Elementa

Zane

Ich verachtete Cole zwar nicht wirklich, aber wie konnte man nur so etwas tun? Vor allem Cole. Alle wussten, dass Cole durch seine Erdkraft unglaubliche Stärke erlangt hat, er selber weiß das am aller besten. Warum nur hat er sie gegen jemand unschuldigen und wehrlosen gerichtet?

Genau diese Frage stellte ich Pya, als wir zum Krankenzimmer gingen. Pya wollte noch einige Sachen ausprobieren, solange Lloyd sich um Daith kümmerte.

„Ach weißt du Zane ich glaube nicht, dass Daemon so unschuldig gewesen war, wie du vermutest", sagte sie und wusch sich die Hände, dann band sie sich die Haare hoch, wie jedes Mal. Und jedes Mal verzauberte mich diese, alle ihre Bewegungen, vollkommen.

„Woher willst du das wissen", gab ich zurück.

„Ich habe bei seiner letzten Behandlung etwas in ihm gesehen. Etwas Dunkles, Verdorbenes", sagte sie.

„Und darauf stützt du deine Meinung?", fragte ich „Auf etwas was du „gesehen" hast?"

„Ja das tue ich, denn ich kann mit meiner Kraft in den Geist meines Patienten sehen und sein wahres Ich erkennen, wenn ich das möchte. Also ja ich glaube, dass Daemon ein schlechter Mensch ist", sagte Pya.

„Ich glaube nur, was ich sehen kann und was echt ist. Ich bin solange der Meinung, dass Daemon ein unschuldiges Opfer ist, bis ausdrücklich das Gegenteil bewiesen wurde", sagte ich.

„Dann werde ich dir beweisen, dass Daemon ein schlechter Mensch ist", sagte Pya leichthin. Mit ihr konnte man einfach nicht streiten.

Sie legte ihre Hände auf Daemons Stirn und sagte: „Bitte entschuldige, aber ich muss arbeiten."

Dann wurde ihr Blick ausdruckslos und ich wusste, dass ihre Seele jetzt in Daemon war. Dem Menschen, den Pya für schlecht hielt. Sie half ihm trotzdem. Das war eine der Sachen, die ich so an Pya liebte. Ihre Güte.

Dieser Zustand des Weggetreten seins konnte dauern, das wusste ich so langsam und so ging ich in die Küche und setzte eine Suppe auf, die ich schon immer mal kochen wollte. Wie ich schon einmal gesagt hatte, wenn ich nicht mehr weiter wusste, kochte ich etwas.

Und im Moment wusste ich gar nichts.