Kai

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Cole erwachte erst eine Stunde nachdem wir wieder beim Schiff angekommen waren. Zuerst flatterten seine Lider, dann gingen sie auf und gaben den Blick auf die wunderschönen Augen darunter frei.

„Hey", sagte ich und strich Cole eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Ein leichtes lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Hey", sagte er.

„Wie fühlst du dich?", fragte ich.

„Wie vom Zug überfahren", sagte Cole und setzte sich auf.

„Langsam, langsam", sagte ich, als ich sah wie er das Gesicht dabei verzog.

„Es geht schon", wehrte Cole ab und setzte sich neben mich auf die Bettkante.

„Hat Lloyd Herausfinden können was das war?", fragte er.

Ich wiegte in einer unschlüssigen Bewegung den Kopf hin und her.

„So halb", sagte ich.

„So halb?", wiederholte Cole meine Worte als Frage. „Was heißt das?"

„Dieses etwas hatte sich ja losreißen können und so hat Lloyd es nur geschafft eine Probe zu nehmen, mehr nicht. Das Monster ist entkommen."

Einen Augenblick sah Cole mich an, dann nickte er langsam.

„Und was ist mit der Probe?", fragte er.

„Lloyd wertet sie gerade aus. Zusammen mit Nya und Jay. Ist wirklich alles in Ordnung?"

„Jetzt wieder", sagte Cole und legte seinen Kopf auf meine Schulter. „Vorhin hat es sich so angefühlt, als zerreiße mich das Ding in Stücke."

Ich legte meinen Arm um Cole. „Ich bin froh, dass es das nicht getan hat."

„Was ist eigentlich passiert nachdem das Ding frei war?", fragte Cole ganz nah an meinem Ohr, sodass es kitzelte.

„Es stand einfach nur da und es war als würde es seine Chancen abschätzten. Dann sagte es etwas."

„Es sprach? Was sagte es denn?", fragte Cole.

„Es sagte grob wiedergegeben: Lloyd, stell dich der Wahrheit. Du kannst dich nicht ewig vor deinem Schicksal verstecken. All deine Spielchen sind Zeitverschwendung und du weißt das. Die Zeit der Dunkelheit ist angebrochen. Dann hat es sich umgedreht und ist verschwunden", berichtete ich.

Cole nickte leicht an meiner Schulter.

„Wie hat Lloyd darauf reagiert?", fragte Cole.

Ich rief mir die Situation wieder ins Gedächnis.

„Nicht sonderlich heftig, ich meine gesehen zu haben, wie er zusammen gezuckt ist, aber er hat sonst nichts dazu gesagt."

Cole schwieg einen Moment lang bevor er die nächste Frage stellte.

„Was ist mit dem Schwert passiert?"

„Welchem Schwert?" Ich wusste zuerst nicht wovon er sprach.

„Dem Schwert, mit dem das Ding mich angegriffen hat. Das Schwert, das ich ihm aus der Hand getreten habe."

„Ach du meinst das Schwert. Das haben wir auch mitgenommen. Lloyd wollte davon ebenfalls Tests machen."

Coles Kopf ruckte von meiner Schulter hoch, als Nya die Tür aufriss und herein stürzte. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen glänzten.

„Wir haben die Ergebnisse der Tests", verkündete sie und strahlte dabei übers ganze Gesicht.

Cole sprang auf und man hätte nie vermuten können, dass er noch bis vor ein paar Minuten noch ohnmächtig gewesen war.

„Ich will die Ergebnisse sehen", verkündete er.

„Deshalb bin ich hier. Kommt mit", sagte Nya und rauschte wieder aus dem Zimmer. Cole und ich folgten ihr.

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