Cole

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Ich weiß nicht mehr wie lange es gedauert hat meinen Vater zu überzeugen, dass ich gehen durfte. Eine, zwei Wochen und drei Streit später vielleicht, aber das war letztendlich auch egal. Alles was zählte war, dass ich weg konnte.

Der Grund wegzugehen stand jetzt genau vor mir. Mein Dad. Nicht, dass ich ihn nicht mochte, aber er wollte immer, dass ich der Sohn war, der ich nicht war. Er wollte, dass ich musizierte, ich wollte Sport treiben. Er wollte, dass ich in seine Fußstapfen trat, ich wurde Ninja. Doch das war nicht der Grund, dem ich ihn genannt hatte. Den offiziellen Grund wegzugehen hielt ich in der Hand. Es war ein Zettel, der zu einem Wettkampf um einen Platz in Lloyd Garmadons Team einlud. Wer Lloyd Garmadon nicht kannte, der kannte ihn halt nicht. Nein. Lloyd war mehr ein Mythos, als Wahrheit. Niemand weiß, wer er ist, kaum jemand hat ihn je gesehen, niemand weiß woher er kommt. Okay, das ist jetzt etwas übertrieben, aber man sah ihn echt selten. Meistens war er in seinem gestrandeten Schiff unten am Strand. Ich hatte ihn noch nie gesehen und war wild entschlossen das zu ändern.

„Viel Erfolg mein Sohn", wünschte mein Vater mir, als ich aus der Tür und in meinen glänzenden schwarzen Jeep stieg, der mein ein und alles war. Viel Erfolg wünschte mein Dad mir aber auch nur, weil ich ihm erzählt hatte, dass ich auf die Akademie für darstellende Künste gehen würde.

„Mach mich stolz und übertriff all die anderen", sagte mein Dad und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

Es fiel mir nicht leicht ihn anzulügen und mir war klar, dass es eines Tages raus kam. Das kamen alle Lügen, aber bis dahin wollte ich eine gute Zeit haben.

„Tschüss Dad", rief ich, dann gab ich Gas und ließ mein Heimatdorf, wie auch meine Vergangenheit hinter mir.

Auf den ersten zehn Metern zogen die Landschaften an mir vorbei. Zuerst die Berge, als graue Masse, dann der Wald, als grüner Vorhang. Und der hielt an.

Die ganze Nacht durch fuhr ich im grünen und ich musste Gas geben, denn bei Sonnenaufgang musste ich da sein. Dann endlich kam ich völlig übermüdet am Waldrand und an der Steinarena an. Im Dunkeln konnte ich nicht allzu viel sehen. Das interessierte mich auch nicht, alles was ich wollte war schlafen. Also rollte ich mich auf dem Rücksitz zusammen, obwohl das mit meinen langen Beinen gar nicht so einfach war.

Normalerweise würde ich so nicht schlafen können, aber ich habe den ganzen Tag in meinem Auto gesessen und war todmüde. Ich schlief fast sofort ein.

ElementaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt