Zane

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Der Fahrtwind an meinem Gesicht wurde immer kälter je weiter ich nach Norden kam. Nach und nach kam noch Schnee dazu, der auch immer dichter wurde, bis ich fast nichts mehr sehen konnte. Doch mein Gefühl sagte mir, dass ich hier richtig war.

Alastair.

Machtvoll erfüllte der Name meine Gedanken und lenkte mich.

Irgendwann war der Schnee zu tief um zu fahren und ich stieg ab und ging zu Fuß weiter.

Schritt für Schritt bahnte ich mir durch den Knietiefen Schnee, bis mein Fuß ins Leere ging und ich durch die Schneedecke in eine vereiste Höhle rutschte.

Ich blieb erst einige Minuten stöhnend liegen, bis ich wieder klar sehen konnte, dann blickte ich mich um.

Riesenhafte Eiszapfen hingen von der Decke und alles war von Eis bedeckt.

Doch dann hörte ich etwas, was es hier nicht geben durfte.

Wasser. Flüssiges, plätscherndes Wasser.

Das musste die Quelle Alastair sein.

Schnell folgte ich dem Geräusch weiter in die Höhle.

Ich rutschte ein paar Mal beinahe aus, weil ich zu schnell vorwärts wollte, doch dann war ich da.

Vor mir war ein dursichtiges Becken aus Eis in dem Wasser hin und her schwappte. Ich machte mir keine Gedanken warum es sich bewegte, ich wollte das hier zu Ende bringen, wieder zu Pya, dann diesen Krieg gewinnen und dann zufrieden bis an mein Lebesende mit Pya zusammenleben.

Doch dieser Plan sollte nicht aufgehen, denn als ich meine Waffe in das Becken gelegt hatte und gerade meine Kräfte darauf richten wollte, fiel ein leichter und doch großer Schatten von hinten auf mich.

Langsam drehte ich mich, auf das schlimmste gefasst.

Doch auf das was ich da sah war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich hatte mit einem Steinsamurai oder einem Einwohner gerechnet, aber nicht mit einem riesigen Drachen aus Eis.

Doch genau das war hinter mir.

Langsam kam der Drache auf mich zu.

Sein Atem stand in weißen Wolken in der Luft.

Ich wich zurück bis ich mit dem Fuß an das Becken mit dem Wasser stieß.

Was sollte ich denn jetzt tun?

Kämpfen?

Gegen einen Drachen?

Ich war schon fast ein toter Mann.

Langsam öffnete der Drache sein Maul und präsentierte mir Reihen von scharfen Zähnen.

Ich holte tief Luft. Hier würde ich nur mit logischem Denken heil rauskommen.

Dann rutschte ich unter dem Drachen hindurch und spurtete los. Auf dem Eis konnte ich mich schneller bewegen, als irgendwer anderes. Der Drache wohl auch, denn er folgte mir so mühelos um jede Kurve, dass ich mich schon fragte wie ich ihn je loswerden sollte.

Da kam mir eine Idee.

Ich lief um wieder los und errichtete während des Laufens eine Eiswand zwischen zwei Eiszapfen. Dann lief ich im Slalom um zwei weitere Zapfen und stellte dabei mehrere Wände auf, bis ich stehen blieb und zwischen dem Drachen und mir die letzte Wand entstehen ließ.

Der Drache brüllte und die ganze Höhle erzitterte.

Doch das Eis hielt.

Ich hörte ein Kratzen, als der Drache nach einem Ausweg suchte, doch ich hatte ihm einen hübschen Käfig gebaut, aus dem er nicht entkommen konnte.

Das schien ihm wohl auch gerade klar zu werden, denn das nächste Brüllen hallte durch die Höhle.

Ich sollte mich wohl lieber beeilen.

Es dauerte ein bisschen, aber ich fand die Quelle Alastair mit meiner Waffe darin schließlich wieder.

Ich richtete meine Kraft darauf und das Wasser gefror.

Wie sollte ich denn jetzt an meine Waffe kommen?, fragte ich mich selbst, als das Eis mit einem knirschen auseinander flog. Ein Schauer aus Eis ging auf mich nieder und als dieser aufgehört hatte, lagen meine Wurfsterne unversehrt in dem nun leeren Becken. Ich griff danach und als ich sie berührte wanderte ein angenehmes Gefühl der Kälte meinen Arm hinauf und machte sich in meinem Körper breit. Die Kälte des Eises. Nun hatte meine Waffe auch meine Kräfte. Irgendwie war das beruhigend zu wissen.

In der Ferne brüllte der Drache wieder und erinnerte mich, dass es nun höchste Zeit war von hier zu verschwinden.

Das tat ich mit größter Freude.

Pya ich komme.


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