Nachdem wir die goldenen Waffen gefunden hatten, hatte auch Lloyd nichts mehr dagegen, dass wir uns wieder auf den Heimweg machten. Das war mir auch nur recht, denn ich wollte ungern die ganze Nacht auf meinem Bike verbringen oder eine weitere Nacht zusammen mit Cole in einem Schlafsack. Wobei, das war nicht schlimm gewesen, ich hatte so gut geschlafen wie selten, besonders nach den ganzen Nächten mit creepy-creep-creep-Evan in einem Zimmer, wo man nie wusste, ob er nicht im nächsten Moment vor deinem Bett stand und dir beim Schlafen zusah.
Das hatte er wirklich einmal gemacht und mir damit den Schock meines Lebens verpasst.
Doch in der letzten Nacht hatte ich mich sicher gefühlt und geborgen, fast schon sehnte ich mich zurück in Coles Arme...
Okay, Gedanken, die neu waren.
Cole und ich? Mein bester Freund und ich?
Wohl eher nicht, also schob ich den Gedanken zur Seite und konzentrierte mich lieber aufs fahren.
Es war früher Abend, als wir wieder beim Schiff ankamen.
Lloyd war in bester Stimmung, vermutlich, weil das Ritual so famos geklappt hatte und wir zu dem verschollenen Buch auch noch die legendären goldenen Waffen dazubekommen hatten. Jedenfalls schwebte er summend vor Glück in sein Zimmer und meinte, dass er nicht zum Essen kommen würde, da er sich nun ganz der Lektüre widmen wollte.
Sollte mir recht sein.
Zane kochte, ehrlich es war ein so großes Glück, dass dieser Junge das Kochen zu lieben schien, denn sonst hätte sich heute Abend wohl niemand mehr vor den Herd gestellt, alle waren müde und wollten nur noch schlafen. Okay, Cole wollte etwas essen und dann erst schlafen, so war er eben.
„Was meint ihr wohl was alles in dem Buch von Lloyds Onkel steht?", fragte Jay beim Abendessen.
„Keine Ahnung", sagte ich. Langsam ging mir Jay wirklich auf die Nerven und dass ich müde war machte es nicht gerade besser.
„Es stehen bestimmt wichtige Dinge darin", meinte Nya und rührte gedankenverloren in ihrem Essen herum.
„Ich denke auch, dass es Dinge von hoher Relevanz sind", sagte Zane.
„Vielleicht steht da wie wir das bisher unbekannte Böse vernichten können", strahlte Jay.
Meine Güte, mit was man diesen Jungen alles begeistern konnte, es war ja fast nicht zum Aushalten.
„Das Böse ist nicht gänzlich unbekannt", warf Zane ein. „In alten Aufzeichnungen hieß es auch, dass Böses über die Insel kam, das nur durch einige selbstlose Helden abgewendet worden ist."
„Wow, sind wir jetzt auch so selbstlose Helden?", fragte Jay.
„Erst wenn wir das Böse vernichtet haben", sagte Nya.
„Und wann fangen wir damit an?", fragte Jay.
„Keine Ahnung. Morgen?", fragte Nya zurück.
„Dann wird morgen ein toller Tag", beschloss Jay.
Mir wurde das ganze Affentheater zu viel, Jay ging mir auf die Nerven, meine Schwester auch außerdem war ich müde bis zum geht nicht mehr.
„Ich gehe schlafen, gute Nacht", verkündete ich, dann nahm ich reiß aus, flüchtete in mein Zimmer und legte mich sogleich schlafen.
Mitten in der Nacht wachte ich aus irgendeinem Grund auf und konnte auch nicht wieder einschlafen. Also beschloss ich nach oben an Deck zu gehen und ein bisschen frische Luft zu schnappen.

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Elementa
FantasiJeder von ihnen hat einen anderen Grund hier an diesem Wettkampf teilzunehmen: Cole - er will vor seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn, die er nie erfüllen wird, flüchten Kai - er will endlich beweisen, dass er mehr kann, als nur klein sei...