Ich bereute nichts.
Daemon hatte verdient was er bekommen hatte und mochten die anderen von mir denken war sie wollten. Das einzige wichtige war, dass es Kai gut ging und Daemon hoffentlich in der Hölle schmorte.
Wieder kochte die Wut in mir hoch, als ich an diesen Psycho dachte.
Ich umfasste das Lenkrad meines Jeeps fester und wünschte mir etwas worauf ich einschlagen konnte.
Dafür gab ich mehr Gas.
Ich flog über eine Bodenwelle und flog ein kleines Stückchen bevor ich wieder auf den Boden traf.
Meinem Dad würde schlecht werden, wenn er mich so sehen könnte. Woher kam denn plötzlich der Gedanke? An meinen Vater hatte ich schon lange nicht mehr gedacht. Wie es ihm wohl gerade ging? Dachte er auch an mich?
Halt.
Ich trat auf die Bremse und der Wagen hielt sofort an.
Warum genau ich jetzt schon abrupt angehalten hatte, das wusste ich nicht, es war einfach nur ein Gefühl gewesen. Und laut Lloyd sollten wir ja unserem Gefühl folgen.
Ich stieg aus und sah mich um. Ich war irgendwo im Nirgendwo. Na toll.
Was gibt es denn hier?, fragte ich mich und ging ein, zwei Schritte, dann auf einmal fiel ich in einem Schauer aus Erde und Steinen durch den Boden und landete hart auf dem Boden.
„Ahh, verdammt", sagte ich, rappelte mich auf und klopfte den Staub aus meinen Klamotten. Dann drückte ich den Rücken durch und streckte meine Arme, die sich anfühlten, wie, nun ja, wie sich Arme halt so anfühlten, wenn man durch die Decke einer Höhle gebrochen war.
Ich blickte mich um und sah, dass ich offensichtlich in einem Gang stand.
Wie viele Höhlen gab es hier unten eigentlich?, fragte ich mich während ich dem Tunnel folgte.
Die Decke wurde immer niedriger, bis ich fast auf den Knien kriechen musste, doch dann erweiterte sich die Umgebung wieder und ich stand in einer Höhle von gigantischen Ausmaßen.
Staunend sah ich mich um.
„Das ist also die Quelle Aigidios, Holla die Waldfee, das nenne ich mal beeindruckend", sagte ich und konnte gar nicht aufhören mich um Kreis zu drehen und mir alles anzusehen. Wie zum Beispiel diesen Felsen, der eine ganz seltsame Oberflächenstruktur hatte, sie war so anders, als die der anderen Steine hier unten. Sie erinnerte an Schuppen von Reptilien. Ich fragte mich wie diese Oberfläche wohl entstanden war, dabei fand ich wie zufällig die eigentliche Quelle.
Die Quelle Aigidios war eine Art Sockel auf den ich meine Sense stellte. Dieser Sockel versank dann im Boden, doch ich konnte ihn mit meiner Kraft immer noch so stark spüren, dass es fast so wäre, als könnte ich ihn noch sehen.
Ich lächelte, ich liebte meine Kraft und wollte nie eine andere haben.
Da spürte ich eine Erschütterung in der Erde unter mir. Ein Erdbeben? Nein, dafür fühlte es sich zu klein an.
Ich sah mich nach dem Ursprung des Bebens um und sah den Felsen. Nur, dass es kein Felsen mehr war, sondern ein breitschnäuziger Drache, der mir auf allen vieren entgegenkam. Ich bewegte mich nicht, ich erwartete ihn.
Kurz vor mir blieb der Drache stehen, riss das Maul auf und schnappte nach mir.
Ich konnte gerade so noch mit meinen Händen die massiven Kiefer auseinander halten. Vor mir klaffte der Schlund des riesigen Reptils, wie ein Abgrund. Ein lebender Abgrund.
Mit einem kräftigen Stoß drückte ich die Fänge, des Monstrums von mir weg und wich so schnell zurück, wie ich konnte.
Der Drache schüttelte einmal kurz den Kopf, dann fletschte er wieder die Zähne und folgte mir mit großen Sprüngen durch die Höhle. Ich lief, bis es mir zu blöd wurde wegzulaufen, denn ohne meine Waffe konnte ich hier nicht weg und um meine Waffen zu bekommen brauchte ich Ruhe. Dazu musste dieser Drache weg und den Drachen bekam ich nur dadurch weg, indem ich ihn bekämpfte.
Also drehte ich mich um, holte aus und traf den heranstürmenden Drachen mit meiner Faust frontal auf den Kopf. Durch die Wucht meines Schlages wurde er an die Wand geworfen, doch das hatte ihn nicht geschwächt.
Höchstens wütend gemacht.
Mist.
Erst jetzt bemerkte ich den mit Stacheln besetzten Schwanz, der auf mich zu segelte.
Ich wollte ausweichen, doch zu spät.
Der Schwanz erwischte mich mitten im Sprung und nagelte mich an die Wand. Der Großteil der Stacheln traf mich nicht, aber ein Stachel bohrte sich durch meinen Arm mein Bein und in meinen Oberkörper.
Es tat furchtbar weh und ich schrie auf.
Dann zog der Drache seinen Schwanz wieder zurück und mit ihm auch seine Stacheln.
Ich sank auf den Boden, Blut lief mir über den Arm, die Brust und die Beine. Die Einstiche brannten jetzt.
Verdammtes Mistviech, dachte ich, wischte mir mit dem Ärmel übers Gesicht und erhob mich schwankend.
Der Drache holte erneut mit seiner Stachelkeule aus, doch dieses Mal war ich vorbereitet, tauchte unter dem Schwanz hinweg und presste meine Hände auf den Boden.
Dann riss ich sie wieder hoch. Kurz darauf schossen Steinstacheln aus dem Boden und spießten den Drachen auf.
Ha, das hast du nun davon, dachte ich und lächelte.
Wenige Augenblicke später wurde ich gegen die nächste Wand geschleudert.
Ach verdammt ich hatte schon wieder nicht aufgepasst und einen Schlag des Drachen kassiert.
Die Haut über meinem Auge war aufgeplatzt und Blut lief mir ins Sichtfeld.
Ich wischte es mit meinem Ärmel weg, dann nahm ich Anlauf.
Der Drache auch.
Wir trafen uns in der Mitte der Halle.
Es klang, als würden zwei Berge aufeinander prallen.
Ein Kräftemessen begann.
Der Drache schlug nach mir und ich blockte nur um ihn meinerseits anzugreifen. Mein Schlag warf das Monstrum auf den Rücken.
Da war meine Chance.
Ich teilte das Erdreich unter meinem Gegner und er versank darin, ohne etwas dagegen tun zu können. Über ihm schloss sich der Boden wieder und es wirkte, als wäre nie etwas gewesen.
Ich lehnte mich schwer atmend an die Wand.
Meine Wunden brannten und das Blut hatte meine Kleidung, die teilweise zerfetzt war, durchtränkt. Aber ich durfte jetzt nicht aufhören.
Mühsam schleppte ich mich zur Quelle nur um zu sehen, dass meine Sense golden leuchtete. Der Trick mit dem Boden hatte der Quelle wohl genug Energie gegeben um meine Waffe zu versiegeln.
Schwer stützte ich mich auf den Griff meiner Sense. Die Erdkraft, die jetzt in meiner Waffe war erfüllte mich und gab mir die nötige Kraft um aus der Höhle zu klettern und nach Hause zu fahren.

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Elementa
FantasyJeder von ihnen hat einen anderen Grund hier an diesem Wettkampf teilzunehmen: Cole - er will vor seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn, die er nie erfüllen wird, flüchten Kai - er will endlich beweisen, dass er mehr kann, als nur klein sei...