Ich gab die Hoffnung nicht auf, ich durfte einfach nicht aufgeben. Kai konnte schon hinter dem nächsten Baum sein und wenn ich jetzt umdrehen würde, dann würde ich ihn nicht finden, obwohl ich so nah bei ihm gewesen war.
Ich kämpfte mich schon seit Stunden durch den Wald, es begann sogar schon zu dämmern, trotzdem dachte ich gar nicht daran umzudrehen. Im Nachhinein war es wirklich gut, dass ich nicht aufgegeben hatte, denn sonst hätte ich nie den roten Schimmer durch das Gebüsch blitzen sehen.
Sofort rannte ich hin.
Und wirklich da lag er. Die Knie an die Burst gezogen, den Kopf zwischen den Armen.
„KAI! Kai Oh mein Gott, Kai", rief ich und kniete mich neben ihn.
„Cole? Bist du das?", fragte Kai leise.
„Ja Kai ich bin es. Jetzt wird alles gut", sagte ich und zog Kai auf meinen Schoß.
„Cole es tut mir so leid. So leid. Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere. Ich...", Kai Stimme brach und er begann zu schluchzen.
„Schon gut. Ich bin da. Und ich verzeihe dir Kai. Ich liebe dich auch", sagte ich und konnte spüren wie Kai zitterte. Er klammerte sich an mich, als sei ich das letzte was ihn halten würde und ich umarmte ihn so, dass er in meinen Armen komplett verschwand. So saßen wir einige Minuten einfach nur da und hielte uns fest.
„Wir müssen langsam zurück", sagte ich und Kai nickte. Ich stand auf, Kai in den Armen und ging aus dem Wald hinaus.
Mittlerweile war es schon vollkommen dunkel und nur der Mond spendete sein spärliches Licht.
Ich setzte Kai in meinen Jeep und ließ mich dann hinter das Steuer fallen.
„Willst du mir erzählen was passiert ist", fragte ich vorsichtig und fuhr los in Richtung Schiff.
Kai sah aus dem Fenster und begann leise zu sprechen:
„Kannst du dich noch daran erinnern, wie ich dir einmal erzählt habe, dass ich panische Angst vor Schlangen habe? Das es fast schon eine Phobie ist?"
Ich nickte.
„Ja, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Warum?"
„Weil ich heute unseren anderen Feinde kennengelernt habe. Lord Garmadon ist für mich dagegen gar nichts", sagte Kai finster.
„So schlimm?", fragte ich.
„Noch viel schlimmer", gab Kai zurück. „Unser anderer Gegner heißt Pythor und ist eine riesige Anakonda. Er hat noch einen stellvertrete, der Scales heißt und eine Kobra ist."
„Was?", fragte ich. „Das ist ja..."
„Du hättest die Mal sehen sollen! Die waren bestimmt so groß wie du und Pythor hat mich sogar einmal gewürgt. Hier, falls du mir nicht glaubst", sagte Kai und zog den Kragen seines Oberteils herunter. Darunter war die Haut rot und aufgeschürft.
„Verdammt", sagte ich.
„Das kannst du laut sagen", murmelte Kai.
„Das ist der allerschlechteste Augenblick für einen zweiten Gegner. Jetzt wo wir gerade dabei sind gegen Lord Garmadon in den Krieg zu ziehen", sagte ich schlug einmal aufs Lenkrad. „Aber die Hauptsache ist, dass du so gut wie unbeschadet da raus bist."
Kai schwieg einen Augenblick lag, dann sagte er: „Weißt, dass mir unser Streit plötzlich ganz unwichtig vorkommt? Da bei den Schlagen hatte ich zwischendurch gedacht, dass ich es lebendig nicht wieder raus schaffe. Der Gedanke dich nicht mehr zu sehen hat mich echt fertig gemacht."
Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was Kai da alles durchgemacht haben musste. Besonders mit eine Schlangenphobie.
Plötzlich drehte sich Kai zu mir um und sah mich an. Seine Wangen leuchteten rot.
„Cole, die Schlangen haben uns beim rummachen zugeguckt", sagte er und wurde, wenn möglich, noch röter.
Da konnte ich nicht anders, ich musste lachen. Und ich konnte nicht mehr aufhören bis wir beim Schiff waren.

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Elementa
ФэнтезиJeder von ihnen hat einen anderen Grund hier an diesem Wettkampf teilzunehmen: Cole - er will vor seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn, die er nie erfüllen wird, flüchten Kai - er will endlich beweisen, dass er mehr kann, als nur klein sei...