„Dass wir Lloyd so schnell wie möglich da Raus holen müssen ist doch eigentlich klar oder", fragte ich in die Runde.
Keiner widersprach.
„Also ist jetzt nur noch die Frage, wie wir ihn da Raus holen", fuhr ich fort. „Hat jemand eine Idee?"
„Wir könnten es so wie bei Zanes Befreiung machen", sagte Jay. „Das hat doch super funktioniert."
Doch dieses Mal schüttelte Zane den Kopf.
„Dagegen sprechen mehrere Gründe. Zunächst mal, wir wissen noch nichts über die Festung Jamanacai. Auf unbekanntem Territorium zu kämpfen ist nie eine gute Idee, besonders nicht, wenn der Feind sich auskennt. Dass wir den Ausgang gefunden haben war ein glücklicher Zufall, dann haben wir es auch noch mit Lord Garmadon und mindestens einem Steingeneral zu tun. Und wie wir ja bemerkt haben sind wir trotz unserer Waffen noch immer machtlos, wir brauchen also eine andere Strategie. Bevor wir angreifen können und eine reale Chance haben auf Sieg haben müssen noch einige Dinge passieren", zählte Zane auf.
„Das klingt einleuchtend", sagte Jay.
In dem Moment kam Pya zur Tür rein und setzte sich zu Zane. Der nahm ihre Hand.
Sie sind echt ein hübsches Paar, dachte ich.
Jay hielt währenddessen einen seiner berühmt-berüchtigten Monologe, die aber aus seinem Mund kamen, statt nur in seinem Kopf zu bleiben. Leider war es unmöglich Jay zu unterbrechen, das hieß wir mussten warten.
Ich beobachtete wie sich Kai zu Pya beugte und sie leise etwas fragte. Sie nickte leicht, sagte etwas und ich konnte sehen wie Kai erbleichte. Dann mischte sich noch etwas Wut in seine Fassungslosigkeit. Ich konnte ihm geradezu an der Nasenspitzte ablesen, dass er jetzt am liebsten aufspringen würde, doch er beherrschte sich und blieb sitzen.
„Also am Ende bleibt nur, dass wir stärker Waffen brauchen", schloss Jay endlich seinen 10 Minütigen Monolog.
Doch bei diesen letzten Worten wurde ich hellhörig. Stärkere Waffen. Sollten unserer Waffen nicht noch stärker geworden sein oder hatten sie ihr ganzes Potenzial noch nicht entfaltet?
„Ich hätte da eine Idee", kam auf einmal eine Stimme von der Tür.
Wir drehten uns geschlossen um und sahen Daith da stehen. Er sah geschlagen und müde aus, doch in seinem Gesicht stand die Entschlossenheit, die auch in seinen Augen blitzte.
„Dann mal raus mit der Idee", sagte ich. „Besser wir haben überhaupt mal eine Idee."
Daith humpelte durch den Raum und ließ sich auf den Stuhl am Computer nieder. Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht, dann begann er zu reden.
„Ich denke daran, dass wir vielleicht unsere Wächter zu Hilfe holen könnten."
„Was?", fragte Kai laut und aggressiv, ja er hatte schlechte Laune und er ließ sie an Daith aus. Allerdings merkte er, dass das nicht fair war und sammelte sich bevor er weiter sprach. „Die wollten uns umbringen!"
„Ja, aber nur, weil sie die Realität nicht mehr wahr haben wollen. Wir müssen sie dazu zwingen und dann werden sie uns bestimmt helfen, nein ich bin mir sicher, dass sie uns helfen werden" sagte Daith.
„Und wie sollen wir das machen? Sollen wir dahin gehen uns sagen: Liebe Drachen, wir brauchen ganz, ganz dringend eure Hilfe. Bitte, bitte helft uns! Sollen wir das machen?", fragte Jay.
„Nein, natürlich nicht. Aber das ist wenigstens ein Plan", sagte Daith.
„Da hat er aber Recht", sagte ich. „Hat sonst noch jemand eine Idee? Eine bessere? Jay? Kai?"
Die beiden schüttelten betreten den Kopf.
„Nein? Gut dann bin ich dafür, dass wir versuchen unsere Wächter um Hilfe zu bitten. Es ist im Moment die beste Idee, die wir haben. Wenn irgendjemand eine bessere Idee hat, dann kann er sie jeder Zeit anbringen", sagte ich und ein kurzer Blick aus dem Fenster sagte mir, dass wir das heute nicht mehr zu versuchen brauchten. Es war schon dunkel und der Schnee schwebte in dicken Flocken vom Himmel herab.
„Wir brechen morgen so früh wie möglich auf", sagte ich und alle stimmten zu. Damit war die Krisenbesprechung beendet und ich stand auf. Jay kam vorbei und ich hakte mich bei ihm unter.
Zusammen gingen wir den Gang entlang und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.
Da stürmte Kai an mir vorbei und verschwand in einem Zimmer, das definitiv nicht seines war. Ich glaube es war das Zimmer von Cole.
Oh, oh, dachte ich, jetzt gibt's Saures Cole.
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Elementa
FantasyJeder von ihnen hat einen anderen Grund hier an diesem Wettkampf teilzunehmen: Cole - er will vor seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn, die er nie erfüllen wird, flüchten Kai - er will endlich beweisen, dass er mehr kann, als nur klein sei...