Elementa

Kai

Wir wohnten zurzeit in einer kleinen Wohnung im Kern des Dorfes. Kaum, dass wir da sind begann Nya auch schon unsere Sachen zusammen zu packen, sie war komplett aufgelöst und freute sich wie irre. Ich konnte sie verstehen. Wir suchten nun schon so lange nach einer Möglichkeit zusammen als Ninja und Samurai zu arbeiten und es schien als hätten wir endlich eine gefunden. Vorausgesetzt, wir gewinnen diesen Wettbewerb, aber darüber machte ich mir eher weniger Sorgen.

Die wenigen Sachen aus der Wohnung die uns gehörten waren schnell zusammengepackt. Die Einrichtung der Wohnung gehörte uns nämlich nicht und so ließen wir sie da.

Irgendwann hielt ich inne und sah meiner Schwester einige Minuten einfach nur zu, wie sie ihre Sachen packte. Was sie eben über die Liebe meines Lebens gesagt hatte, hatte sich in meinem Kopf festgesetzt. Auch wenn sie es bestimmt nicht so ernst gemeint hatte, ich suchte schon länger nach der wahren Liebe. Allerdings hatte ich bisher bei keinem Mädchen das Gefühl, das es das sein könnte. Aber irgendwann werde ich die richtige finden.

„Kai, hilfst du mir mal eben mit dem großen Koffer?", erklang Nyas Stimme aus dem Nebenzimmer.

„Ja, ich komme", rief ich und eilte, da ich ja ein guter großer Bruder war, zu meiner Schwester um ihr zu Hilfe zu kommen.

„Ich krieg das Ding nicht mehr hoch", sagte Nya und ihr hochroter Kopf zeugte von ihren vergeblichen Versuchen.

„Lass mich das mal machen", sagte ich und packte den Griff des Koffers mit beiden Händen, zog und...der Koffer bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle.

„Meine Güte", sagte ich und richtete mich wieder auf. „Nya was hast du denn da rein gepackt? Wackersteine?"

„Haha", sagte Nya trocken. „Zusammen schaffen wir es bestimmt."

Wir schafften es tatsächlich den Koffer auf die Straße zu wuchten und dann in den Kofferraum von Nyas klapprigen Kia. Schwer atmend lehnten wir uns gegen die geschlossene Heckklappe.

„War das alles?", fragte ich, als ich wieder einigermaßen gut Luft bekam.

„Ja, das war alles drin, was uns gehört", sagte Nya. „Los komm schon. Aus-ruhen können wir auch im Auto, lass uns losfahren."

Wahnsinn wie viel Energie Nya hat!

Ich sog einmal tief die Luft ein, dann ließ ich mich auf den Beifahrersitz fallen.

„Gib Gummi, Nya", sagte ich und sie drückte das Gaspedal durch.