gesagt, dass das einfach ist." „Ne...Aber weißt du was? Ich freu mich, dass du anrufst. Mit dir zu reden tut immer gut, Rik. Wie läuft's denn bei euch momentan? Steigt die Aufregung?" fragte ich und spielte damit auf die Hochzeit an.
„Absolut. Aber ich freue mich auch total. Im besten Falle vergehen die 2 Wochen jetzt ganz schnell." sagte er lachend, was mich schmunzeln ließ. „Das werden sie sicherlich. Ich bin auch schon toll aufgeregt. Und bei Laura ist's noch schlimmer, die Macht hier alle ganz verrückt."
lachte Riku erneut. Er hörte sich so glücklich an, was mich total freute. „Das kann ich mir vorstellen." lachte auch ich. „Es ist schön dich so glücklich zu hören. Hey, wir würden uns auch freuen, wenn ihr uns mal besuchen kommt."
„Ja, wollten wir sowieso, wenn das für euch okay ist." „Ja, total." „Super, dann, denke ich, werden wir nächste Woche mal vorbeischauen."
Wir telefonierten noch eine ganze Stunde, was echt guttat. Riku war so ein guter Freund von uns und unterstützte uns so sehr in dieser Zeit, wofür ich ihn unglaublich dankbar war.Nachdem ich dann aufgelegt hatte, guckte ich noch ein wenig Fernsehen im Wohnzimmer, damit ich Samu nicht wecken würde. Das musste ja einfach nicht sein. Ich selbst war aber noch nicht wirklich müde. Nebenbei googelte ich noch nach neuen Entspannungsmethoden. Samu und ich machten ja jetzt regelmäßig Sport zusammen und ab und zu auch Yoga. Und nun hatte ich noch dieses Entspannungsöl für die Badewanne gekauft. Ich fand es gut einfach mal alles mögliche auszuprobieren und zu schauen, was Samu guttat und was nicht so gut half. Ich hoffte einfach, dass ich ihm so zumindest ein wenig helfen konnte. Ich wollte nichts unversucht lassen. Und ich glaube, zusätzlich zu der Therapie, tat ihm das auch ganz gut.
Gegen Mitternacht legte ich mich dann erst wieder leise ins Bett. Samu schien zu schlafen, wälzte sich dabei aber trotzdem recht unruhig im Bett herum. Nachdem ich mir meine Sachen ausgezogen hatte, legte ich mich also dicht zu ihm und umschlang ihn mit meinen Armen.
Und relativ schnell wurde er dann auch ruhiger, woraufhin auch ich mich entspannen konnte.
Und so schlief auch ich nach einiger Zeit ein.
Die Nacht über schlief er dann auch durch. Ich hingegen war noch zwei Mal hoch wegen Finn, aber das schien er tatsächlich gar nicht mitzubekommen.