Elementa

Cole

Ich erwachte langsam, sehr langsam. Sonnenlicht fiel ins Zimmer und ich sah Staubkörner in den hellen Flecken tanzen. Es war still und warm. Und ich war nicht alleine. Ich hielt Kai in meinen Armen, eng an mich gezogen wie zwei Löffel.

Seufzend schloss ich die Augen und vergrub das Gesicht in Kais Haaren, die in einem Halbkreis auf dem Kissen verbreitet lagen. Er bewegte ich sich leicht. Anscheinend wachte er auch gerade auf.

„Morgen", flüsterte ich in Kais Ohr.

„Morgen", antwortete er und lächelte mich an. Da konnte ich einfach nicht anders als ihn zu küssen.

Just in diesem Augenblick klopfte es an die Tür.

„Cole? Cole bist du schon wach?", fragte Nya.

„Hmm", brummte ich leise.

„Cole, wenn du nicht gleich die Tür auf machst, dann komme ich rein", sagte Nya.

Da schlug ich die Decke zurück und ging zur Tür. Kai protestierte leise, weil ich weg war und es kalt wurde.

Ich öffnete die Tür und sah Nya komplett angezogen da stehen.

„Was ist denn?", fragte ich und unterdrückte ein gähnen.

„Cole, wieso bist du noch nicht angezogen? Hast du etwa noch geschlafen?", fragte Nya und starrte mich fassungslos an.

„Ja, hab ich warum? Ist das schlimm?", fragte ich.

„JA ist es! Wir wollten doch heute aufbrechen um Zane zu suchen! Übrigens weisst du zufällig wo Kai ist? In seinem Zimmer ist er jedenfalls nicht."

Ich deutete hinter mich ins Zimmer und sagte: „Der schläft auch noch."

„Ach so. Ja, also wir treffen uns in einer halben Stunde oben an Deck. Packt warme Sachen ein und gib Kai einen Kuss von mir", sagte Nya Augenzwinkernd und entfernte sich wieder.

Ich schloss die Tür und ließ mich neben Kai auf die Decke fallen. Ich küsste ihn auf den Mund.

„Der ist von Nya." Und dann küsste ich ihn noch einmal. „Und der war von mir."

„Was wollte meine Schwester?", fragte er leicht nuschelnd und gleichzeitig lächelnd.

„Uns ermahnen. In einer halben Stunde, sollen wir oben an Deck erscheinen. Heute ist doch der Tag der großen Suche nach Zane. Und sie hat uns erinnert warme Sachen einzupacken."

„Dann sollte ich wohl mal lieber aufstehen", sagte Kai, schlug die Decke zurück und stand auf. Kurz bevor er mein Zimmer verließ umarmte ich ihn und flüsterte ihm ins Ohr: „Wie wär's wenn du wieder deinen Schlafsack vergisst?"

Kai grinste und streckte mir die Zunge raus.

„Das hättest du wohl gerne", sagte er und ging in sein Zimmer.

Ich schwelgte noch ein paar Minuten in den Erinnerungen an die letzte Nacht, dann ging ich ins Bad und duschte ausgiebig. Aus dem Schrank holte ich lange Shirts und dicke Pullover, schließlich suchten wir im Gebirge nach Zane. Zuletzt zog ich meine Ninja Anzug heraus. Den Winterschlafsack zog ich unter meinem Bett hervor. Ich kontrollierte noch einmal, ob ich alles hatte, dann trat ich aus der Tür und ging nach oben, wo Jay und Nya schon warteten.

„Na ENDLICH!", sagte Nya und rollte mit den Augen.

„Ich brauche halt etwas", sagte ich und Nya zog nur die Augenbraue hoch.

Mit meinem Gepäck sprang ich vom Schiff und warf meine Sense auf die Rückbank von meinem Jeep. In den Kofferraum rein lud ich alle meine Sachen, dann kletterte ich wieder an Deck und wartete mit Nya und Jay auf Kai und Lloyd.

Lange mussten wir nicht warten. Kai schleppte seine Sachen an Deck und verlud sie Ebenfalls in meinen Jeep. Währenddessen kam Lloyd um sich von uns zu verabschieden.

„Wie lange sollen wir eigentlich suchen?", fragte Jay. „Ich meine wenn Zane an keinem dieser beiden Orte ist, dann können wir uns ja bis in alle Ewigkeit dumm und dämlich suchen und finden ihn nicht."

„Ja darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich würde sagen, dass ihr etwa drei bis sieben Tage nach ihm sucht, wenn ihr bis dahin keine Spur von ihm habt, dann kommt zurück. Denn dann braucht die Inseln euch mehr als Zane", sagte Lloyd.

Wir nickten und machten uns auf den Weg. Jay und Nya ins Schneefeld und Kai und ich ins Gebirge.