Jay

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Der Ionenantrieb oder doch lieber der Hyperraumantrieb? Allerdings stellte sich mir dann die Frage, wozu? Mit diesem Antrieb könntest du in einer einzige Sekund nicht nur die Welt umrunden, sondern auch gleich noch Andromeda Hallo sagen. Der Ionenantrieb sollte also genügen um sich schneller als der Wind vorwärtszubewegen. Okay um das Baby einzubauen brauchte ich noch den Reaktionsfusionator und zwei Hände mehr. Verdammt, warum war Nya nicht hier?

Da klopfte es am Türrahmen, da die Tür offen war. Ich drehte meinen Kopf und sah Daemon da stehen.

„Hallo, ich hoffe ich störe dich nicht", sagte er.

„Nein, nein", sagte ich und stand schnell auf. „Alles okay, ich hab nur gerade über einem Problem gerätselt."

„Ein Problem?", fragte Daemon. „Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?"

Ich warf einen Blick auf den Reaktionsfusionator und dann zu Daemon und wieder zum Fusionator.

„Eigentlich schon", sagte ich. „Ich bräuchte zwei Hände, die den Reaktionsfusionator halten, während ich die Regulatoren einbaue und ich brauche Hilfe um diese Schätzchen draußen anzubringen. Es wäre echt spitze, wenn du mir dabei helfen könntest."

„Gerne", sagte Daemon und kam zu mir herüber. „Wo soll ich helfen?"

„Da drüben, ich gehe ans andere Ende und dann tragen wir das nach draußen und ich montiere das."

Daemon brachte sich in Position und zusammen schaffte wir es den Reaktionsfusionator nach draußen zu befördern und ich schraubte an jede Seite des Hecks eine und an jede Seite des Hecks eine Steuerdüse.

„Danke Daem, du hast mir echt geholfen", sagte ich und klopfte meinem Cousin, der nicht wusste, dass er mein Cousin war, auf die Schulter.

„Gerne", sagte er „Sagst du mir auch was das hier wird? Ich meine wozu braucht ein Schiff Düsen und all so'n Kram?"

„Das soll eine Überraschung werden, aber ich sag nur so viel, wenn das Baby hier fertig ist, dann werden wir in null Komma nichts überall sein können."

Mein Ton klang hoffentlich genauso stolz wie ich mich fühlte.

Daemon nickte anerkennend. Eine Geste, die ich nicht von ihm kannte, aber das war noch aus der Zeit, bevor er sein Gedächnis verloren hatte.

Sein Gedächnisverlust konnte vielleicht ein Neuanfang sein.

„Und wo wollt ihr überall hin?", fragte er.

„Hm, da wo wir gebraucht werden. Vielleicht auch um LG zu verfolgen. Wobei das vielleicht gar nicht mehr nötig sein wird, wenn wir erst alle unsere Drachen haben, aber ich meine es kann nie schaden wenn man ein bisschen mobil ist, nicht wahr?"

„Aber sicher", sagte Daemon. Er besah sich das Schiff von oben bis unten. „Ist das schon alles, was du verbessern wollest oder brauchst du meine Hilfe noch weiter?"

Ich dachte nach. Das was ich mit Nya von meinen Eltern geholt hatte wollte ich alleine bearbeiten, wobei, wenn ich ehrlich war, dann wollte ich das mit Nya machen. Warum war sie nur so?

Aber sonst...

„Du könntest mir noch helfen die Startdüsen zu konfigurieren, aber sonst hab ich kaum ein Arbeit für dich", sagte ich.

„Ist ja nicht schlimm, ich helfe gerne wo ich kann und sonst kann ich ja einfach noch etwas schmieden gehen oder so. Ist ja nicht, dass man sich hier langweilen könnte."

Das klang so wenig nach meinem Cousin, dass ich glauben wollte, dass das da vor mir ein ganz anderer Mensch war.

„Gut, dann folge mir in die Kommandozentrale", sagte ich.

Daemon nickte und ging hinter mir her.

„Jay, wie siehst du eigentlich das mit Lloyds Vater?", fragte er.

„Wie ich das mit LG sehe? Ich weiß nicht", sagte ich und öffnete die Tür zur Kommandozentrale.

„Ich meine, wie denkst du darüber, dass ausgerechnet sein Sohn ihn bekämpfen will? Ich traue dem nicht. Was wenn Lloyd in Wirklichkeit mit LG, wie du ihn nennst, zusammenarbeitet?", fragte Daemon.

Ich überlegte kurz.

„Warum sollte Lloyd das tun?", fragte ich.

„Vielleicht weil er weiß, dass er seinen Vater nicht besiegen kann und deshalb nur noch als Spion da ist. Bestimmt hat auch er einen Überlebensinstinkt, der ihm gesagt hat, dass es besser ist mit der stärkeren Macht zusammenzuarbeiten und sich ihr zu unterwerfen, dafür aber am Leben zu bleiben", sagte Daemon.

„Hm", sagte ich. „So wirkt Lloyd aber gar nicht auf mich."

„Jeder Mensch kann sich verstellen", sagte Daemon und zuckte mit den Achseln. „Und Spione von LG bestimmt besonders gut, sonst wären sie ja nicht seine Spione."

„Ich glaube nicht, dass Lloyd ein Spion ist", sagte ich, doch tief in meinem inneren wurde eine Stimme laut, die sich das schon die ganze Zeit fragte. Konnten wir Lloyd, als Sohn unseres Feindes, denn wirklich trauen?

„Lass uns jetzt nicht über so etwas nachdenken", sagte ich schnell. „Wir müssen immerhin noch die Startdüsen konfigurieren."

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