Elementa

Cole

An einer kalten Wand saß es sich wirklich schlecht, mein ganzer Rücken war schon verspannt. Seit sie Lloyd weggebracht hatten waren schon gefühlte Stunden vergangen.

Von meinem Platz aus konnte ich sehen, wie Nya in ihrem Käfig auf und ab tigerte. Sie war also genauso nervös wie ich.

Auf was hatte Lloyd sich da bitte eingelassen? Er wollte mit den Schlagen verhandeln? Ernsthaft?

Ich musste wieder an Kais Worte denken, die er mir damals, als das Thema Schlagen beim Wettbewerb der Elemente mal aufgekommen war, gesagt hatte: traue niemals einer Schlange.

Wenn ich ehrlich sein sollte machten weder Pythor, noch Scales noch irgendeine der anderen Schlangen einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck auf mich, aber ich wusste ja nicht, wie Lloyd das sah. Seinem Blick jedoch, den er mir vorhin zugeworfen hatte, nach, war er, wie ich, alles andere als begeistert von der Situation, in der wir uns befanden. Blieb nur noch zu hoffen, dass er das richtige tat und uns hier raus holte. Wenn nicht, dann hatten wir ein mächtiges Problem. Hatte Kai sich auch so gefühlt, als er hier gefesselt gesessen hatte? Hat er überhaupt hier an dieser Stelle gesessen? Ich glaube kaum, aber wenn ich es mir ganz fest vorstellte spürte ich seine Wärme bei mir.

Hoffentlich ging es ihm besser als uns hier.

Nya saß in dem Käfig am anderen Ende der Halle und sah schon aus dieser Entfernung etwas mutlos aus.

Bitte, bitte, Lloyd wir zählen auf dich, versuchte ich mich in Gedankenübertragung.

Doch das war auch schon alles, was ich tun konnte und das machte mich wütend. Untätig zu sein war in dieser Situation nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Ich meine, damals hatte Kai hier alleine entkommen können, Nya, Lloyd und ich waren zu dritt, wir würden das auch schaffen, aber nein, Lloyd musste erst mal einen auf Diplomat machen.

Mein Hinterkopf knallte unsanft gegen die Steinwand, und mit einem Mal war es, als würden alle Schlangen und alle Menschen in der Höhle stramm stehen. Als wäre jemand wichtiges gekommen.

Ich reckte mich wie verrückt, um was zu sehen, allerdings gestaltete sich das aus dem sitzen heraus als recht schwierig. Doch dann sah ich für einen Augenblick eine Gestalt in einem schwarzen Umhang, die durch die Höhle schritt und in dem gleichen Gang verschwand wie Lloyd.

War das etwa sein Vater, Lord Garmadon? Wenn ja, dann hatte Lloyd jetzt ein riesiges Problem.

Ich lehnte mich zurück und fragte ich, wie dieser Tag wohl enden wird. Entweder in Kais Armen oder im Grab, oder in irgendeiner Zelle, aber mir war natürlich die erste Möglichkeit viel lieber.

Aber leider war das auch die unwahrscheinlichste aller Möglichkeiten.